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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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– als meine Komplizin. Jedenfalls halte ich es für besser, wenn du nicht noch einmal herkommst. Sieh besser zu, dass du dich für eine Weile irgendwo versteckst.«
    »Oh, Jack …«, begann Karen. »Wenn dir etwas passiert … wenn etwas schief geht. Was, wenn du in die Wand hinein kannst, aber nicht mehr heraus? «
    »Bleibt mir denn eine Wahl? Schließlich kann ich nicht einfach hier rumsitzen und tatenlos zusehen, wie Quintus Miller Hunderttausende Menschen in den Untergrund verschleppt, oder? Und was ist mit Randy? Karen, ich habe ihn gesehen. Er saß bei Quintus Miller auf der Schulter und war noch am Leben.«
    »Was hast du jetzt vor?«, wollte Karen wissen.
    »Ohne deine Hilfe kann ich gar nichts tun. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber ich brauche dringend eine Flöte … die Art von Flöte, wie sie Druiden damals benutzt haben. Frag Geoff mal danach. Ich brauche außerdem eine Liste mit den verschiedenen Namen des Druidengottes Awen.«
    »Jack …«, begann Karen.
    Man konnte ihr deutlich ansehen, was sie dachte. Dass ihm der Stress und der Schock der letzten Tage zusetzten und er völlig am Ende war – und deshalb inzwischen genauso plemplem wie Quintus Miller.
    »Karen«, flehte er sie an. »du warst so tapfer und so gut zu mir. Ich liebe dich, weißt du das? Das tue ich wirklich. Ich weiß nicht, was gerade mit mir passiert, und ich habe Todesangst. Aber ich muss jede Chance nutzen, die mir bleibt. Verstehst du das? Jede Möglichkeit nutzen, auch auf die Gefahr hin, dass ich völlig durchgeknallt klinge.
    Die Flöte, Karen, bitte. Und die Liste mit den Namen. Gib beides meinem Anwalt mit. Er heißt Maurice Lederman. Seine Kanzlei befindet sich im achten Stock des First Wisconsin Centers. Lederman, Pfister und Lederman. Sag ihm, dass beides dringend in meine Hände gelangen muss.«
    Karen schluckte, als ob ihr Mund völlig ausgetrocknet wäre. »Okay.« Sie nickte. »Ich werde versuchen, das heute noch zu erledigen.« Sie beugte sich über den Tisch und küsste ihn. »Ich liebe dich, Jack.«
    »Hey, Schluss mit dem Geknutsche!«, blaffte der junge rothaarige Beamte.
    Karen schob geräuschvoll ihren Stuhl zurück und eilte mit ihrem gewohnten Gang, der sie aussehen ließ, als ob ihr Körper gleichzeitig in fünf verschiedene Richtungen tänzelte, in Richtung Tür. Sie reckte ihr Kinn in die Höhe und erklärte dem Polizisten: »Sir, Sie wüssten nicht einmal, was Küssen heißt, wenn zwei Elefanten kämen und Sie am Arsch lecken würden.«
    Mit diesen Worten stöckelte sie den Gang hinunter. Der Rotschopf schaute ihr nach und sah Jack dann merklich bedröppelt an.
    »Was hat sie denn damit gemeint?«, wollte er wissen.
    »Wer weiß das schon?«, entgegnete Jack. »Aber es hat Ihnen ziemlich die Sprache verschlagen, nicht wahr?«
    Jack brachte den restlichen Vormittag mit Nachdenken zu. Sein Anwalt, Maurice Lederman, kam gegen 15:00 Uhr bei ihm vorbei und sprach über eine Stunde lang von nichts anderem als Vorverhandlungen und der Suche nach einem geeigneten Strafverteidiger. Maurice Lederman gab sich keine Mühe, seinen Unmut darüber zu verbergen, dass man ihn vorzeitig aus dem Angelurlaub zurückgeholt hatte. Das erste Mal seit fast neun Jahren war er seiner Frau Sheldra erfolgreich entkommen. Und er hasste Sheldra. Er nannte sie abfällig die Zofe des Rabbiners, weil sie so viel Zeit in der Synagoge verbrachte und um den Rabbi herumscharwenzelte.
    Maurice Lederman war hoffnungslos übergewichtig, hatte wirres, graues Haar und eine krause Stirn. Seine tief liegenden Augen standen eng zusammen, sodass Jack bei seinem Anblick immer an eine Krabbe denken musste. Dieser Eindruck wurde durch seinen knallroten, halb abgeschälten Sonnenbrand noch verstärkt. Hautschuppen, die er von Zeit zu Zeit herunterschnippen musste, rieselten auf seinen Notizblock.
    »Sie machen sich keine Freunde, wenn Sie die ganze Zeit den Mund halten, Jack«, beschwerte er sich. »Wenn Sie zumindest einen Ansatz von Kooperationsbereitschaft zeigen würden, könnten wir vielleicht irgendeine Übereinkunft mit der Polizei treffen. Und ein bisschen Kooperationsbereitschaft mir gegenüber würde sicherlich auch nicht schaden.«
    »Maurice, ich habe keinen dieser Menschen angerührt und die Polizei hat auch keine Beweise gegen mich. Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.«
    Maurice zog ein Nasenspray aus seiner Hemdtasche und sprühte einmal in jedes Nasenloch. »Es gibt eine Zeugin, Mrs. Yvonne Cropper, die zuständige

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