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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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Es sah alles sehr verwirrend aus, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie es jemals spielen würde.
    Navin wäre bestimmt begeistert gewesen.
    In der einen Ecke des Zimmers thronte eine elegante Standuhr zwischen zwei riesigen Bücherregalen. Sie bemerkte den scharfen Geruch der Holzpolitur, als sie auf das gute Stück zuging, und ihre Augen fingen an zu brennen. Die Uhr war erst vor Kurzem gereinigt worden und glänzte im Schein der hellen Deckenstrahler.
    Als Donna auffiel, dass die Uhr stehen geblieben war, sah sie sich das alte Stück genauer an. Sie überprüfte die Uhrzeit auf ihrem Handy und schaute noch einmal auf das kunstvoll verzierte Ziffernblatt – ja, vor zwanzig Minuten war der Saft (oder was immer das Ding antrieb) weggeblieben. Sie strich über die glatten Holzflächen der Uhr, und der klebrige Rückstand der Politur setzte sich auf ihren grünen Samthandschuhen fest. Sie fragte sich, wie man die Uhr wohl öffnete, da sie keinen offensichtlichen Mechanismus oder Riegel sah. Sie schaute sich noch einmal das Ziffernblatt aus Elfenbein mit den großen römischen Zahlen an. Die aufwendig geschwungenen Zeiger standen stumm und bewegungslos. Donna fuhr mit der Hand über das Glas und suchte nach einer Möglichkeit, die Uhr auf der Vorderseite zu öffnen. Ihr war klar, dass es leicht wäre, die richtige Uhrzeit einzustellen. Man müsste die Uhr nur öffnen können.
    Donna kaute angestrengt auf ihrer Unterlippe herum und streckte sich bis auf die Zehenspitzen. Sie hielt sich mit beiden Händen an der Uhr fest und versuchte, auf die Rückseite des Gehäuses zu schauen. Vielleicht irgendwo hinter der Uhr …
    »Was glaubst du, was du da machst?«, bemerkte eine durchdringende Stimme hinter ihr.
    Wenn es möglich wäre, vor Schreck tot umzufallen, dachte Donna in diesem Moment, dann wäre sie jetzt gestorben. Sie stieß einen schrillen Schrei aus und drehte sich nach der strengen Stimme um.
    »Ich habe dir eine Frage gestellt, junge Dame.« Simon Gaunts blasses Gesicht bekam einen finsteren Ausdruck, und seine steingrauen Augen verengten sich misstrauisch.
    »Äh … ich …«
    »Nun, ich warte?«
    Donna schluckte und versuchte verzweifelt, den schuldbewussten Ausdruck auf ihrem Gesicht loszuwerden. Sie nahm es ihm übel, dass er ihr das Gefühl gab, ein kleines Kind zu sein, das etwas angestellt hatte. Es war ja nicht so, als ob sie etwas Falsches getan hätte. Außerdem war es merkwürdig, dass der sonst so ausgeglichene Simon irgendwie … unruhig wirkte. Sogar angespannt. Das ist ja mal interessant , dachte sie.
    Donna setzte ihre beste Unschuldsmiene auf. »Ich wollte mir nur die Bücher ansehen, Simon. In diesem Zimmer fühl ich mich immer so … ähm, wohl.«
    »So wohl …«, entgegnete er trocken, »… dass du dich gezwungen siehst, in den Möbeln anstatt in den Bücherregalen zu stöbern.«
    »Ich hab sie mir nur angeschaut und nichts kaputt gemacht. Ich hab mich gefragt, wie sie funktioniert, das ist alles.« Ihr drehte sich der Magen um, als sie die Zweifel in Simons Gesicht bemerkte. »Sie ist stehen geblieben, siehst du?«
    Er zog seine perfekt gezupften Augenbrauen hoch. »Wirklich? Ich hatte ja keine Ahnung, dass du dich so sehr für Horologie interessierst. Das muss ich Quentin erzählen; ich bin sicher, er wird begeistert sein. Dann hast du etwas, worüber du dich mit ihm unterhalten kannst.«
    Horologie? O Gott, das hörte sich ja grausam langweilig an. Donna versuchte zu lächeln und schlenderte zur Couch, auf die sie vorhin achtlos ihren Rucksack geworfen hatte.
    »Wohl kaum.« Sie hoffte, dass sie sich selbstsicherer anhörte, als sie sich fühlte. »Ich war nur neugierig.«
    »Hmm.«
    Simon knurrte zwar mürrisch, aber zumindest hatte er aufgehört, sie mit unverhohlener Feindseligkeit anzustarren. Sein Verhalten und sein Ton hatten Donna schockiert. Natürlich war der Ordenssekretär meistens unangenehm, aber das hier war sogar für ihn ziemlich seltsam. Er war nicht nur wütend; er hatte … Angst. Diese übertriebene Reaktion wegen etwas so Harmlosem wie einer blöden Uhr machte sie nachdenklich. Was versuchte Simon zu verbergen?
    Fast tat er ja so, als ob plötzlich eine Horde Waldelfen aus der Uhr herausspringen könnte, die durch Simons und Makers geheimnisvolle Experimente dort eingesperrt waren.
    Sie schob diesen Gedanken beiseite und versuchte höflich und bescheiden auszusehen; es würde ihr nichts nützen, ihn zu ärgern. »Es tut mir leid, Simon. Ich war wirklich nur

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