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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Fragen gestellt wurden, hieß es: „Die klingt überhaupt nicht wie die letzte Platte.“
    „Nein, es ist ja auch eine neue Platte.“
    Was soll man bloß darauf antworten?

54: Gigantische Knallfrösche
    Die Mob Rules -Tour startete im November 1981 in Kanada, es folgten Konzerten in den USA. Dann spielten wir vier Gigs im Londoner Hammersmith Odeon, den ersten am Silvesterabend. Sabbath setzten eine Menge Pyrotechnik ein, zum Beispiel Feuerfontänen und Feuerwerkskörper. Dafür engagierten wir extra einen Pyrotechniker. Vor den Shows probten wir in einem Saal hinter einem irischen Pub. Zu der Zeit wurde London von zahlreichen Bombenattentaten der IRA heimgesucht. Der Pyrotechniker wollte unbedingt eine Bombe in dem Saal testen. Sie ging mit einem ohrenbetäubenden Donner hoch, und sämtliche Gäste verließen fluchtartig den Pub. Es war das reinste Chaos. Einer unser Techniker saß am Tresen und erzählte es uns: „Das konnte ich nicht glauben, die sind wie die Wilden rausgerannt. Die haben die Drinks und alles stehen gelassen – Wuuusch! – und schon waren alle weg.“
    Die Bomben gingen mit einer unglaublichen Lautstärke hoch. Die müssen gedacht haben, sie stünden auf der Abschussliste der Iren. Der reine Wahnsinn!
    Mein Freund Brian May besuchte mich bei den Proben. Ich meinte zu ihm: „Hol doch deine Gitarre. Wir jammen ein bisschen.“
    Nach der Generalprobe setzte sich Brian zu mir und wir begannen zu spielen. Zwischenzeitlich baute die Crew nach und nach das Equipment ab. Als wir uns umdrehten, standen da nur noch unsere zwei Verstärker: „Verdammt, die ganzen Sachen sind schon weg?“
    Brian und ich hatten so gedankenverloren gespielt, dass wir unsere Umwelt gar nicht mehr registrierten. Auch wenn der Pyrotechniker eine seiner Ladungen gezündet hätte, wäre uns das nicht aufgefallen.
    Im Hammersmith baute der Feuerwerker einen Teil der Anlage unter der Bühne auf. Er testete eine der Bomben, die mit voller Wucht detonierte und auf meiner Seite ein fast 50 Zentimeter breites Loch in das Holz riss. Der hätte mich beinahe in die Luft gejagt! Mein Gott, war das eine gefährliche Angelegenheit. Der Pyrotechniker wurde zu einem Unsicherheitsfaktor und ließ uns nur noch eine Entscheidung, die wir ihm in seinem Vokabular beibrachten: „Du bist gefeuert!“
    Und das war kein Wortspiel.
    Wenige Monate später traten wir im Madison Square Garden in New York auf. Mein Techniker hatte lange Röhren gebaut, in die er einen leicht entzündbaren Mix von Sprengstoff füllte. Er war sich sicher, damit einen lauten und besonders ungefährlichen Knall zu erzeugen. Er führte uns das vor, und es funktionierte. Die Rohre wurden unter der Bühne verlegt, und er zündete sie zeitgleich mit der ersten Note von „War Pigs“.
    Durch die ungeahnte Wucht der Explosion – wahrscheinlich hatte er viel zu viel Sprengmaterial benutzt – bebte die Bühne so stark, dass die Röhren in Geezers und meinem Verstärker zerbarsten. Es war ein komplettes Desaster. Alles kaputt – nach nur einer einzigen Note. Wir waren unversehrt geblieben, aber wir mussten das Konzert abbrechen.
    Nach den Hammersmith-Shows spielten wir einige Wochen in Großbritannien. Im Februar sollte es in die USA gehen.
    Doch dann starb mein Vater.
    Er hatte schon sein einiger Zeit gesundheitliche Probleme gehabt. Da er sein ganzes Leben lang stark geraucht hatte, litt er an einem Lungenemphysem. Eines Abends erhielt ich einen Anruf von meiner Mum. Dad war aus dem Bett gefallen. Panisch rief ich den Arzt an und schrie verzweifelt, dass er sich schnellstens auf den Weg machen solle. Auch Melinda und ich rasten zum Haus meiner Eltern. Dad lag bewusstlos auf dem Boden und atmete schwer. Dann gab er auf und starb.
    Ich wurde Zeuge seines Todes. Dieses schreckliche Bild verfolgte mich noch lange Zeit.
    Für mich begann eine schwierige Lebensphase. Wir verschoben die US-Tour. Doch bald berappelte ich mich wieder, spielte Abend für Abend und bereiste die Welt. Ich arbeitete hart für mein Geld – wie Dad es sein ganzes Leben lang getan hatte.

55: Das Mix-Monster
    Die Mob Rules -Tour verlief ohne Zwischenfälle. Die Musiker verstanden sich prächtig, obwohl ständig etwas über ein geplantes Soloalbum von Ronnie getuschelt wurde. Das passte Geezer und mir natürlich nicht in den Kram. Ich hörte, dass Ronnie sogar schon mit einer eigenen Band probte. Was zum Teufel ging da vor sich?
    Wir nahmen einige der US-Gigs für unser erstes offizielles Live-Album auf,

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