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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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blendete. Er war nicht
fähig, in der Abwärtsbewegung innezuhalten, aber wenigstens konnte er den
Mann, der ihn töten wollte, mit in den Tod nehmen.
    Marit. Der herabstoßende Kopf der
Drachenschlange hatte sie um Haaresbreite verfehlt, sie war bereit, in den
Kampf einzugreifen, doch im letzten Moment stieß Haplo sie zurück. Der
gewaltige Schädel fuhr nach unten und spießte sich auf Haplos Schwert. Haplo hielt
den Griff eisern umklammert, wich und wankte nicht, ohne einen Laut
verschwanden er und sein Hund unter der schwammigen Masse des Schlangenleibs.
    Um Marit wogten andere Scharmützel. Eine der
Schlangen hatte ihre Angreifer getötet und kam jetzt ihrem Gefährten zur Hilfe.
Kari stand ihren Leuten bei, die um ihr Leben kämpften. Marit hatte für sie nur
einen flüchtigen Blick. In seinen Todeszuckungen rollte Sang-drax zur Seite.
Marit konnte Haplo sehen, von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt – seinem eigenen und
dem der Schlange.
    Sie lief zu ihm. Hugh Mordhand, der sich
aufgerichtet hatte und benommen den Kopf schüttelte, rief eine Warnung. Marit
wirbelte herum. Ein Dämonenwolf duckte sich zum Sprung. Der Anprall warf sie zu
Boden, Krallen zerfetzten ihre Haut, Reißzähne schnappten nach ihrer Kehle.
    Plötzlich verschwand das Gewicht. Marit riß die
Augen auf und hatte im ersten Moment den verrückten Eindruck, den Wolf
rückwärts springen zu sehen, bis sie begriff, daß er in die Lüfte getragen
wurde, in den Fängen einer Kreatur, herrlicher und schöner als alles, was sie
bisher in ihrem Leben gesehen hatte.
    Ein Drache, mit Schuppen wie Smaragde und goldenen
Schwingen und einem Zackenkamm, der strahlte wie eine Sonne, stieg in das Grau
des raucherfüllten Himmels. Er öffnete die Krallen, und der Wolf zerschellte
an den scharfen Klippen einer Felswand. Dann schwang der Drache sich herab,
packte die tote Schlange und hob sie von Haplo herunter.
    Die anderen Reptile, alarmiert vom Auftauchen
dieses neuen Gegners, wandten sich von den Patryn ab und dem Drachen zu.
    Marit nahm Haplo in die Arme. Er lebte, die
Sigel auf seiner Haut glommen schwach. Blut tränkte sein Hemd über der
Herzrune. Sein Atem ging mühsam und flach.
    Der Hund, seltsamerweise völlig unversehrt, kam
heran und leckte seinem Herrn ängstlich durchs Gesicht.
    Haplo schlug die Augen auf und erkannte Marit.
Dann sah er über ihr das smaragdgrüne Funkeln und die goldenen Schwingen des
wundersamen Drachen.
    »Sieh an, sieh an«, flüsterte er lächeln.
»Alfred.«
    »Alfred!« stieß Marit entgeistert hervor und
starrte in die Höhe.
    Doch ein Schatten raubte ihr die Sicht. Eine
Gestalt ragte über ihr auf. Sie vermochte erst nicht zu sagen, wer oder was es
war; sie sah nur einen schwarzen Umriß vor dem hellen Glanz des Drachen.
Haplos Atem stockte, er setzte sich mühsam auf.
    Dann sprach eine Stimme, und Marit wußte…
    »Das also ist dein Freund Alfred«, sagte Xar,
Fürst des Nexus mit einem Blick zum Himmel. »In der Tat ein überaus mächtiger
Sartan.«
    Der Fürst senkte den Blick wieder auf Marit, sah
von ihr zu Haplo. »Gut für mich, daß er anderweitig beschäftigt ist.«
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Kapitel 47
Abri,
Labyrinth
    Das Leuchtfeuer wies Xar den Weg nach Abri. Es
brannte mit hellem Schein an der Spitze des Berges, über dem Rauch und dem
Nebel, über dem Schimmer der Magie, die die Stadt schützte, und Xar hielt genau
darauf zu.
    Er hatte mit dem Schiff Kurs auf den Vortex
genommen. In einem Schiff mit Sartanrunen zu reisen hat seine Vor-, für einen
Patryn aber auch seine Nachteile. Beim Verlassen Pryans hatte er keine Zeit
gehabt, die Sigel an der Außenseite der Bordwand zu rekonstruieren, und war
davor zurückgescheut, die Sigel im Innern umzuwandeln. Er wußte, sehr
wahrscheinlich würde er all seine Kräfte für das brauchen, was ihn im Labyrinth
erwartete.
    Obwohl nicht leicht zu beeindrucken, erschreckte
Xar die Größe der Streitmacht vor den Toren der Stadt. Eingetroffen, gerade als
die Schlacht begann, beobachtete er deren Verlauf von einer sicheren Warte
hoch in den Bergen, nahe dem Lagerfeuer. Er wärmte sich an den Flammen, während
er zusah, wie die Armeen des Chaos gegen sein Volk stritten.
    Es überraschte ihn nicht, die Drachenschlangen
zu sehen. Längst war ihm klargeworden, daß Sang-drax ihn hinterging.
    Das Siebente Tor. Alles hing mit dem Siebenten
Tor zusammen.
    »Ihr wißt, wenn ich es finde, habe ich die Macht
über euch«, sagte er zu den

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