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Irrsinn

Irrsinn

Titel: Irrsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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eingezogen. In der Zeit rostet so was nicht. Wenn sie ein wenig fest sind, kannst du die Teile des Rahmens verdrehen, um die Verbindungen zu lockern. Wie das geht, kriegst du bestimmt raus.«
    »Klar, das kriege ich raus, aber mir ist immer noch nicht klar, weshalb du mir das angetan hast. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich Judith Kesselman umgebracht hab, wie du gesagt hast. Ich weiß, dass du das einfach nicht glauben kannst. Was sollte das Ganze dann?«
    Billy verstaute die Dose Tränengas im Brotbeutel. »Das werde ich dir nicht erklären, und du willst es auch gar nicht wissen«, sagte er. »Glaub mir, das willst du wirklich nicht.«
    »Schau mich doch an«, jammerte Zillis. »Meine Augen bre n nen. Ich sitze in einer Pfütze, verdammt noch mal. Es ist erniedrigend. Du hast mich mit der Pistole da geschlagen, Billy, du hast mir wehgetan! «
    »Es hätte schlimmer werden können«, versicherte ihm Billy. »Es hätte noch viel schlimmer werden können.«
    Da Zillis diese Worte offenbar als Drohung interpretierte, wurde er gleich wieder zahm. »Na gut. Okay. Ich höre zu. Ich bin ganz ruhig.«
    »Je nachdem, wie fest die Schrauben sind, brauchst du mi n destens eine Stunde, wahrscheinlich sogar zwei, um dich vom Bettgestell zu befreien. Der Schlüssel für die Handschellen liegt, wie gesagt, in der Küche. Nachdem du die Dinger abgenommen hast, fängst du an zu packen.«
    Zillis blinzelte. »Was?«
    »Ruf Jackie an und sag ihm, dass du kündigst.«
    »Ich will aber nicht kündigen.«
    »Überleg mal, Steve. Wir wollen uns doch bestimmt nicht täglich wiedersehen. Nicht angesichts all der Dinge, die ich über dich weiß, und dem, was du über mich weißt. Du wirst weite r ziehen.«
    »Wohin?«
    »Das ist mir piepegal, solange es nicht hier im County ist.«
    »Aber es gefällt mir hier. Außerdem kann ich es mir mome n tan nicht leisten umzuziehen.«
    »Fahr Freitagabend in die Kneipe, um deinen letzten Scheck abzuholen«, sagte Billy. »Ich hinterlege bei Jackie einen Umschlag für dich. Du wirst zehntausend Dollar darin finden, bar. Damit kannst du irgendwo neu anfangen.«
    »Obwohl ich nichts getan habe, wird mein ganzes Leben umgekrempelt? Das ist einfach nicht fair!«
    »Du hast recht. Fair ist es nicht, aber so ist es eben. Deine Möbel sind keinen Dreck wert. Die kannst du wegschmeißen. Pack deine persönlichen Sachen und verschwinde bis Freita g abend aus der Stadt.«
    »Ich könnte die Cops rufen und dich anzeigen.«
    »Ach ja? Willst du wirklich, dass die Cops den Tatort besic h tigen? Dass sie hier durchlatschen, mit den SM-Videos und den Schaufensterpuppen nebenan?«
    Obwohl Zillis noch immer mächtig eingeschüchtert war, brachte er genügend Selbstmitleid auf, um eine Flappe zu ziehen. »Wer hat dich eigentlich zum lieben Gott ernannt?«
    Billy schüttelte den Kopf. »Steve, du bist erbärmlich. Nimm die Zehntausend, sei froh, dass du am Leben bist, und ve r schwinde. Ach, noch was: Ruf bloß nicht noch mal Mandy Pollard an.«
    »Moment mal. Du kannst mir doch nicht …«
    »Ruf sie nicht an, triff dich nicht mit ihr. Nie mehr.«
    »Billy, sie könnte einen anderen Menschen aus mir machen!«
    »Sie ist ein nettes Mädchen. Ein anständiges Mädchen.«
    »Genau das meine ich ja. Ich weiß, ich könnte mich wirklich ändern, wenn sie …«
    »Eine gute Frau kann einen Mann verändern, das stimmt«, sagte Billy, »aber keinen Mann, der so tief im Dreck steckt wie du. Wenn du sie anrufst oder triffst, und wenn es nur ein einziges Mal ist, dann werde ich es erfahren. Und ich werde dich finden. Glaubst du mir das?«
    Zillis gab keine Antwort.
    »Und wenn du sie anfasst « , sagte Billy, »dann bringe ich dich um, Steve, so wahr mir Gott helfe.«
    »Das ist einfach nicht richtig«, sagte Zillis.
    »Glaubst du mir? Das solltest du nämlich tun, Steve.«
    Als Billy die Hand auf den Griff der im Halfter steckenden Pistole legte, sagte Zillis: »He, schon gut. Ich hab verstanden.«
    »Gut. Ich gehe jetzt.«
    »Die Gegend hier ist sowieso am Arsch der Welt«, sagte Zillis. »Hier passe ich nicht hin.«
    »Genau«, sagte Billy von der Tür aus.
    »Hier ist einfach keine Action.«
    »Hier ist es nicht hip « , ergänzte Billy.
    »Ach, leck mich doch am Arsch!«
    »Gute Reise, Blutsbruder.«
     



66

    Als Billy kaum eine halbe Meile zurückgelegt hatte, wurde das Zittern so heftig, dass er an den Straßenrand fahren und die Handbremse ziehen musste, um sich in die Gewalt zu beko m men.
    Unter Druck war er zu

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