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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Bierdose brüllte Ozzy ins Publikum: „Fucking Idiots.“ Doch sie vergaben es ihm, weil er Geburtstag hatte. Die Roadies fuhren eine Riesentorte auf die Bühne und heraus sprang – ein Mädchen. Im Madison Square Garden werden nicht oft solch leckere Sahneschnitten verteilt.

40: Auf Ecstasy
    Beim Songwriting für das Album Technical Ecstasy war Gerald Woodroffe eine große Hilfe für mich, denn endlich konnte ich mit einem anderen Musiker Ideen austauschen. Die Band kam erst um 14 Uhr, und so traf ich mich mit Gerald oft früher im Übungsraum, um bestimmte Passagen und Harmonien zu testen. Es half mir ungeheuer, wenn jemand die Akkorde spielte und ich vor diesem Hintergrund meine Soli ausprobieren konnte.
    Mal wieder lag ein Pub in unmittelbarer Nähe, in dem sich die ganze Gruppe recht häufig blicken ließ. Trotz dieser „Behinderung“ schrieben wir Technical Ecstasy in nur sechs Wochen und probten die Stücke bis zur Plattenreife. Und dann ging es in die Criteria Studios in Miami, in denen schon die Bee Gees und Fleetwood Mac Platten aufgenommen hatten. Während unseres Aufenthalts spielten die Eagles dort ihr legendäres Album Hotel California ein. Sie mussten die Arbeit oft abbrechen, weil wir zu laut waren und der Sound durch die Wände drang.
    Ansonsten kann ich nur das Beste über das Studio sagen. Wie auch bei den letzten Alben saß ich fast die ganze Zeit im Regiesessel und überwachte jeden Schritt der Produktion. Da ich mich dort Tag und Nacht aufhielt, meinte Ozzy ironisch: „Es ist ein Tony-Album.“
    Wir wohnten in West Palm Beach, wo sich die anderen die meiste Zeit am Strand sonnten. Ich weiß, das hört sich jetzt angeberisch an, aber so war es nun mal. Sie überließen mir die Leitung, weil sie mir vertrauten. Hätte ich nein sagen sollen?
    Doch es drehte sich nicht alles um die Arbeit, denn Bill war immer für einige Lacher gut. Er verbot den Zimmermädchen, seinen Raum zu reinigen. Eines Tages besorgten wir uns ein großes Stück eines übel riechenden Gorgonzola-Käses. Während Geezer Bill in ein Gespräch verwickelte, schlich ich mich in sein Zimmer und deponierte den Käse unter seinem Bett. Ein paar Tage später besuchte ich Bill und wurde von einem mörderischen Gestank empfangen. „Boah, was stinkt denn hier so, Bill?“
    „Ich weiß nicht. das müssen meine Klamotten sein.“
    Bill war wirklich ein Ferkel. In einer Ecke des Zimmers lag seine Dreckwäsche auf einem riesigen Haufen.
    „Wann willst du hier endlich aufräumen?“
    „Werde ich schon machen, keine Sorge.“
    Der Käse blieb unentdeckt. Es stank absolut verboten. Nach einigen Tagen hatte sich der Brechreiz erzeugende Muff in seinen Haaren und Klamotten festgesetzt. Überall, wo er auftauchte, verbreitete sich das stinkende Aroma des Gorgonzolas. Wahrscheinlich ist das Reinigungspersonal tot umgefallen, als es das Zimmer nach unserer Abreise betrat.
    Im Studio verkleideten wir Bill eines Abends als Hitler . Er hatte schon einige Drinks intus und ließ es sich gefallen. Wir schnappten uns eine Rolle Gaffa-Tape, ein extrem haftfähiges Klebeband, das von den Roadies benutzt wird, und befestigten seine Haarmähne hinten im Nacken. Mit einem Filzstift malte ich ihm den schmalen Oberlippenbart an. Dann überreichten wir Bill eine an dem Tag gekaufte Uniform und sonstige Utensilien. Er hatte seinen Spaß damit. Doch der hörte schnell auf, als wir ihn zurückverwandeln wollten. Das verdammte Tape hatte die Strähnen total verklebt. Was tun? Beim Entfernen hätten wir ihm ganze Büschel ausgerissen, und so schnitten wir die Haare ganz vorsichtig ab. Er war zu dem Zeitpunkt schon total betrunken und wusste nicht, wie ihm geschah. Erst am nächsten Morgen sah er sich im Spiegel – und es gefiel ihm, denn er sah noch strubbeliger aus als früher.
    Andy Gibb nahm im Studio nebenan auf. Damals war gerade eine Spielzeugpuppe von ihm auf den Markt gekommen, eine modisch wirkende Figur mit blonden Haaren und schicken Klamotten. Wir legten uns eine zu und verwandelten das Ding in eine Bill-Ward-Puppe. Einer unserer Angestellten war ein talentierter Künstler. Er färbte und verwuschelte das Haar, klebte einen Bart an und ruinierte die Kleidung. Die Puppe ähnelte Bill bis ins Detail. Eines Tages besuchte uns Andy, um sich die Ergebnisse der Aufnahmen anzuhören. Er sah die Puppe und fragte: „Wer ist das denn?“
    „ Bill Ward.“
    Andy war verblüfft: „Wie? Bill hat auch eine Puppe auf dem Markt?“
    Mit Bill erlebten wir viele

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