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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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und fuhren die 300 Meilen zurück.
    Ich sah sie noch ein Mal, als ich mit Lita Ford zusammen war. Lita hielt sich in L.A. auf und ich wohnte einige Tage in meinem Haus in Birmingham. Sue wollte zu mir zurückkehren. Behutsam sagte ich ihr: „Ich empfinde nichts mehr für dich und bin jetzt in einer neuen Beziehung.“
    Es fiel mir verdammt schwer. Es war das endgültige Aus. Sie zog nach Australien, und ich habe sie seitdem nicht mehr gesehen.

45: Dio will, Don aber nicht
    Ronnie brannte darauf, ein gemeinsames Projekt zu starten, aber ich meldete mich erst einige Zeit später. Durch die unklare Situation verfielen wir in eine Art Schockstarre. Nachdem Ozzy uns endgültig verlassen hatte, unterhielt ich mich mit Bill und Geezer: „Warum probieren wir es nicht mit Ronnie?“
    Ich rief Ronnie an und unterbreitete ihm den Vorschlag: „Bei uns hat sich eine Menge geändert. Willst du es mal mit Black Sabbath versuchen?“
    Wir luden Ronnie in unser Haus ein und spielten ihm „Children Of The Sea“ vor. Spontan fiel ihm eine Gesangsmelodie ein. Er beeindruckte uns, denn innerhalb eines Tages wendete sich das Blatt, und Lethargie verwandelte sich in Kreativität. Wir spielten „Lady Evil“ an. Auch hier sang Ronnie problemlos einen klasse Gesangspart. Endlich – die Band befand sich wieder auf dem richtigen Weg. Das baute alle auf. Natürlich hatte keiner von uns Ozzys Ausstieg verkraftet, aber es war wohl unvermeidlich gewesen. Jetzt fühlten wir uns zufrieden und konnten befreit weiterarbeiten.
    Obwohl Ozzy schon ausgezogen war, versuchte Don Arden ihn verzweifelt zu einer Rückkehr zu bewegen. Der Manager hatte endlich die Band, die er so lange umworben hatte – und wir lösten uns auf! Er wollte das nicht akzeptieren und hielt an der Original-Besetzung fest. Sein harscher Kommentar lautete: „Mit Ronnie wird das nie was.“
    Ich erwiderte: „Es wird funktionieren. Wir haben gutes Material und kommen weiter. Ozzy ist momentan nicht in der Lage, den Job zu machen. Ihm fehlt das Interesse.“
    Arden ließ nicht locker: „Gebt ihm noch eine Chance.“
    Wir hatten mit Ozzy zehn Monate lang ergebnislos in dem Haus gewohnt. Was sollte sich innerhalb weniger Wochen großartig ändern? Auch konnten wir seinen ersten Ausstieg nach Never Say Die! nicht vergessen. Der ganze Aufenthalt hatte ein Vermögen gekostet, wir hatten nichts auf die Reihe gebracht, waren deprimiert und genervt gewesen. Es gab keine Möglichkeit mehr, so weiterzumachen, aber Don ließ nicht locker: „Wir müssen Ozzy zurückholen, wir müssen ihn haben!“
    Mit Nachdruck erklärten wir es ihm noch mal: „Don, er ist nicht bei der Sache. Das wird nicht laufen.“
    Und dann legte er noch eine Gemeinheit nach: „Ihr könnt nicht mit einem Zwerg als Sänger auftreten.“
    So war er nun mal. Die Zeit war gekommen, einen Schlussstrich zu ziehen. Die Band wollte mit Ronnie neue Wege gehen.
    Ohne Vorankündigung verließ uns Geezer. Wegen seiner Eheprobleme flog er zurück nach Großbritannien. Praktisch gesehen, stieg er für ein paar Monate aus. Ronnie schnallte sich den Bass um, was uns auf ein Power-Trio reduzierte – Ronnie, Bill und ich. Uns fielen zwar einige Parts ein, aber das reichte nicht. Ich erinnerte mich an Geoff Nicholls und ließ ihn einfliegen: „Wir brauchen einen Musiker, der uns eine Zeit lang unterstützt, quasi eine Aushilfe.“
    „Heaven And Hell“ war das erste Stück, das wir als Quartett schrieben. Ich spielte das Riff und Ronnie sang die Melodie spontan und mühelos. Wir nickten einander zu. Das war es – dieser Song hatte es.
    Ronnie fuhr immer mit seinem Cadillac zur Probe. Er musste seinen Sitz bis zum Anschlag hochstellen, da der Wagen viel zu groß für ihn war. Es gab viele Schlangen in der Gegend, aus der er kam. Wir fanden heraus, dass er eine panische Angst vor ihnen hatte. Ich fand so ein totes Viech, wickelte eine Angelschnur um ihren Kopf und befestigte das andere Ende am Türgriff. Dann legte ich das Reptil auf den Beifahrersitz. Als er die Tür öffnete, sah es so aus, als würde die Schlange auf ihn zu kriechen. Es funktionierte! Er hätte sich beinahe in die Hose gemacht.
    Doch das Schicksal zahlte es mir heim. Eines Tages wollte ich aufs Klo, hob den Deckel hoch und da lag – verdammt noch mal – eine Schlange drin. Glücklicherweise war sie tot. Noch nicht auf dem Klo gewesen, aber schon geschissen!
    Wir verarschten uns ständig. Ich glaube, dass Musiker so besser miteinander auskommen. Vielleicht

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