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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Fiberglas geformte Muschel hinter dem Schlagzeug aufstellen zu lassen. Zusätzlich befestigten die Roadies bei jedem Gig tonnenweise frische Blumen an seinem Kit. Bill fielen zunehmend verrücktere Ideen ein, doch die Muschel war der beste Einfall. Ursprünglich wollte er ein mit Wasser gefülltes Röhrensystem um die Trommel herum aufbauen, das ständig die Farbe ändert. Seine Geistesblitze waren so lange interessant, bis man sie in die Realität umsetzen wollte – denn das funktionierte fast nie.
    Die US-Tour begann im Oktober. Im Vorprogramm spielten unter anderem Boston, Ted Nugent und Bob Seeger and the Silver Bullet Band . Alle Shows waren ausverkauft. An Hall oween traten wir in Denver mit Heart auf. Während der Show standen zwei junge Mädchen am Bühnenrand, um sich den Gig anzuschauen. Albert verscheuchte die beiden, da er sie für Groupies hielt. Er meinte: „Ich habe sie ziemlich angemeckert, weil die da rumgetanzt sind.“
    Ich antwortete: „Das war die andere Band.“
    „Welche Band?“
    „Heart !“
    „Oh, nein!“
    Bei unserem Auftritt in New Haven, Connecticut besuchte uns Linda Blair , bekannt aus dem Film Der Exorzist . Wir hatten den Streifen einige Jahre zuvor im Kino gesehen und hätten uns vor Angst fast in die Hosen geschissen. Zurück im Hotel setzten sich alle an die Bar, um zur Beruhigung der Nerven ein paar Drinks zu kippen. Im Fernsehen wurde aber ein Special ausgestrahlt, in dem ein Priester einen Vortrag über Exorzismus hielt, was unsere labile Gemütsverfassung nur noch verschlimmerte. Vor lauter Angst schliefen wir in der Nacht alle in einem Zimmer. Das war einfach nur peinlich.
    Die Bar des Hotels war durch ein Panoramaglas vom Swimmingpool getrennt. Albert Chapman und ich kamen nach einigen Drinks auf eine kindische Idee: „Warum springen wir da nicht nackig rein?“
    Und das machten wir auch! Und dann zogen wir eine dieser „Ich zeig den anderen meinen nackten Arsch“-Aktionen durch. Ich wüsste gerne, was die auf den Barhockern wohl gedacht haben. Wahnsinn!
    Nach dem Planschvergnügen mussten wir uns schleunigst verziehen und „liehen“ uns einen Golfwagen aus. Zwei erwachsene Männer, die nackt in einem Golfwagen über das Hotelgelände kreuzen – was für ein Anblick.
    Zurück auf dem Zimmer, föhnten wir die Haare, warfen uns in Schale und gingen wieder in die Bar, als wäre nichts geschehen. Den meisten fiel nichts auf, denn sie kannten ja nur unsere vor dem Fenster platt gedrückten Ärsche.
    Das muss ein nettes Bild gewesen sein.
    Vor ein paar Jahren hatten wir Frank Zappa auf einer Party in New York kennen gelernt. Er hatte uns zum Essen in ein Restaurant eingeladen und uns verraten, dass er „Snowblind“ sehr schätzte. Es war ein netter Abend, und wir wurden Freunde. Am 6. Dezember sagte er das Konzert im Madison Square Garden an und hatte vor, bei einer Nummer mitzuspielen. Sein Equipment stand schon auf der Bühne und er wartete hinter dem Vorhang auf seinen Einsatz. Doch an dem Abend lief alles schief. Die Verstärker knackten und brummten, und meine Gitarre verstimmte sich ständig – überall schien der Fehlerteufel sein Unwesen zu treiben. Und so musste ich ihn enttäuschen: „Es ist besser, wenn du nicht rauskommst, wirklich!“
    Glücklicherweise trübte das Malheur unsere Beziehung nicht. Einige Jahre später, als Dio bei uns sang und Geezer die Band verlassen hatte, rief ich ihn an und erkundigte mich nach einem Bassisten.
    Er reagierte sehr kollegial: „Ihr könnt meinen haben.“
    Ich fuhr mit Ronnie zu seinem Haus. Frank öffnete die Tür. Ein Papagei saß auf seiner Schulter. „Was wollt ihr trinken – Mineralwasser, Eistee, oder was anderes?“
    Wir hatten eigentlich an ein kühles Bierchen gedacht.
    „Bier gibt’s hier nicht!“
    Frank bot uns nur diese Hippie-Getränke an. Wir folgten ihm in das Kellerstudio.
    „Wollt ihr mein neues Album hören?“
    „Auf jeden Fall.“
    Ich mag einige seiner Scheiben, zum Beispiel Hot Rats , aber das neue Werk ging mir quer runter. Da passierte so viel und die Musik war so ungewöhnlich, dass ich das Klangwirrwarr nicht verarbeiten konnte. Was sollte ich ihm nur sagen, wenn die Platte vorbei war? Er würde mich ja fragen, wie ich sie fand. Ich wollte nicht unhöflich sein und suchte krampfhaft nach diplomatischen Floskeln.
    Wie vorherzusehen war, stellte er die gefürchtete Frage: „Na, was haltet ihr davon?“
    „Jaaa … was waren das … beim dritten Stück … äh … für

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