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Irrsinn

Irrsinn

Titel: Irrsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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bedenken, was wichtig war und was nicht, und dabei still zu sein.
    Um zu besitzen, was ihr nicht besitzt, müsst ihr den Weg der Enteignung gehen.
    Und was ihr nicht wisst, ist das Einzige, was ihr wisst.
    Beim Fahren gab er sich dieser inneren Stille hin. Dabei kam er nach einer kleinen Weile ohne bewusste Absicht zu der Raststätte. Er parkte, wo der Wagen schon vorher gestanden hatte, vor dem Restaurant.
    Seine linke Hand schmerzte. Als er sie ballte und öffnete, spürte er, dass sie ein wenig angeschwollen war. Das Schmer z mittel hatte seine Wirkung weitgehend verloren. Er wusste nicht recht, ob er noch eine Tablette nehmen sollte. Eigentlich brauchte er ein entzündungshemmendes Medikament.
    Er war hungrig, doch bei dem Gedanken an einen weiteren Schokoriegel wurde ihm flau im Magen. Eine neue Dosis Koffein brauchte er auch, wollte sie jedoch nicht in Form von Pillen zu sich nehmen.
    Obwohl der Wagen wegen des fehlenden Fensters alles andere als diebstahlsicher war, verstaute er Revolver und Pistole unter seinem Sitz und ging ins Restaurant.
    Es war zwanzig vor vier Uhr morgens, weshalb er unter vielen leeren Tischen wählen konnte.
    An der Theke saßen vier Trucker bei Kaffee und Kuchen.
    Bedient wurden sie von einer stämmigen Kellnerin, die den Nacken eines Footballspielers und das Gesicht eines Engels hatte. In ihrem üppigen, pechschwarz gefärbten Haarschopf trug sie gelbe Schleifchen.
    Billy setzte sich an die Theke.
     

67

    Laut dem Namensschildchen an ihrer Uniform hieß die Kel l nerin Jasmine. Sie nannte Billy »Süßer«, als sie ihm seine Bestellung servierte: schwarzen Kaffee mit Zitronenk u chen.
    Schon als Billy sich zu den Truckern gesetzt hatte, waren diese und Jasmine in ein angeregtes Gespräch verwickelt gewesen. Einer der Männer wurde mit Curly angeredet, ein anderer mit Arvin. Den dritten sprach man immer nur mit »du« an, und der vierte hatte einen goldenen Schneidezahn.
    Zuerst ging es um den versunkenen Kontinent Atlantis. Arvin war der Meinung, die legendenumwobene Zivilisation sei untergegangen, weil ihre Bewohner sich mit Gentechnik eingelassen und Monster gezüchtet hätten, von denen sie vernichtet worden wären.
    Daraufhin wandte sich das Gespräch rasch den Themen Kl o nen und DNA-Forschung zu. Wenig später erwähnte Curly dass Wissenschaftler in Princeton, Harvard, Yale oder irgendeinem ähnlichen Teufelsnest mit dem Versuch beschäftigt seien, ein Schwein mit einem menschlichen Gehirn zu züchten.
    »Ich weiß nicht, ob das echt was Neues ist«, sagte Jasmine.
    »Im Lauf der Jahre, kann ich euch sagen, hab ich so manches menschliche Schwein getroffen.«
    »Wozu soll so ein Viech überhaupt gut sein?«, überlegte Arvin laut.
    »Einfach, um da zu sein«, sagte Du.
    »Um wo zu sein?«
    »So, wie ein Berg einfach da ist«, erklärte Du. »Damit manche Leute meinen, raufklettern zu müssen. Andere Leute müssen eben bloß deshalb ein menschliches Schwein machen, weil sie dazu eventuell in der Lage sind.«
    »Okay, aber welche Arbeiten könnte es verrichten?«, fragte Goldzahn.
    »Ich glaube nicht, dass es für eine bestimmte Aufgabe gezüc h tet wird«, sagte Curly.
    »Aber für irgendwas müssen sie es doch vorgesehen haben«, meinte Goldzahn.
    »Eines steht fest«, verkündete Jasmine, »die Aktivisten we r den im Quadrat springen.«
    »Welche Aktivisten?«, fragte Arvin.
    »Die eine oder andere Sorte«, sagte Jasmine. »Sobald es Schweine mit Menschenhirn gibt, wird niemand mehr Schinken oder Koteletts essen dürfen.«
    »Ich weiß gar nicht, warum«, wandte Curly ein. »Die Koteletts werden dann doch immer noch von Schweinen stammen, die nicht vermenschlicht worden sind.«
    »Einfach aus Sympathie«, sagte Jasmine. »Wie könnte man es wohl rechtfertigen, Schinken und Koteletts zu futtern, wenn die eigenen Kinder gemeinsam mit intelligenten Schweinen zur Schule gehen und sie zum Übernachten mit nach Hause bri n gen?«
    »So weit kommt es niemals«, sagte Du.
    »Nie«, pflichtete ihm Arvin bei.
    »Aber zu etwas anderem«, sagte Jasmine. »Wenn diese Spi n ner mit den menschlichen Genen herumspielen, werden sie irgendwas Dämliches tun und uns alle umbringen.«
    Keiner der vier Trucker widersprach. Billy ebenso wenig.
    Goldzahn war immer noch der Meinung, die Wissenschaftler hätten für ihr Menschenschwein irgendeine Aufgabe im Sinn. »Solche Leute geben doch nicht Millionen Dollar für etwas aus, wenn es bloß ein Jux ist.«
    »Doch, das tun sie durchaus«, widersprach

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