Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
Vom Netzwerk:
lustige Geschichten.
    In Birmingham kroch die ganze Band zu einer frühen Morgenstunde aus einem Pub. Wir hatten viele Drinks gekippt und spazierten zu einem nahe gelegenen Fluss. Bill war völlig dicht. Wir entdeckten ein Boot, legten ihn rein und ließen es den Fluss hinunter treiben.
    Ein anderes Mal schleppten wir Bill in einen Park, legten ihn auf eine Bank und bedeckten den ganzen Körper mit Zeitungen, sodass er wie ein Landstreicher aussah.
    Und dann machten wir uns aus dem Staub.
    Bei einer anderen Sauftour mussten wir Bill sogar ins Bett bringen, weil er es nicht von alleine geschafft hätte. Als wir ihm die Hose auszogen, riss der Stoff auf der einen Seite halb ab. Als wir Bill am nächsten Tag begegneten, trug er noch dieselbe Hose – mit einem halben Hosenbein. Ihn kümmerte es einfach nicht.
    Als Black Sabbath im Sunset Marquis in Los Angeles übernachteten, besorgten wir uns ein Banner und schrieben darauf: „Ich bin schwul. Bitte besucht mich doch.“ Klammheimlich kletterten wir auf den Balkon seines Zimmers im dritten Stock und befestigten es an dem Geländer. Manchmal stellt man halt so einen Unsinn an. Der Manager des Hotels sah das wehende Ding und forderte Bill auf, es abzuhängen. Da Bill von nichts wusste, weigerte er sich, auch nur einen Finger zu krümmen.
    „Draußen weht eine große Fahne. Ich möchte Sie höflichst bitten, sie abzunehmen!“
    „Fahne? Was für eine Fahne?“
    Natürlich ging er auf den Balkon und riss sie vor Wut schäumend ab.
    Abends stellte er immer die Schuhe zum Lüften auf den Balkon. Wenn sich Bill aus dem Bett bemühte, war ich meist schon stundenlang wach. Und so kletterte ich rüber, schüttete Erde rein und pflanzte irgendwelches Grünzeug ein.
    Er kam nie drauf, wer dahinter steckte.
    Ich wundere mich immer noch, warum wir ihn nicht in den Wahnsinn trieben, denn er musste ständig Seitenhiebe einstecken und wurde zum Zielobjekt gemeiner Streiche. Wenn einige Tage lang nichts geschehen war, wunderte er sich: „Stimmt was nicht?“
    „Nein, warum?“
    „Ihr habt mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr verarscht!“
    In den letzten Jahren hatte er sich aber verändert. Bei den Tourneen stand er sogar pünktlich zum Frühstück auf. Er war gezwungen, seinen Lebenswandel umzustellen, und achtet heute auf seine Gesundheit. Nach einem Herzinfarkt hat er mit dem Rauchen aufgehört – und auch mit anderen schädlichen Substanzen.
    „It’s Alright“ war Bills Song. Obwohl er vor all den Jahren bei The Rest sang, war das sein erster Vokaleinsatz auf einem Sabbath-Album. Wir ermutigten ihn, den Track aufzunehmen, weil es ein guter Song war, der auch Ozzy gefiel.
    „Dirty Woman“ handelt von Prostituierten. In Florida sah Geezer all die Nutten, die sich auf den Straßen anboten, und verarbeitete diesen Eindruck in dem Stück. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir auf die Damen des Rotlichtmilieus standen. Zwar ließen wir uns mal im Puff blicken, allerdings entwickelte sich daraus keine Gewohnheit. Damals schlenderte ich eines Nachts durch den Rotlichtbezirk von Amsterdam und traute mich in so ein Etablissement. Ich war betrunken und schlief ein, verpennte den Sex und machte noch „Überstunden“. Als nächstes kann ich mich nur daran erinnern, dass ein Zuhälter brüllte: „Wo ist die Kohle?“
    Und dann schmiss er mich raus. Dabei hatte ich doch gar nichts verbrochen und war nur eingepennt.
    Auf sämtlichen Tracks der Platte sind Keyboards zu hören, was für Black Sabbath eine neue Erfahrung bedeutete. Ich mochte es, doch Technical Ecstasy setzte nicht so viele Einheiten ab wie der Vorgänger. Auch Sabotage hatte keine neuen Verkaufsrekorde aufgestellt, doch erst mit Technical begann der langsame Abstieg. Besonders für mich war das eine große Enttäuschung, weil ich so viel Herzblut vergossen und mich von der ersten Sekunde bis zum letzten Abend mit viel Liebe eingesetzt hatte. Auch als bekannter Musiker ist man halt nicht vor Misserfolgen gefeit. 1976 tobte der Punk, und eine neue Generation entdeckte ihre Musik.

41: Auf einen Drink bei Frank Zappa
    Bei der Technical Ecstasy -Tour verzichteten wir auf eine aufwendige Produktion. Bis auf eine Schnee- und eine Nebelmaschine stand nur das Equipment auf der Bühne. Kein Schickschnack, keine doppelten Böden, von denen aus die Band auf die Bühne hoch gefahren wird, und auch keine Tarzan-Nummer, bei der Musiker an Stahlseilen über dem Publikum schweben. Bill kam auf die tolle Idee, eine riesige, aus

Weitere Kostenlose Bücher