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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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neugierig, wie man sie wieder in Gang setzen könnte. Ich mach mich dann jetzt mal an meine Bücher.«
    Simon schaute auf ihren Rucksack. »Die, wie ich sehe, immer noch in deiner Tasche sind.«
    Donna lief mit zittrigen Knien zur Couch und setzte sich. »Ja, hier sind sie. Ein paar davon wollte ich in die Bibliothek zurückbringen.«
    Er stand einfach nur da und beobachtete sie.
    Es fiel Donna nicht leicht, seinem Blick standzuhalten. Sie hatte eine Gänsehaut und fühlte sich, als könne er geradewegs in ihr Innerstes hineinschauen.
    Simon strich sich ein paar dünne braune Haarsträhnen aus seiner feuchten Stirn. »Nun, willst du sie denn nicht herausholen?«
    »Was?«
    »Deine Bücher, Donna. Willst du sie nicht aus deiner Tasche nehmen?«
    Entnervt und mit zittrigen Händen öffnete Donna ihren Rucksack. Sie versuchte, sich nicht von Simons eiskaltem Blick aus der Fassung bringen zu lassen und konzentrierte sich darauf, das erstbeste Buch, das sie erwischte, herauszuangeln.
    Beinahe hätte sie vor Erleichterung geseufzt, als sie ein altes Exemplar von » Die Bucht des Franzosen « in ihren Händen hielt.
    »Ich hab’s«, sagte sie atemlos. Sie hoffte inständig, es würde Simon nicht auffallen, dass dieses Buch nicht in Quentins Bücherregale gehörte.
    »Ausgezeichnet.«
    Donna vernahm ein trockenes, kratzendes Geräusch, als Simon seine Hände aneinanderrieb. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und verließ den Raum.
    Donna legte den Klassiker von Daphne DuMaurier über Abenteuer und Liebe beiseite und hielt sich ihre noch immer zitternden Hände vors Gesicht. Was war das denn gerade? Sie wusste, es gab Geheimnisse über Geheimnisse im Orden – so vieles, in das sie nicht eingeweiht war, und das sie wahrscheinlich nie herausfinden würde –, aber Simon hatte sie gerade wie eine Kriminelle behandelt. Er hatte die Uhr geradezu beschützt. Wenn es ein Geheimnis um diese Uhr gab, warum stand sie dann für alle sichtbar in der Bibliothek? Sie hatte fast ihr ganzes Leben in diesem Raum Bücher gelesen, die Uhr aber nie wirklich beachtet. Es war einfach nur eine Uhr – wie Simon selbst gesagt hatte, nur ein Möbelstück.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr die Antwort: verborgen und doch offensichtlich.
    Das war oft der sicherste Weg Dinge zu verbergen, denn je wichtiger etwas war, desto schwerer war es, ein sicheres Versteck dafür zu finden. Warum es also nicht dahin stellen, wo es jeder sehen konnte und wo niemand jemals vermuten würde, dass etwas nicht stimmte?
    Donna zog die Beine hoch auf die Couch und wartete ängstlich darauf, dass ihr Herz aufhörte zu hämmern. Ihr Blick wanderte immer wieder zu der Standuhr. In ihrem Kopf schwirrte es nur so. Was könnte so wichtig sein, dass der Ordenssekretär sie anschrie, nur weil sie die Uhr angefasst hatte? Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr glaubte sie, dass sie die Antworten auf all ihre Fragen vielleicht hier im Blauen Zimmer, in Quentins Bibliothek, finden würde.
    Wenn Simon Gaunt dachte, er hätte sie davon abgeschreckt, weitere Nachforschungen anzustellen, dann hatte er sich gewaltig geirrt.
    Donna Underwoods Tagebuch:
    Als Kind von Alchemisten aufzuwachsen ist echt beschissen.
    Was das Ganze aber noch viel schlimmer macht, ist die Tatsache, dass praktisch alle meine Eltern kennen und sie bis heute als Helden gelten – zumindest hat man mir das so erzählt. Der Name Underwood ist eine ernst zu nehmende Größe. Kannst du dir vorstellen, wie groß der Druck dadurch für mich ist? Ernsthaft, wenn ich allen sagen würde, dass ich nach meinem Abschluss auf ein normales College gehen will, vielleicht eine Weile rumreisen und dann Literatur studieren möchte oder sogar einen Kurs über kreatives Schreiben belegen, wow … mein Leben wäre nicht mehr lebenswert.
    Tatsache ist, der Orden hat in mich investiert. Meine Tätowierungen waren nicht billig.
    Meine Kindheit bestand aus Ausbildung, Unterricht, Operationen an meinen Armen und Übungen, um meine Kräfte zu kontrollieren – eine »bedauernswerte Nebenwirkung« (Makers Worte) des Eisens, das mich zusammenhält.
    Es wäre schön, wenn ich einfach nur ein Teenager sein könnte.
    Wie kann es fair sein, dass ein Teenager in der heutigen Zeit nach veralteten Regeln, die vor Jahrhunderten in staubigen Büchern niedergeschrieben wurden, leben muss? Regeln, die von einem weisen, patriarchalischen System festgelegt wurden. Ein System, das Frauen bevormundet und ihnen

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