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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Lederwesten schneidern und erschien bald auch in Lederhosen auf der Bühne.
    Am 13. Oktober war ein Konzert in einer Stierkampfarena in Spanien geplant. Am Abend zuvor lud man uns in einen richtig netten Club ein. Der Alk floss in Strömen, und Ian dachte sich, es wäre eine gute Idee, das Hinterteil des Kellners in Brand zu setzen. Während der arme Mann andere Gäste bediente, kramte Ian das Feuerzeug aus der Tasche und zündelte an der Anzugshose des ahnungslosen Mannes, der die Flammen glücklicherweise schnell löschen konnte. Es war an der Zeit, zu verschwinden. Ich flüsterte zu Bev: „Ich werde direkt ins Hotel gehen.“
    „Und ich komme mit.“
    Ian zauderte: „Wartet noch, wir gehen zusammen.“
    „Scheiße! Na ja, eine Minute noch.“
    Wir tranken noch ein Bier, und als der Laden schloss, machten wir uns auf den Weg. Ian schnappte sich sein Glas und folgte uns, wurde aber aufgehalten: „Sie können Ihr Getränk nicht mitnehmen.“
    Er ließ sich davon nicht beeindrucken und pöbelte die Bedienung an.
    Ein Wort ergab das andere, und schon brach ein heftiger Streit aus. Sie schienen aus allen Ecken zu kommen – das mit Messern bewaffnete Küchenpersonal, die kampferprobten Kellner, einfach der ganze Laden. Wir konnten ihnen nur die komplette Besetzung von Black Sabbath und zwei Security-Typen entgegenstellen. Wir kämpften um unser Leben und Ian … Wo war eigentlich Ian geblieben? Später behauptete er, in einen Graben gefallen zu sein, doch das war mit Sicherheit geschwindelt. Geezer zog einem Angreifer ein Glas über den Kopf und verletzte sich dabei die Hand. Als die Polizei eintraf, steckten sie ihn zusammen mit einem von der Security hinter schwedische Gardinen. Auch zwei Leute aus dem Club mussten in den Knast, wo sie unseren Security-Mann weiterhin verprügelten.
    Ich weiß nicht mehr, wie wir ins verdammte Hotel zurück gekommen sind, aber irgendwie gelang es uns. Dort versuchte ich Don Arden anzurufen, doch alle Leitungen waren blockiert, denn der Club hatte die Rezeption verständigt und Stimmung gegen uns gemacht. „Mein Gott, was nun?“
    Da zwischen dem Club und dem Hotel eine Verbindung bestand, setzten sie die gesamte Band vor die Tür. Wir steckten in einer gefährlichen Lage, denn die Mafia hatte auch ihre Finger im Spiel – das wurde immer nerviger. In Windeseile setzten wir uns in den Tourbus und versuchten, eine andere Übernachtungsmöglichkeit zu finden, doch niemand wollte uns haben. Nach einer unendlich langen Zeit nahm uns doch ein Hotel auf, das nur wenige Meter vom ersten Etablissement entfernt lag. Endlich erreichte ich Don und schilderte ihm die missliche Lage. In aller Ruhe antwortete er: „Ich schicke euch jemanden vorbei.“
    Es gelang ihm, ein Team von acht deutschen Schwergewichten zu engagieren, die mitten in der Nacht bei uns anklopften. Ihr Boss war schon älter, hatte graues Haar und trug eine Brille und einen piekfeinen Anzug. Er meinte jovial: „Bleibt auf euren Zimmern und rührt euch nicht von der Stelle. Ich werde das regeln.“
    Don verriet mir, dass mit dem Mann nicht zu spaßen war.
    Angeblich hatte er schon eine Menge Leute unter die Erde gebracht. Mein Gott, mit so einem wollte ich nichts zu tun haben. Ich entgegnete ihm: „Bitte regeln Sie das, aber gehen Sie nicht dorthin. Machen Sie es bitte nicht noch schlimmer, als es schon ist.“
    „Die werden mir schon zuhören.“
    Er war ein liebenswerter Typ, und ich verstand mich gut mit ihm. Die ganze Szene erinnerte mich allerdings an einen Ausschnitt aus einem Gangsterfilm.
    Am Abend mussten Black Sabbath in der Arena auftreten. Wir hatten uns mit den falschen Leuten angelegt und standen nun auf einer Open-Air-Bühne – das perfekte Ziel eines jeden Attentäters. Angst schnürte mir die Kehle zu. Die werden uns sicher umbringen. Doch die acht Kolosse aus Germanien erledigten ihren Job perfekt. Sie bewachten alle Eingänge, filzten die Garderobe und sorgten an den neuralgischen Punkten für Sicherheit – knallharte Profis!
    Als besonders unangenehm empfand ich die Anwesenheit eines Reporters von der Daily Mail , der mit uns reiste. Eigentlich war nur eine kleine Story über das Konzert inklusive einiger Fotos geplant, doch nun hatte er viel mehr Stoff, als er sich hätte träumen lassen.
    Im Oktober flogen wir mit unserem Stonehenge in die USA. Die ohnehin große Crew wurde noch durch Tischler verstärkt, um einen reibungslosen Aufbau zu garantieren. Allerdings klappte das in den seltensten Fällen.

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