Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell
Klänge?“
„Oh, das…“
Zappa begann seinen Vortrag, bei dem er alles bis auf die kleinste Note erklärte und analysierte.
Dabei suchten wir doch nur einen Bassisten.
Frank war ein cleverer Musiker. Seine Stärken lagen bei den Arrangements und seine Band spielte rhythmisch wie eine Eins.
Ich traf ihn einige Monate später in Birmingham, wo er eine Überraschung für mich vorbereitet hatte.
Sie spielten „Iron Man“. Ich saß völlig verblüfft am Tresen und nahm mir vor, mich nach dem Gig bei ihm zu bedanken. Doch Frank hatte einen schlechten Abend und rannte angesäuert von der Bühne. Ich wollte ihn in der Situation nicht noch belästigen. Trotzdem war es eine nette Überraschung.
Auf der Technical Ecstasy -Tour tauchte wieder mein mysteriöser Doppelgänger auf – „Tonys Zwilling“. Der Kerl ging mir schon seit Jahren auf den Keks. Er trug identische Klamotten, hatte sich einen Schnauzbart wachsen lassen und war auch noch Gitarrist. Er stellte seine eigenen Fingerhütchen her und begann sie sogar zu vermarkten und zu verkaufen. Manchmal ließ er sich in den Hotels blicken. Die Leute dachten immer, dass das Original erscheint! Doch mit den Jahren legten sich die Belästigungen, obwohl mich dieser Stalker vor nicht allzu langer Zeit über meine Homepage kontaktierte. Er schickte ein Bild, auf dem er Gitarre spielt – allerdings ohne Schnauzer und ohne ähnliche Klamotten. Alles recht merkwürdig.
Etwas später belästigte mich ein anderer Typ. Er behauptete frech, mein Sohn zu sein. Er war ungefähr 50 und kam somit allein schon biologisch nicht in Frage, doch er beharrte auf diesem Hirngespinst. Irgendwie bekam er meine Privatnummer heraus und rief an. Melinda, meine zweite Frau, nahm ab und er meinte dreist: „Hi, ich bin Tonys Sohn.“
Sie war wie vor den Kopf geschlagen.
„Was soll das heißen, du hast einen Sohn?“
„Ich habe keinen Sohn!“
„Ich habe eben noch mit ihm gesprochen!“
Der Typ änderte sogar seine Namen in Iommi. Eine unbekannte Band machte ein Konzeptalbum über ihn. Es hieß „Practising To Be Tony Iommi “ oder so ähnlich.
42: Never Say Die!
Die Vorbereitungen und besonders das Songwriting für Never Say Die! liefen mühsam und beschwerlich ab. Während unserer US-Tour schlug Punk mit voller Wucht ein und die Ramones spielten in unserem Vorprogramm. Ich möchte nichts Schlechtes über sie sagen, doch es war keine glückliche Kombination. Beim Publikum kamen sie nicht an und wurden ständig mit irgendwelchem Zeug beworfen. Wir mussten der Band daraufhin für die folgenden Gigs absagen, denn es hatte keinen Zweck, sich weiter zu quälen.
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob ich Punk mag oder nicht. Aggression in der Musik ist eine Sache. Allerdings werde ich nie das Spucken und die Selbstverstümmelung verstehen. Später lernte ich manche Songs schätzen. Einige der Punk-Bands gaben Black Sabbath als Einfluss an, was mir natürlich schmeichelte und was ich nach konzentriertem Hören verstehen konnte.
Punk verpasste uns damals eine Ohrfeige. Die Stranglers standen auf dem ersten Platz der Charts, und ich erinnere mich an Geezers Worte: „Mit unseren Riffs und Soli sind wir jetzt eigentlich ein alter Hut.“
Ich war perplex. Wie sollte es weitergehen? Was sollte ich mir denn noch einfallen lassen?
Die anderen verzogen sich wie üblich in das Pub, erschienen einige Stunden später und fragten: „Hast du was?“
„Nein, mir fällt nichts ein!“
Das Songwriting entwickelte sich zu einer Tortur, besonders nach Geezers Kommentar. Ich befürchtete, dass wir vielleicht nicht mehr an unsere Musik glaubten. Es war traurig. Wenn ich jetzt mit einem Riff um die Ecke komme, werden sie es vielleicht ablehnen?
Sie sprachen das nie offen aus, aber ich hatte Angst vor so einer Reaktion. Da Sabbath schon ein Studio in Toronto gebucht hatten, steigerte sich der Druck täglich.
Und dann stieg Ozzy aus. Er wollte nicht mehr. Wir steckten in einer schwierigen Phase, dachten aber nie daran, das Handtuch zu werfen. Würde er zurückkommen? Änderte er noch einmal seine Meinung? Doch es war klar, dass wir nicht nur rumsitzen und Däumchen drehen konnten.
Bill und ich kannten Dave Walker aus unseren Anfangstagen als Musiker, als er bei The Red Caps sang. Bevor er nach San Francisco zog, sah man ihn noch mit Savoy Brown und Fleetwood Mac . Ich erinnerte mich an seine gute Stimme, und so traten wir mit ihm in Kontakt. Es war der verzweifelte Griff nach dem rettenden
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