Irrgarten Der Liebe
auf dem Mond
Und im Herzen dein.
Leise brumm ich: hätt ich Geld,
Hätt ich Geld, ach, hätt ich Geld,
Wär' das Mädel mein.
Gefunden
Laue Sommernacht; am Himmel
Stand kein Stern; im weiten Walde
Suchten wir uns tief im Dunkel,
Und wir fanden uns.
Fanden uns im weiten Walde
In der Nacht, der sternenlosen,
Hielten staunend uns im Arme
In der dunklen Nacht.
War nicht unser ganzes Leben
So ein Tappen, so ein Suchen?
Da: In seine Finsternisse,
Liebe, fiel Dein Licht.
Morgenständchen
Ich blase meine Flöte
Im Glanz der Morgenröte,
Der Garten liegt voll Tau.
Die Morgenwolken blühen
Am Himmel auf und glühen
Dir ihren Gruß ins weiße Bett,
Vielliebe, liebe Frau!
Hör aus der Morgenkühle,
Was ich im Herzen fühle,
Was meine Sehnsucht singt.
Du sollst noch nicht erwachen,
Dir soll im Traume lachen,
Was in der Morgenröte Glanz
Aus meiner Seele klingt.
Ich blase meine Flöte
Im Glanz der Morgenröte
Und bin voll Morgenrot.
Die Bäume und Blumen im Garten,
Ich und die Vögel warten,
Bescheer dich uns, o Herrin, gieb
Uns unser täglich Brot!
Wir Beide wollen springen
Es geht ein Wind durch's weite Land,
Drängt Mund an Mund, weht Hand in Hand
Und ist als wie ein Singen.
Hat dich und mich zusammgeweht;
Und wenn er auch mal stille steht:
Wir beide wollen springen.
Der lustige Ehemann
(Fräulein Bozena Bradsky zugeeignet.)
Ringelringelrosenkranz,
Ich tanz mit meiner Frau,
Wir tanzen um den Rosenbusch,
Klingklanggloribusch,
Ich dreh mich wie ein Pfau.
Zwar hab ich kein so schönes Rad,
Doch bin ich sehr verliebt
Und springe wie ein Firlefink,
Dieweil es gar kein lieber Ding
Als wie die Meine giebt.
Die Welt, die ist da draußen wo,
Mag auf dem Kopf sie stehn!
Sie intressiert uns gar nicht sehr,
Und wenn sie nicht vorhanden wär
Würd's auch noch weiter gehn:
Ringelringelrosenkranz,
Ich tanz mit meiner Frau,
Wir tanzen um den Rosenbusch,
Klingklanggloribusch,
Ich dreh mich wie ein Pfau.
Herdglück
Das Glück weht zwei zusammen,
Der weiche, warme Wind,
Daß wie des Herdes Flammen
Sie gluteneinig sind.
Die Stürme heulen im Schlote;
Laß heulen den gieren Braus!
Herdfeuer glimmt, das rote,
Und nimmer löscht es aus.
Eheduett
Er:
Du und ich, wir zwei Beiden,
Wir wissen, was leiden,
Wir wissen, was lieben und leiden heißt.
Wir habens erfahren:
Mit Haut und mit Haaren
Hätte gern uns die Liebe der Andern verspeist.
Sie:
Nun wir uns gerettet,
Nun wir uns gebettet
In Ruhe weitab vom Gelärme der Welt,
Nun wollen wir warten
Den blühenden Garten,
Den Lieben und Lachen in Früchten erhält.
Krieg und Frieden
Draußen, draußen,
Draußen auf der Straße
Ist der Krieg.
Raufend liegen wild sich
In frisierten Haaren
Wohlerzogene Gentlemen-
Räuber und -Korsaren,
Glatte Amazonen
Mit geschminkten Backen
Knieen augenfunkelnd
Auf besiegten Nacken,
Und der Beutebeutel ist der Sieg.
Innen, innen,
Innen in der Stube,
Da ist's still,
Zwischen meinen Wänden,
Meinen bunten vieren,
Geh ich mit dem Glücke
Arm in Arm spazieren,
Nehme auch zuweilen
Auf den Schooß die Dame,
Während ich in alten
Raschelsträußen krame;
Komm herein zu mir, wer Frieden will!
Goldene Hochzeit
Er:
Was hat mir Frieden gebracht,
Mein Leben eingehürdet?
Was hat mich froh gemacht,
Mein Herz unrastentbürdet?
Was hat meinen Herbst, meinen harten Herbst
Zu hellem Lenz gelichtet?
Was hat meines Lebens keuchenden Kampf
Zum leisen Lied gedichtet?
Das hat dein hold reich Herz gethan
Und deine süßen Augen, die
Mein Leben übersonnten.
Sieh, sieh mich mit den Augen an,
Die solche Wunder konnten!
Sie:
Was hat mich stolz gemacht,
Meinem Leben Stand gegeben?
Daß ich bei Tag und Nacht
Für dich, dich durfte Leben!
Was hat mein Herz, mein ängstliches Herz
Mit fröhlicher Kraft umschmeidet?
Was hat mich alte, schwache Frau
Bis heute froh begleitet?
Das thaten die starken Hände dein
Und deine guten Augen, die
Aus Liebe stumm mir dankten.
Schließ mich in deine Arme ein,
Die mich mit Glück umrankten!
Beide:
Es kommt die Nacht, es nahet an
Mit leisem Schritt der bleiche Mann,
Der Keinen je vergißt.
Wir nehmen beid ihn an der Hand:
Führ uns, oh Tod, in jenes Land,
Wo unsres Kindes Seele ist.
Mutterlied
(Frau Emma Thuille zugeeignet.)
Will mein Junge Aepfel haben,
Rote oder gäle?
Hast du
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