Is Nebensaison, da wird nicht mehr geputzt: Urlaub in der Hölle
zum Trocknen auslegen, Fahrradrennen fahren, Notdurft verrichten und natürlich Schweine, Kühe, Esel, Wasserbüffel und Ziegen grasen lassen. Manchmal verkürzen sie auch schleichend die Landebahn, wenn sie gesehen haben, dass der Pilot nicht die gesamte Länge zum Starten und Landen benötigt. Mitunter legen sie dann an den Enden der Bahn kleine Gemüsegärten an oder bauen Unterstände für ihr Vieh. Dagegen können Sie auf die Schnelle nichts machen. Aber Sie sollten unbedingt dafür sorgen, dass mobile Gegenstände, Tiere und Menschen die Piste verlassen.
Wenn Sie die Sprache der Einheimischen nicht sprechen, nehmen Sie Hände und Füße zu Hilfe, tun Sie so, als wären Sie ein Flugzeug. Imitieren Sie den Lärm einer landenden Maschine. Sicherheitshalber können Sie sich vor der Reise aber auch das Geräusch einer landenden Propellermaschine als Klingelton aufs Handy laden. Dann müssen Sie sich nicht zum Affen machen, sondern können den Einheimischen den Ton vorspielen. Passen Sie in diesem Fall nur gut auf Ihr Handy auf!
Schwieriger wird es, wenn die Piste in der Wildnis, fernab jeglicher menschlichen Siedlung, liegt, so bei der Lodge «Olerai House» am Naivasha-See in Kenia. Da stehen den ganzen Tag sehr miesgelaunte Zebras auf der Piste rum. Sobald man sich ihnen nähert, drehen sie einem das Hinterteil entgegen. Das ist dann kein gutes Zeichen. Wenn Sie ein Zebra tritt, ist das etwa so, als ob Sie ein Pferd getreten hätte. Da hilft nur eine Maßnahme: Der Pilot, der Sie abholen soll, muss einen ersten Landeanflug machen, jedoch kurz vor dem Aufsetzen wieder durchstarten und darauf hoffen, dass die Viecher das Weite suchen, wenn er endgültig zur Landung ansetzt. Das machen die Piloten am Naivasha-See routinemäßig. Allerdings mit schwindendem Erfolg. Zebras lernen schnell.
Der Idealfall sähe natürlich so aus, dass Sie mit Ihrem Handy-Klingelton oder Ihrer eigenen Show die Piste klargemacht haben. Danach können Sie sich in die Wellblechhütte setzen oder daneben – und warten, bis die Maschine kommt. Wenn Sie die im Anflug hören oder sogar schon sehen, können Sie noch die letzten Hyänen in die Flucht schlagen. Steigt der Pilot schließlich nach der Landung aus seinem Flieger, sagen Sie: «Good morning, captain.» Selbst wenn es längst nicht mehr Morgen ist, egal. «Good morning, captain» hört sich zu jeder Tages- und Nachtzeit frisch an. Der Pilot wird es Ihnen danken und Sie sofort als souveränen Vielflieger einstufen.
Jetzt können noch maximal zwei Probleme auftauchen. Der Pilot hat eine Fahne. Piloten, die Airstrips anfliegen, trinken mitunter, weil keine Stewardess mit an Bord ist, oder schlichtweg aus guter Gewohnheit. Wenn Sie Alkohol riechen, sagen Sie nichts. Reichen Sie dem Piloten einfach kurz vor dem Start ein Kaugummi, er weiß dann schon Bescheid, dass Sie Bescheid wissen. Problem Nummer zwei, besonders in den Tropen, sind drohende Gewitterwolken, in denen ein kleines Flugzeug komplett zerlegt werden kann. Weisen Sie den Piloten rechtzeitig darauf hin, besonders, wenn er getrunken hat.
Fast vergaß ich noch ein drittes Problem. Mitunter sind Buschpiloten extrem unpünktlich. Wenn es zu dämmern beginnt, sollten Sie kleine Fackeln oder Lampen bereithalten. Besonders in den Tropen wird es binnen weniger Minuten dunkel. Buschpiloten fliegen im Sichtflug, wenn jedoch keine Sicht mehr herrscht, müssen Sie Ihre Lampen oder Fackeln rechts und links der Piste aufstellen. Das erwartet der Pilot von Ihnen, ich habe das oft erlebt. Zur Not reichen auch Wunderkerzen.
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Vier Sterne für ein Halleluja
Eine Billigreise an die Türkische Riviera
E igentlich mag ich keine Touristenghettos. Ob in der Dominikanischen Republik, auf Kuba, den Malediven oder eben in der Türkei. Da ist das Land nur eine leblose Fototapete. Häufig zu sehen, wenn man beim Transfer vom Flughafen zum Hotel aus dem Bus schaut oder aus dem Hotelfenster, wenn man ein Zimmer mit Blick ins Hinterland gebucht hat. Vor einer solchen Kulisse steht dann immer ein riesiger Komplex mit genormtem Swimmingpool, genormter Poolbar, genormten Sonnenliegen und genormten und geölten Touristen. Die wissen oft gar nicht genau, in welchem Land sie gerade Urlaub machen. Sie wissen nur, dass die Sonne scheint, dass sie am Abend einen Sonnenbrand haben, dass das Bier auch aus Plastikbechern schmeckt und dass jeder mittelprächtige Animateur heute den Moonwalk beherrscht.
Ich habe ein paar Tage Zeit für eine
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