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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Bev bei uns bleiben konnte, da immer noch die Hoffnung bestand, dass Bill zurückkehrt. Doch er war zu dem Zeitpunkt unfähig, ein hartes Live-Programm zu absolvieren.
    Als wir uns Gedanken über ein neues Bühnenbild für die Tour machten, schlug Geezer vor: „Warum bilden wir nicht Stonehenge nach, mit all den Steinen und so.“
    Die Idee gefiel uns.
    Geezer fertige eine Skizze an und gab sie den Designern. Zwei oder drei Monate später sahen wir das Resultat. Sabbath probten für die Tour im NEC in Birmingham, und ich freute mich auf die Kulisse. Als sie angeliefert wurde, traute ich meinen Augen nicht, denn das Ding war so groß wie Stonehenge selbst. Sie hatten Geezers Angaben falsch verstanden und eine originalgetreue Kopie angefertigt.
    „Meine Güte, wie ist denn das passiert?“
    Geezer antwortete kleinlaut: „Tja, ich habe die Längenmaße in Zentimeter angegeben, und sie dachten offensichtlich, es wären Inches.“
    Unaufhörlich schleppten die Roadies weitere Teile der Requisite an. An der Rückseite der Bühne ragten hohe Säulen empor, so breit wie ein durchschnittliches Schlafzimmer. Die vorne aufgestellten „Steine“ hatten eine Höhe von ungefähr vier Metern. Wir mussten zwischen dem ganzen Aufbau noch irgendwo die Backline, die Monitoranlage und die seitlichen Lautsprecher verstauen. Unser Stonehenge war aus Fiberglas und Holz hergestellt worden und unglaublich schwer. Der Alptraum eines jeden Roadies.
    Die Tour führte uns durch ganz Europa. Ich schlug vor, „Smoke On The Water“ zu spielen, da das Publikum den Song mit Sicherheit von Ian erwartete. Es hätte merkwürdig gewirkt, wenn er alle unsere Stücke gesungen, aber seinen Klassiker ausgelassen hätte. Ich weiß nicht, ob wir die Nummer exakt brachten, doch das Publikum liebte die Version. Die Kritiker jedoch verrissen uns deswegen, weil es angeblich ein zu offensichtlicher Trick war, um die Menge zu begeistern.
    Ian hatte Probleme, sich die Texte zu merken, und musste sie von Zetteln ablesen, die bei einigen Shows den ganzen Bühnenboden bedeckten. Bei einem Gig spielten wir „Black Sabbath“ und die Techniker bliesen zu viel Trockeneis in unsere Richtung. Ian stand mit vorn über gebeugtem Kopf da, hustete und keuchte und versuchte wie ein Wilder, den Nebel von den Textzetteln zu wedeln.
    Ich kritisierte ihn wegen der Spickerei: „Du kannst nicht die ganzen Zettel auf der Bühne ausbreiten. Das merkt doch jeder.“
    Er antwortete: „Ich kann sie fast schon auswendig. Bald habe ich alle drauf.“
    Doch darauf hätte man lange warten können. Er konnte sie einfach nicht behalten. Das war aber nicht seine einzige Unsicherheit. Auch die „Dribbelarbeit“ gehörte höchstens in die Amateurliga. Bei einem Gig winkte er dem Publikum zu, ging einen Schritt zurück und – bäng – stolperte über meine Effektleiste und landete auf dem Hintern. Er sprang schnell hoch und versuchte es so aussehen zu lassen, als wäre das ein Teil der Show gewesen. Ian war wirklich ein lustiger Typ. Backstage konnte man sich vor Lachen kaum halten, doch auf der Bühne wirkte er meistens ernster und ruhiger. Eigentlich sollte das doch anders herum laufen, oder?
    Als Ian bei Sabbath einstieg, brachte er zwei Congas mit – als wäre er der Edmundo Ross des Heavy Metal. Ich warnte ihn: „Die kannst du aber nicht einsetzen.“
    „Bei Purple habe ich immer auf den Dingern gespielt.“
    „Das passt nicht zu Black Sabbath, wenn du vor zwei Congas stehst.“
    „Und was soll ich mit den Händen machen? Ich bin es gewohnt, die Felle in den Gesangspausen zu bearbeiten.“
    „Das sieht schrecklich aus, wenn diese blöden Congas mitten auf der Bühne stehen.“
    „Und wenn ich sie an der Seite aufbaue, neben Geezer?“
    Einmal befestigte die Crew eine Schnur an der Percussion. Während er spielte, wollten sie ihm die Dinger wegziehen, damit er hinterherlaufen musste. Leider funktionierte das nicht wie geplant. Als sie an der Schnur zogen, begannen die Congas zu wackeln und wären beinahe umgekippt. Schließlich wurden wir die Dinger aber los.
    Vor dem ersten Gig sagte Ian: „Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.“
    „Wir tragen alle schwarze Klamotten oder Leder.“
    „Leder ist überhaupt nicht mein Ding.“
    Bei Black Sabbath in Blümchenhemden zu singen, mutete doch ein wenig ungewöhnlich an, und so bat ich ihn, wenigstens etwas Dunkles zu tragen. Im Laufe der Zeit gelang es uns, Ian in diese Richtung drängen. Er ließ sich einige schwarze

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