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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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die vorher da war.«
Sie zuckte die Achseln.
    »Nichts
als Schmarrn auf dieser Welt.« Max schüttelte erneut den Kopf.
    »Genau.«
Sie nickte zustimmend und lächelte ihn an. Offenbar freute sie sich darüber,
dass sie bezüglich geschmackloser Bausünden beide ein und derselben Meinung
waren. »Aber warten Sie mal«, fuhr sie wesentlich zugänglicher als zuvor fort.
»Da fällt mir gerade was ein. Meine Kollegin, die Traudi, kann Ihnen bestimmt
weiterhelfen. Wegen der Birkenau, meine ich.« Sie winkte der jungen rothaarigen
Frau am anderen Ende des Tresens auffordernd zu, woraufhin diese sich sofort in
Bewegung setzte.
    »Was
gibt’s, Irmi?«, wollte sie wissen, als sie bei ihnen angekommen war.
    »Der
Herr hier sucht die Leute vom Bürgerprotest gegen den Baufirmadeppen, Traudi.«
    »Aha.
Haben Sie auch ein Haus in der Birkenau? Warum habe ich Sie dann noch nie
gesehen? Ich wohne nämlich dort«, wandte sich die attraktive junge Verkäuferin
vorsichtig an Max.
    »Kennen
Sie die Bürgerbewegung, in der Maria Spengler war?«, erkundigte sich der, ohne
ihre Fragen zu beantworten.
    »Wer
sind Sie denn? Und wieso ›war‹? Die Maria ist immer noch in unserer Initiative,
soweit ich weiß.« Sie blickte ihn unverwandt an.
    »Der
Herr Raintaler ist Privatdetektiv«, klärte Irmi ihre Kollegin mit gewichtiger
Miene auf. »Und die Maria ist tot«, fügte sie fast flüsternd hinzu.
    »Was?
Wirklich? Ja, Herr im Himmel. Das ist ja schrecklich.« Traudi wurde schlagartig
leichenblass und begann am ganzen Leib zu zittern. »Die
Maria tot? Die war doch so nett. Wer tut denn so was?« Sie starrte Max wie
vom Blitz getroffen an.
    »Genau
das möchte ich herausfinden«, erläuterte er.
    »Ich bin
in derselben Bürgerinitiative wie die Maria. Wie die Maria war, besser gesagt«,
erwiderte sie nach einer Weile kopfschüttelnd. Trauer mischte sich in den
anfänglichen Ausdruck des Schreckens in ihrem Gesicht. Langsam schien ihr das
ganze Ausmaß der Katastrophe immer mehr bewusst zu werden.
    »Haben
Sie ein paar Minuten für mich Zeit? Darf ich Sie ums Eck auf einen Espresso
einladen?«, erkundigte er sich.
    Traudi
schaute ihre Kollegin Irmi fragend an.
    »Ich
übernehme solange für dich. Kein Problem«, meinte die nur. »Aber bleib nicht so
lang.«
    »Danke,
Irmi.« Sie zog ihre Kittelschürze aus, unter der sie Bluejeans und eine gelbe
Bluse trug, legte sie auf einen kleinen Hocker hinter dem Verkaufstresen und
verließ die Metzgerei mit Max, der vorher noch seine Leberkässemmel von Irmi
überreicht bekam. Sie gingen ums Eck zu der kleinen Eisdiele in der
Hans-Mielich-Straße, vor der der Besitzer ein paar kleine runde Tische und
weiße Plastikstühle zum Eisessen und Kaffeetrinken aufgestellt hatte. Meist
waren alle Plätze besetzt, denn der Espresso dort schmeckte vorzüglich, genau
wie das Eis, doch sie bekamen gleich einen freien Tisch in der Sonne. Max holte
zwei Espressi und setzte sich damit zu ihr.
    »Sie
kannten Maria Spengler also. Ich bin übrigens der Max.« Er reichte ihr die Hand
zum offiziellen Gruß.
    »Freut
mich, Max. Traudi Markreiter. Ich kannte sie sogar relativ gut.« Sie lächelte
freundlich, aber nach wie vor zurückhaltend, ergriff seine Hand und schüttelte
sie. »Schließlich arbeiteten wir seit Langem gegen diesen miesen Immobilienhai
Woller zusammen. Und eine Nachbarin von mir war sie auch. Ihr Haus steht gleich
rechts neben meinem.«
    »Woller?
Wer ist das? Will er etwa die Häuser in der Birkenau abreißen?«
    »Ja. Er
ist Bauunternehmer und Immobilienmakler. Und er will stattdessen neue, teure
Eigentumswohnungen hinstellen. Seine Firma, die ›Woller GmbH‹ in der
Innenstadt, ist nicht weit von der Frauenkirche, gleich gegenüber dem
Bayrischen Hof am Promenadeplatz.«
    »Danke
schön, Traudi.« Er notierte ihre Angaben auf dem kleinen Notizblock, den er für
solche Fälle immer bei sich trug. Die genaue Adresse würde er auf seinem neuen
Handy mit Internetzugang nachschauen.
    »Hatte
Maria irgendwelche Feinde?« Er trank einen Schluck Espresso und verzog kurz
verzückt die Mundwinkel. Ein wunderbares Getränk. Irgendetwas machten diese
Italiener auf jeden Fall richtig, Herrschaftszeiten.
    »Die
Maria? Nie im Leben. Jeder hat sie gemocht. Sie war der reinste Engel.«
    Auch
Engel müssen anscheinend fallen, dachte er. »Aber irgendwer muss etwas gegen
sie gehabt haben, sonst wäre sie nicht ermordet worden«, gab er danach laut zu
bedenken. »Hatte sie eigentlich einen Freund?«
    »Nicht,
dass ich

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