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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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mit einem Batzen Geld. Mark Forster war mal wieder Helfer in der Not.
    Bei den großen Konzerten wurde Ronnie zunächst mit einigen Problemen konfrontiert. Sich vor Tausenden von Fans hinzustellen, die Ozzy seit zehn Jahren gesehen hatten, erforderte gehörigen Mut. Manche Kids hassten die neue Besetzung anfangs und riefen: „ Ozzy, Ozzy!“
    Doch schließlich gelang es Ronnie, auch den letzten Zweifler zu überzeugen. Während der Heaven And Hell -Tour veröffentlichte das NEMS-Label Live At Last , ein Album, das 1975 mitgeschnitten worden war. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, denn der Sound war schlicht miserabel. Darüber hinaus spiegelte das Album nicht die aktuelle Band wider und kam uns bei den Gigs eher in die Quere. Als wir eine gerichtliche Verfügung gegen die Platte erwirkt hatten, stand sie schon auf dem fünften Platz in den Charts. Dadurch platzte der Beschluss, sodass wir uns später außergerichtlich einigen mussten. 2002 kam das Ding unter dem Titel Past Lives erneut auf den Markt.
    Am 25. September 1980 starb John Bonham. Ich befand mich gerade auf einer USA-Tournee und war zutiefst schockiert. Aber jeder, der John Bonham kannte, hätte sich keine andere Todesart vorstellen können. Er und Keith Moon glichen sich wie ein Ei dem anderen – sie waren ein bisschen verrückt, gute Freunde und zündeten die Kerze an beiden Seiten an. Zündeten? Es war eher ein Feuersturm! Wenn sie es mal wieder krachen ließen, wusste man nie, was als Nächstes geschah. Ich fand es schon bizarr – sie konnten so ein exzessives Leben doch nicht ohne Unterbrechung führen, mussten mal gegen die Wand knallen und sich mit der Schattenseite konfrontieren. Als ich von seinem Tod hörte, dachte ich viel über die Vergänglichkeit und die Unsicherheit des Lebens nach. Mein Gott, wer würde der Nächste sein? Das könnte jedem widerfahren. Johns Tod machte allen schwer zu schaffen. Es war wirklich deprimierend, und jeder hing seinen pessimistischen Gedanken nach. Bonham hatte einen sehr großen Freundeskreis.
    Ungefähr zwei Wochen später schleuderte ein Unbekannter in der Mecca Arena in Milwaukee ein Metallkreuz in Richtung Geezer, das von seinem Bass abprallte und ihn im Gesicht traf. Vielleicht sollte es ja ein Geschenk sein, das nur eine unglückliche Flugbahn genommen hatte. Ich weiß es nicht. Leute, die Musiker mit gefährlichen Objekten bewerfen, sind Idioten, denn das Ding hätte tatsächlich ins Auge gehen oder die Halsschlagader erwischen können.
    Wir verließen sofort die Bühne. Da ein Großteil des Publikums nichts bemerkt hatte, brach ein Krawall aus. Sie prügelten sich, brachen die Stühle aus den Verankerungen, warfen die Lehnen durch die Gegend – es herrschte totales Chaos. Doch was sollte man dagegen unternehmen? Wir konnten doch nicht zurück und sie beschwichtigen: „Hallo, wir sind wieder da. Bitte seid jetzt ruhig!“ Der reinste Horror!
    Im November begann die erste Japan-Tour, in deren Rahmen Sabbath in Tokyo, Kyoto und Osaka spielen sollten. Ich zog mir eine teuflische Lebensmittelvergiftung zu. Es muss das Sushi gewesen ein. Beim Konzert wurde mir schwindelig. Ich drehte noch eine Ehrenrunde auf der Bühne und fiel dann in Ohnmacht. Unverzüglich wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert, wo man mir eine Injektion mit der größten Nadel verabreichte, die ich in meinem Leben gesehen habe. Keine Ahnung, was das für ein Medikament war, aber es half. Ich hätte mir mehr davon besorgen sollen: „Könnte ich ein paar Fläschchen zum Mitnehmen haben?“
    Während mir das Sushi noch zusetzte, besorgte es sich Geezer ähnlich heftig. Eines Nachts rastete er aus und brach sich einen Finger. Das muss wohl der Sake gewesen sein. Er war mit Ronnie in eine Bar gegangen, wo die beiden viel zu viel gebechert und sich heftig gestritten hatten. Natürlich bedauerten sie den Vorfall am nächsten Tag. Geezer konnte schnell aus der Haut fahren. Dabei iwar das Malheur wohl passiert. Kurze Zeit später hörte ich, dass die folgenden Gigs abgesagt werden mussten. Die Ärzte hatten den Bruch genagelt. Eine Zeit lang war ich nicht mehr der einzige bei Black Sabbath, der Stress mit seinen Fingern hatte.

51: Melinda
    Ich begegnete Melinda nach einem Konzert im Sommer 1980 in einem Club in Dallas. Sie war Amerikanerin und modelte gelegentlich. Wir trafen uns öfter, und sie kam mit auf Tour. Die Band hat sich wohl etwas gewundert, denn Melinda begleitete mich nach Australien, Japan, Neuseeland, einfach überall

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