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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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fragte Maurice.
    »Ich kann nicht, Maurice, noch nicht.«
    »Noch nicht? Die haben Sie auf dem Servierteller wie einen Thanksgiving-Truthahn, der jeden Moment in den Ofen geschoben wird, und Sie sagen ›noch nicht‹?«
    »Tut mir leid, Maurice, aber so ist es nun einmal. Ich kann Ihnen nicht mehr sagen. Sie würden mir sowieso nicht glauben.«
    Maurice schnippte weitere Sonnenbrandschuppen weg. »Also gut, dann sollten wir, bevor wir irgendetwas anderes unternehmen, als Erstes einen erstklassigen Strafverteidiger finden. Ich werde, wenn ich wieder in der Kanzlei bin, mal mit Gerry Pfister sprechen. Ich dachte an Saul Jacob, wenn wir den kriegen können.«
    Jack sah erstaunt auf. »Saul Jacob? Saul Jacob hat doch diesen Schwarzen – wie nannte er sich doch gleich? – verteidigt. Diesen Typen, der in Minneapolis all die Menschen im Burger King mit einer Maschinenpistole niedergemäht hat. Der Schwarze Rächer oder so ähnlich.«
    »Aber sicher, und er hat ihn sogar freibekommen.«
    »Freibekommen? Herrgott, Maurice, er plädierte auf Unzurechnungsfähigkeit! Der Typ wurde in die Psychiatrie eingewiesen! Ich bin doch nicht verrückt!«
    Maurice schürzte seine von der Sonne wunden und ausgetrockneten Lippen und trommelte mit den Fingern auf seinen Notizblock, ohne Jack direkt anzusehen. Jack stützte sich mit einem Ellenbogen auf dem Tisch ab und starrte seinen Anwalt an. Plötzlich wurde ihm ganz flau im Magen. Saul Jacob? Saul Jacob war spezialisiert auf hoffnungslose Mordfälle, auf sichere Kandidaten für die Todesstrafe, denen ohne seine Unterstützung eine baldige Hinrichtung drohte. Saul Jacob hatte den verrückten Frank Maharis fast sechs Jahre vor dem elektrischen Stuhl bewahrt und Don Castigliani das Leben gerettet. Maurice würde nur dann auf die Idee kommen, Saul Jacob einzuschalten, wenn er von Jacks Schuld felsenfest überzeugt war – davon, dass er Essie Estergomy, Pater Bell, Daniel Bufo und Otto Schröder getötet hatte – und Randy ebenfalls.
    »Sie glauben, ich hätte es getan«, sagte er zu Maurice. »Sie Hurensohn. Sie denken wirklich, ich hätte es getan.«
    Maurice konnte ihm immer noch nicht in die Augen sehen. »Was ich glaube, spielt keine Rolle. Es zählt nur das, wovon sich die Geschworenen überzeugen lassen.«
    »Herrgott, Maurice, Sie glauben, ich hätte es getan. Sie kennen mich doch seit Jahren.«
    »Nun, jeder hat eine dunkle Seite. Ich habe erst letzte Woche herausgefunden, dass Gerry Pfister schwul ist.«
    »Ach, und was macht das bitteschön für einen Unterschied?«
    »Ich habe den Kaffeeautomaten so umrüsten lassen, dass er mit Wegwerfbechern funktioniert. Abgesehen davon ist er halt schwul, wen juckt’s?«
    »Wissen Sie was, Maurice? Sie sind ein Volltrottel. Und das ist noch das Netteste, was mir zu Ihnen einfällt.«
    Jack fühlte sich plötzlich in die Ecke getrieben. Sein einziger Trost bestand darin, dass es völlig egal war, was Maurice und Sergeant Schiller von ihm hielten, wenn Karen ihm nur die Flöte und die Liste der Namen des Druidengottes organisierte. Und wenn das Ritual, um in der Wand zu verschwinden, wirklich funktionierte. Denn dann würde er auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
    »Also gut«, willigte er schließlich ein. »Reden Sie mit Gerry Pfister und tun Sie, was Sie für richtig halten.«
    »Ich komme später wieder«, sagte Maurice. »vielleicht sind Sie dann ein wenig mitteilsamer. Ich kann Ihnen nicht helfen, Jack, wenn Sie mir nicht verraten, was wirklich vorgefallen ist.«
    »Wollen Sie, dass ich die Morde gestehe?«
    »Was auch immer … solange Sie mir überhaupt etwas erzählen.«
    Jack wischte sich mit der Hand über das Gesicht. »Okay, Maurice, schon gut. Übrigens … jemand wird in Ihrer Kanzlei ein Päckchen für mich hinterlegen, vielleicht sogar schon heute. Können Sie sich bitte darum kümmern, dass ich es schnellstmöglich bekomme?«
    »Kommt darauf an, was drin ist. Man wird Ihnen keine Drogen, keinen Alkohol und kein Essen erlauben.«
    »Eine Flöte, Maurice, mehr nicht. Etwas, worauf man herumtröten kann, um sich die Zeit zu vertreiben.«
    Maurice starrte ihn ungläubig an. »Sie wollen Flöte spielen?«
    »In der Schule früher habe ich Tenorsaxofon gespielt.«
    Maurice schüttelte langsam den Kopf und ging dann zur Tür, um zu klopfen, damit der Wärter ihn hinausließ.
    »Bis dann, Maurice!«, verabschiedete sich Jack, doch der Anwalt verschwand aus dem Zimmer, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.
    Um 17:15 Uhr ließ

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