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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

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Autoren: Michael Gerwien
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interessiert mich,
Max.« Sie blickte ihm lange ins Gesicht.
    Viel über
Holzer und Nagel werde ich von ihr heute Abend wohl nicht erfahren, dachte er, dazu
will sie selbst zu viel wissen. Aber war es nicht höchst erstaunlich, wie schnell
ein langweiliger Journalist zum begehrten Musiker wurde?

6
     
    Bei Einbruch der Dunkelheit verabschiedete
sich Franz von Max und Irene. Seine Kleider waren wieder einigermaßen getrocknet,
und im Gegensatz zum Frühpensionär und Freiberufler Max musste er morgen wieder
in aller Frühe pünktlich zur Arbeit antreten. Außerdem wartete seine Sandra daheim
auf ihn. Die mochte es gar nicht, wenn er zu spät vom Biergarten kam. Einmal, weil
sie per se eifersüchtig war, wenn sich ihr Dicker, wie sie Franz gerne nannte, draußen
unter fremden Frauen herumtrieb. Zum anderen hasste sie nichts so sehr, wie einen
betrunkenen, schnarchenden Ehemann im Bett. Denn regelmäßig war sie es, die in diesem
Fall ins Wohnzimmer umziehen musste, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu finden,
bevor sie ihrem Göttergatten morgens das Frühstück hinstellen durfte.
    Max und
Irene tranken noch gemütlich aus, dann erhoben sie sich ebenfalls von ihren Plätzen.
Irene musste, genau wie Franz, früh aufstehen, und Max wollte wie geplant seine
Ermittlungen in der Münchener Musikszene aufnehmen.
    »Sag mal,
schöne Frau«, fragte er, als sie vor dem Eingang des kleinen Biergartens auf der
Straße standen. »Was würdest du denn davon halten, wenn wir zwei uns irgendwann
mal wieder treffen? Ich fand es wirklich nett heute Abend.«
    »Na gut,
schöner Mann«, erwiderte sie mit leicht schwerer Zunge. »Hier ist meine private
Telefonnummer. Meine Nummer in der Arbeit hast du sowieso.« Sie gab ihm ihre Visitenkarte.
»Wenn du irgendwo mal wieder einen Auftritt hast, rufst du mich bestimmt an. Okay?
Aber auch sonst, wenn du willst.«
    Herrschaftszeiten,
das lief ja wie geschmiert.
    »Mach ich«,
versprach er. »Soll ich dich noch heimbegleiten? Sicher ist sicher.«
    Man konnte
es ja mal versuchen.
    »Nein, das
ist nicht nötig. Ich nehme mir ein Taxi. Habe heute keine Lust mehr zu laufen.«
    Pech gehabt.
Dann halt das nächste Mal.
    »Na gut.
Dann bringe ich dich wenigstens zum Taxistand.«
    »Auch ›na
gut‹. Danke sehr, Max.« Wenig später saß sie im Fond eines cremefarbenen Kombi und
winkte ihm zum Abschied durch das Rückfenster zu.
    Als sie
nicht mehr zu sehen war, machte sich Max auf den Weg zur U-Bahn. Nettes Mädel, dachte
er. Da sieht man mal wieder, wie sehr der erste Eindruck täuschen kann. Außerdem
scheint sie nicht die geringste Ahnung von den miesen Methoden ihrer Chefs zu haben.
Macht wohl einfach nur ihren Job und fragt nicht viel. Zumindest in der Arbeit.
Oder haben die zwei sie auf mich angesetzt, um mich auszuspionieren? Geh, Schmarrn.
Dafür ist sie doch viel zu nett. Außerdem steht sie auf mich, so wie es ausschaut.
Was natürlich ebenfalls unbedingt für sie spricht.
    Er lief
fröhlich grinsend die Treppen zu den Gleisen hinunter und fuhr mit dem nächsten
Zug in die Stadt. In Schwabing stieg er aus. Es gab rund um die Münchner Freiheit
herum ein paar Kneipen, in denen er früher selbst aufgetreten war. Dort hoffte er
auf ein paar Bekannte zu treffen, die ihm Informationen über Holzer und Nagel geben
konnten. Wenn er in der Sache mit Heinz’ Bändern weiterkommen wollte, musste er
unbedingt herausfinden, wie er die beiden unter Druck setzen konnte. Sonst würde
er nicht das Geringste aus ihnen herausbringen. Da hatte Franz völlig recht.
    »Hey, Max,
altes Haus. Voll geil, dass du dich mal wieder sehen lässt. Warst ja ewig nicht
mehr hier.« Holger, der großgewachsene Besitzer der ›Kleinen Rockbühne‹ kam in hautenger
Leopardenmusterhose, hautengem Leopardenmusterhemd und riesigen Leopardenmusterturnschuhen
hinter seinem Tresen hervor und umarmte ihn überschwänglich.
    »Servus,
Holger«, grüßte Max zurück. »Gut siehst du aus für deine 50plus. Na, was macht die
Kunst? Läuft euer Laden immer noch?« Er war vorher bereits im ›Rockclub‹ und zwei
weiteren kleinen Musiklokalen gewesen, hatte dort aber nichts über Holzer und Nagel
herausfinden können.
    »Könnte
besser sein, Alter. Bei der mörderischen Hitze zur Zeit trinken die Leute ihr Bier
lieber im Biergarten. Und im Winter hocken die meisten daheim vor der Glotze. Die
goldenen Zeiten der Live-Musik im kleineren Rahmen gehen wohl langsam endgültig
ihrem Ende entgegen.« Der Wirt blickte ob der düsteren

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