Isarbrodeln
ich mich gerne bei dir für mein kindisches Theater entschuldigen. Ich gelobe hoch und heilig Besserung. Sind wir wieder gut?«
Sie blickte ihn an und es kamen gleich noch ein paar Tränen hinzu. Sie zogen kleine, helle Sträßchen über ihre rußigen Wangen, während sie darüber hinwegkullerten.
»Natürlich sind wir wieder gut, Max. Ich wollte dich doch auch gar nicht bevormunden. Mir kommen die Gedanken halt manchmal einfach zu schnell über die Lippen. Und ich meine es doch auch überhaupt nicht böse. Nie.«
»Ich weiß, Moni. Und glaube mir: Ich würde im Moment nichts lieber tun, als dich zu küssen. Aber hast du schon mal in den Spiegel geschaut?«
»Nein, wieso?«
»Na, dann tu das mal.«
Sie stellte sich vor das Regal mit den kleinen Spiegeln hinter ihrer Bar. »Ach, du lieber Himmel. Wie schaue ich denn aus? Hilfe! Warte ganz schnell, Max. Das haben wir gleich.« Sie eilte zum Wasserhahn und wusch sich gründlich. »Ist es so besser?«, fragte sie, als sie wieder vor ihm stand.
»Viel besser.« Er nahm sie in seine Arme und küsste sie so lange und fest, wie schon seit Jahren nicht mehr. »So und jetzt schau ich mir den Ofen an«, meinte er danach. »Ich würde heute Abend gerne mal wieder hier aufspielen, Moni. Spricht irgendwas dagegen?«
»Nein, natürlich nicht, großer Meister. Gibt es einen besonderen Anlass?«
»Mehrere würde ich sagen. Der Wichtigste ist natürlich, dass wir uns wieder vertragen. Aber dann habe ich auch noch einen genialen Gitarristen kennengelernt, der heute unbedingt mitspielen will. Ach so. Und dann habe ich auch noch einen Mordfall gelöst. Das hätte ich fast vergessen.«
»Wie? Hast du etwa Giovannis Mörder erwischt? Wer war es denn? Sag schon.«
»Das wirst du nicht glauben.«
»Sag es trotzdem.«
»Schorsch.«
»Welcher Schorsch?«
»Na, unser Georg Schießler. Mein guter, alter Schulfreund. Er war scharf auf Clara und hat Giovanni deswegen erschlagen lassen. Von einem Profikiller.«
»Nicht zu glauben.«
»Sag ich doch.«
E N D E
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