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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Samstag. Servus, Mike.« Herrje, schon
wieder so eine saublöde Geburtstagsparty auf der man sich mit lauter Fremden langweilte.
Na ja, er musste ja nicht allzu lange bleiben. Und genug Freibier gab es sicher
auch, so wie er Mike kannte. Würde schon schiefgehen.
    »Bis dann,
Max.« Sie legten auf.
    Max wandte
sich wieder an Holger. »Alles paletti. Samstag Abend haut hin. Wie sieht es mit
Gage aus?«
    »Ihr müsstet
auf Eintritt spielen, weil das Geschäft zur Zeit nicht so gut läuft. Wäre das okay?«
Holger schnitt ein zögerlich fragendes Gesicht, das wohl andeuten sollte, dass er
diesbezüglich leider nicht aus seiner Haut könne.
    »Okay. Wir
sagen unseren Bekannten und Freunden Bescheid, dass sie kommen sollen. Dann reicht
unser Honorar wenigstens fürs Benzin.« Max war von vornherein klar gewesen, dass
er nicht viel Festgage bekommen würde. Dazu warf Holgers kleines Lokal einfach zu
wenig ab. Aber letztendlich war es ihm egal, ob er viel oder wenig für seine Auftritte
bekam. Er spielte längst nicht mehr nur, um Geld damit zu verdienen. Vielmehr betrachtete
er die Sache mit der Musik immer mehr als liebgewordenes Hobby, das er einfach noch
nicht vollständig an den Nagel hängen wollte. Einen Golfschläger kann ich mir später
immer noch anschaffen, sagte er sich immer wieder. Wenn ich 100 bin und zu schlapp
für die Auftritte. Bis dahin bleibe ich auf jeden Fall erst mal meiner geliebten
Gitarre und dem Tennisschläger treu, und meinem FC Kneipenluft natürlich. »Sag mal,
Holger. Was ganz anderes. Ich weiß zwar, dass es nicht so ganz deine Baustelle ist.
Aber hast du vielleicht trotzdem schon mal was von den zwei Schlagerproduzenten
Holzer und Nagel gehört?«
    »Holzer
und Nagel sagt mir was, Max. Das müssen zwei üble Burschen sein. Auf jeden Fall
haben sie einen schlechten Ruf in der Stadt. Aber Genaueres weiß ich auch nicht.
Ist wirklich nicht meine Baustelle. Geh doch mal in die ›Warme Brezn‹ beim Sendlinger
Tor. Da hängen die Schlagerfans haufenweise herum. Da erfährst du sicher mehr über
die beiden.«
    »Na bestens.
Danke.«
    »Aber wieso
willst das eigentlich wissen? Hast du vor, das Fach zu wechseln?« Holger lachte
laut ob dieser in seinen Augen absolut unwahrscheinlichen Unwahrscheinlichkeit.
    »Um Himmels
willen!« Max hob abwehrend die Hände.
    »Nein, nein.
Ganz anders. Ich habe da so eine kleine, private Ermittlung laufen.«
    »Verstehe,
Alter«, raunte Holger, »Dringende Geheimsache.« Er legte seinen Zeigefinger auf
die geschlossenen Lippen und hob verschwörerisch seine Augenbrauen.
    »So ungefähr.
Servus, Holger. Mach’s gut, bis Samstag. Und danke noch mal für den Tipp mit der
›Warmen Brezn‹.«
    »Immer gerne
zu Diensten, Max. Mach’s auch gut. Oder noch besser, mach’s besser.« Holgers dröhnendes
Lachen über diesen in seinen Augen wieder mal hammerartig gut gelungenen Spruch,
war noch draußen vor der Tür zu hören.
    Geil. Samstag
Abend Auftritt mit Mike in der ›Kleinen Rockbühne‹, dachte Max. Wenn das nicht das
absolute Highlight der Woche ist, was dann? Fehlt nur noch, dass ich diese miesen
Vögel Holzer und Nagel so schnell wie möglich überführe.

7
     
    Innenstadt, 23:00 Uhr. Obwohl es
Montagabend war, füllte sich die ›Warme Brezn‹ zusehends mit Leuten. Max stand seit
einer Viertelstunde an der Bar und beobachtete den lebendigen Auftrieb an Nachtschwärmern.
Da man sich in München sehr um den Schlaf seiner Bürger sorgte, hatten die Biergärten
bereits alle geschlossen. Wer trotzdem noch weiter feiern wollte, musste das irgendwo
innerhalb eines geschlossenen Raumes machen. Zum Beispiel hier, im kuscheligen,
in diversen Rottönen gehaltenen Plüschambiente des beliebten Spätlokals gleich beim
Sendlinger Tor. Normale Normalos, geschniegelte Geschäftsleute im Anzug, aufgebrezte
Damen, hübsche Mädchen, bekannte und unbekannte Künstler, Reiche, Schwule und Studenten
gaben sich ein bunt gemischtes, munteres Stelldichein. Es war heiß.
    »Hey, Max.
Das darf ja nicht wahr sein. Was machst du denn hier bei den Schlagerfans, du alter
Rocker?«
    Max drehte
sich um und erkannte Josef Stirner, den immer lustigen Keeper des FC Kneipenluft,
in dem Max selbst als rechter Außenverteidiger spielte. Josef trug braune Wildledermokassins
ohne Socken, knallbunte Bermudashorts und ein geschupptes Glitzerjackett über einem
weißen T-Shirt mit der Aufschrift ›König von Mallorca‹.
    »Ja, der
Herr Stirner. Und so ausgesucht fesch gekleidet. Das Gleiche

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