Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell
Monate später bekannt, dass Sabbath als Headliner beim kommenden Ozzfest -Spektakel auftreten würden. Von Ende Mai bis August 1999 durchquerten wir die Staaten mit Acts wie Rob Zombie , Slayer und System Of A Down . Auf der kleinen Bühne trat Marias Band Drain STH auf.
An einem freien Tag hingen wir im Four Seasons ab, in dem auch Rob Zombie wohnte. Maria und ich schauten aus dem Fenster und sahen ihn mit seiner Frau. Es war brütend heiß, doch Rob steckte wie üblich in seinem Leder-Outfit. Er ging zum Pool, ließ sich auf einer Liege nieder und nahm ein ausgiebiges Sonnenband. Alle hatten Shorts an, doch Rob trug Lederhosen, einen Lederhut und Lederstiefel. Er ist ein liebenswerter Mensch, aber in Sachen Image gibt’s bei ihm keine Diskussionen.
Das Jahr wurde mit zwei Shows im NEC in Birmingham beendet. Ich dachte mit Wehmut, dass es – wenn es das Schicksal so wollte – unser letztes Konzert sein könnte. Wir schnitten dort das Live-Video The Last Supper mit.
Das schien ein perfekter Titel zu sein, doch wir waren noch lange nicht fertig.
79: Hobby-Musiker
Im Februar erhielten wir unseren ersten Grammy. Er wurde uns für „Iron Man“ vom 98er Reunion -Album verliehen. Mein Gott, all die Jahre hatten wir nie einen Preis bekommen, und nun gab’s die Trophäe ausgerechnet für diese Live-CD. Ein oder zwei Jahre später wurde der Song „The Wizard“ für einen weiteren Grammy nominiert. Ich kann mich nicht erinnern, warum die Wahl auf den Titel fiel, aber ich konnte mir ja noch nicht mal die erste Entscheidung erklären.
Abgesehen vom Grammy verlief das Jahr 2000 recht ereignislos. Im Juni spielten wir eine Show beim KROQ Weeny Roast Festival im Angel Stadium in Anaheim, Kalifornien. Sharon hatte uns um den Auftritt gebeten. Wir sollten nach Ozzys Performance als Überraschungsgäste erscheinen.
Und daraus wurde auch eine Überraschung – und zwar eine der besonderen Art . Nachdem Ozzy sein Set gespielt hatte, sollte die drehbare Bühne um 180 Grad bewegt werden, um uns zu präsentieren. Den ganzen Tag über hegte ich Bedenken, ob so ein schneller Wechsel reibungslos ablaufen würde.
Die Bühne drehte sich, und ich spielte die tiefe Note von „War Pigs“, aber nichts geschah! Bei der Drehung waren all meine Kabel aus den Verstärkern gerissen worden.
Mein Gitarrentechniker bekam fast einen Herzinfarkt und überlegte in Windeseile, wie er das Problem beheben konnte.
Wie peinlich! Wir standen da wie Witzfiguren. Das Publikum, das uns sowieso nicht erwartete, dachte wohl: „Was sind denn das für Typen da oben?“
Nach einer gefühlten Ewigkeit rollten Roadies zwei Lautsprecher-Türme und einen Marshall von Zakk Wylde auf die Bühne. Wir sollten nur 20 Minuten spielen und verschwendeten die Hälfte der Zeit mit so einem Mist. Nach dem Gig war noch ein Konzert in New York geplant. Ich meinte zu Sharon: „Ich werde das auf gar keinen Fall wiederholen.“
„Tja, da kann man wohl nichts machen.“
In den nächsten Tagen wollte ich mit niemandem reden, da ich mich immer noch schämte. Mir tat es ganz gut, mich im Sunset Marquis einzuigeln.
Zurück in Großbritannien fand ich dank Bev Bevan und Jasper Carrott eine gelungene Ablenkung. Uns verband schon seit Jahren eine enge Freundschaft, und wir hatten schon häufig über eine Fun-Band gespochen. Die beiden hatten bereits gemeinsam was auf die Beine gestellt und fragten mich, ob ich einsteigen wolle. Das hörte sich nach ’ner Menge Spaß an, und so willigte ich ein.
Jasper kam auf die Idee, unser neues Projekt Belch zu taufen. Das B stammte von Black Sabbath, das E und das L von ELO , und das C von Carrott . Jasper ist eigentlich ein Comedian, übernahm bei Belch aber die Rolle des Sängers.
Phil Tree stieg als Basser ein und Phil Ackrill übernahm die Rhythmusgitarre. Phil Tree und Bev spielten zu der Zeit bei The Move . Das ganze Projekt versprach eine Menge Spaß, weil es so ungezwungen ablief. Belch war eine Pop-Band. Wir spielten alles von „Blues Suede Shoes“ über Songs von Tina Turner und den Dire Straits bis hin zu „All Right Now“. Die Proben fanden in Jaspers Haus statt. Wir wollten nur gelegentlich auf einer Party bei Freunden auftreten, doch aus einem Witz entwickelte sich eine Band, die sogar eine Gage für ihre Gigs erhielt. Ich fand nicht, dass wir gut genug waren, um für den Sound Geld zu verlangen, doch aus Spaß wurde tatsächlich Ernst. Ein Gig in Doncaster, ungefähr 100 Meilen von Birmingham entfernt, erinnerte
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