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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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lieber am Tatort danach schauen? Hier im Haus finde ich sie
wohl eher nicht. Nicht einmal die Suche nach Fingerabdrücken macht Sinn. Dazu
fehlen mir das Labor und die Fachleute. Was bleibt da noch? Richtig, Hinweise
auf das Motiv. Ich sollte mich also auf verdächtige Schriftstücke und Fotos
konzentrieren, und auf ihren Computer oder auf Mitgliedsausweise in Vereinen
und so weiter. Wenn etwas überhaupt sinnvoll ist, dann das. Er wühlte sich durch
die Zeitungsstapel und Kleider im Flur und öffnete die Wohnzimmertür. Die
nackte Glühbirne an der Decke warf ihr grelles Licht auf eine gespenstische
Szenerie. Zwischen den offensichtlich in der ganzen Wohnung üblichen Stapeln
von Gerümpel lagen überall auf dem Boden übel riechende Mäusekadaver verstreut.
Die zwei dafür verantwortlichen fetten Killer saßen schnurrend auf dem
Couchtisch und blickten mit halb geschlossenen Augen zu ihm hinüber. Als er
sich ihnen näherte, sprangen sie auf und wischten zwischen seinen Füßen
hindurch aus dem Raum. Er blickte ihnen kurz verdutzt nach und begann dann
damit, sich den Weg zum Wohnzimmerschrank freizuschaufeln.
    Ein
schepperndes Geräusch im Flur ließ ihn bald darauf innehalten und in die
darauffolgende Stille hineinlauschen. Er trat aus dem Wohnzimmer hinaus und
blickte sich um. Nichts. Wohl nur die blöden Viecher, sagte er sich mit Blick
auf die kleine Katzenklappe in der Haustür, kehrte um und machte weiter. Warum
fressen die eigentlich die toten Mäuse nicht? Dann müsste man sie nicht einmal
füttern. Wahrscheinlich sind sie total degeneriert und spielen bloß noch mit
ihrer Beute. Genau wie wir Menschen unsere Schnitzel nicht mehr selbst vom
geschlachteten Schwein abschneiden, sondern beim Metzger oder im Supermarkt holen.
Bestimmt würden heutzutage so einige Leute kein Fleisch mehr essen, wenn sie
das entsprechende Tier vorher selbst umbringen müssten.
    Gute
zwei Stunden später setzte er sich erneut auf einen Zeitungsstapel und wischte
sich erschöpft mit einem Papiertaschentuch aus der Packung in seiner
Gesäßtasche den Schweiß von der Stirn und aus dem Nacken. Das hier ist ein
komplett sinnloses Unterfangen, gestand er sich ein. Wenn in diesem
gigantischen Saustall überhaupt jemand etwas finden kann, dann ist das Franzi
mit einer kleinen Armee von Leuten. Ich allein suche hier die sprichwörtliche
Nadel im Heuhaufen oder das berühmte Sandkorn in der Sahara. Ich glaube, ich
gehe besser wieder. Außerdem braucht Traudi meine Hilfe. Ich habe sie schon
viel zu lange allein gelassen.
    Er
erhob sich langsam von seinem Rastplatz und trat in den Flur hinaus. Während er
Richtung Ausgang ging, kam er an der Kellertür vorbei. Die war doch vorhin noch
nicht offen, stellte er, bewusst leise atmend, fest. Und wieso brennt da unten
Licht? Hat Traudi das eingeschaltet? Kann sein. Kann aber auch genauso gut
nicht sein. Ist da unten etwa jemand? Aber wie ist er reingekommen? Traudi hat
die Haustür doch hinter sich zugezogen. Hatte er einen Schlüssel? Oder kam
vorhin, als ich dieses Scheppern gehört habe, jemand, der sich da unten
versteckt hatte, herauf und ist abgehauen? Hat er etwa das Scheppern verursacht
und doch nicht die Katzen? Wie auch immer. Auf jeden Fall ist Vorsicht
angebracht. Am Ende versteckt sich da unten wirklich der Dreckskerl, der mir
seit der Sache mit den K.-o.-Tropfen an den Kragen will. Herrschaftszeiten,
bevor ich mir hier noch stundenlang weiter Fragen stelle, schaue ich am besten
mal nach, dann weiß ich wenigstens Bescheid.
    Er sah
sich nach einer geeigneten Schlagwaffe um, bis sein Blick auf einen alten
verrosteten Schürhaken fiel, der direkt neben der Wohnzimmertür lag. Na also,
hatte doch auch was Gutes diese elende Schlamperei hier. Er ergriff das gerade
Ende und schlich damit die Kellertreppe hinunter. Als er unten angelangt war,
reckte er langsam seinen Kopf vor und schaute um die Ecke. Nichts. Kein
Eindringling, soweit das Auge reichte. Aber was ihn wirklich verwunderte, es
gab auch keinen Müll. Das kleine, bestimmt um die 100 Jahre alte Kellergewölbe
präsentierte sich vorbildlich aufgeräumt und blitzsauber. Auf der linken Seite
war das Werkzeug ordentlich aufgereiht in einem Werkzeugschrank untergebracht.
Daneben standen eine Kiste Bier, eine Kiste Wasser und ein fast deckenhohes
Weinregal. An der gegenüberliegenden Wand hatte jemand akkurat Feuerholz neben
einem teuren und gepflegten Mountainbike aufeinandergestapelt.
    Max
verstand die Welt nicht mehr. In der gesamten

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