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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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und nickte bestätigend. Sie muss es wissen, Raintaler. Sie ist cool, sie sieht gut aus, und sie ist Managerin.
    »Und jedes Mal habt ihr was anderes an.«
    »Unsere Klamottenordnung macht Jane. Sie meint, ein Star müsse auffallen.«
    »Genau«, bestätigte Jane abwesend lächelnd.
    »Pass auf, Mike. Ich habe da eine Idee.« Max legte seinem Gegenüber freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Damit wir diesen wiederkehrenden Bann des Zufalls endlich durchbrechen«, fuhr er fort, »treffen wir uns heute Abend in der kleinen Kneipe meiner Freundin und spielen dort ein paar Songs. Hast du Lust?«
    »Ob ich Lust habe? Was für eine Frage! Ich freue mich total drauf. Geil, Max! Ich geh gleich nach Hause und übe noch ein bisschen. Aber geht das überhaupt mit deinem verletzten Finger?« Mike zeigte besorgt auf Max’ kleinen Verband.
    »Wird schon hinhauen. Lass es uns locker angehen, Alter. Wir spielen in einer winzigen Kneipe, nicht im Olympiastadion.« Max grinste lässig.
    »Echt cool«, meinte Jane und sah gleich noch mal in den Himmel hinauf.
    Ich würde ja nur allzu gern wissen, was sie dort zu entdecken hofft, dachte Max. Ufos? Die Wahrheit? Erleuchtung? Er gab ihnen immer noch grinsend die Adresse von ›Monikas kleiner Kneipe‹, und sie verabschiedeten sich bis später.
    Max genoss es, nach der turbulenten Woche endlich mal wieder unbelastet durch sein geliebtes München spazieren zu können. Zum ersten Mal in diesem Frühjahr nahm er bewusst wahr, dass die Singvögel aus dem Süden zurückgekehrt waren und die Welt rund umher mit ihrem fröhlichen Pfeifen und Quietschen zum Leben erweckten. Er genoss die warmen Strahlen der Nachmittagssonne in seinem Gesicht und erkannte das Lächeln in den Augen der vorbeieilenden Menschen. Er hatte das Gefühl, nach langer Zeit aus einem tiefen, dunklen Moor an die Oberfläche zurückzukehren.
    Im Flussbett der Isar standen seit ein paar Jahren die Bagger und gruben alles um. Renaturierung war das Zauberwort. Je weiter man Richtung Süden ging, umso besser konnte man das voraussichtliche Endergebnis begutachten. Das ehemals gerade Ufer zeigte sich nun mit kleinen Buchten und Einschnitten. Inseln aus Stein thronten mitten im Wasser. Stellen zum Baden waren ausgehoben worden. Und überall fand man die schönsten Plätze, um sich mitten in der Stadt mit einer Decke oder einem Handtuch in aller Ruhe zu sonnen.
    Was für ein genialer Tag, Raintaler. Du hast zwar eine hübsche Frau aus dem Norden und ein Fußballspiel verloren. Dafür hast du zwei Gangster überführt und geschnallt, dass deine bisherige Lebensabschnittsgefährtin am Ende wohl doch die Beste von allen ist. Jetzt musst du ihr das bloß noch sagen. Und wie sagt man so etwas? Am besten mit Blumen. Also, nichts wie her damit. Er hatte auf der anderen Straßenseite einen Floristen entdeckt und ging hinein. Fünf Minuten später kam er mit drei weißen Callas, Monikas Lieblingsblumen, wieder heraus.
    Na, wenn sie das nicht von deinen guten Absichten überzeugt. Was dann? Außerdem warst du zu Recht beleidigt. Oder etwa nicht? Eigentlich müsste sie dir Blumen schenken. Na ja. Wohl doch eher nicht. Wollen wir den Siegestaumel mal nicht übertreiben, Raintaler, rief er sich gleich darauf wieder zur Ordnung. Schließlich warst du es, der mit einer anderen herummachen wollte. Und wenn die mitgemacht hätte, wärst du vor lauter Sturheit und Eingeschnapptheit wohl sicher auch noch viel weiter gegangen. Also, ruhig, Brauner. Nur nicht übertreiben. Und außerdem, woher willst du eigentlich wissen, dass Monika dich überhaupt noch will? Vielleicht reicht es ihr ja langsam auch mit dir und deiner andauernden Überempfindlichkeit. Während er weiter so vor sich hindachte, stand er auf einmal vor ihrer Tür. Er öffnete und ging hinein.
    »Moni!«, rief er. »Hallo! Ist jemand zu Hause?«
    »Max? Bist du das?« Ihre Stimme kam aus der Küche.
    »Na, klar. Oder kennst du sonst noch jemanden mit so einem wunderschönen, kräftigen Bariton?« Er ging nach hinten. Gerade als er durch die Tür hinter dem Tresen treten wollte, tauchte ein schwarzes Gesicht vor ihm auf. »Hilfe! Tun Sie mir nichts. Ich bin unbewaffnet«, rief er.
    »Ach, Max. Gut, dass du kommst«, antwortete Monika und ließ lächelnd ihre weißen Zähne blitzen. »Ich habe gerade versucht, den Ofen zu reparieren, und kriege es einfach nicht hin. Kannst du dir das mal anschauen?«
    Er entdeckte zwei kleine Tränen in ihren Augen.
    »Na klar. Aber vorher würde

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