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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Super.« Franz tippte sich mit dem Finger an die Stirn.
    »Jetzt
lass ihn doch mal, Franzi«, fauchte Josef. »Herrschaft noch mal, wenn du nicht
im Mittelpunkt stehen kannst, bist du nicht glücklich. Das war schon an der
Schule so.«
    »Komm
du mir nicht mit der Schule, Josef. Jeder andere, aber nicht du.« Franz bekam
einen roten Kopf.
    »Warum?«
Josef glotzte ihn verständnislos an.
    »Weil
du ein Streber warst. So!«
    »Und
was hat das bitte mit der Theorie von Max zu tun? Spinnst du jetzt komplett?«
Josef zeigte Franz den Scheibenwischer.
    »Jetzt
hört schon auf, ihr Deppen. Also, wollt ihr meine Theorie nun hören oder
nicht?« Max schaute leicht genervt von einem zum anderen.
    »Logisch.«
Josef sah ihn erwartungsvoll an.
    »Von
mir aus.« Franz blickte gelangweilt auf seine Fingernägel.
    »Na
gut. Euch ist sicher auch schon aufgefallen, dass an jedem normalen Biertisch
in so gut wie jedem beliebigen Münchner Lokal immer wieder dieselben Gruppen
anzutreffen sind.«
    »Stammtisch.
Logisch. Warum auch nicht?«, murrte Franz.
    »Eben
nicht. Der Stammtisch als solcher ist von meiner Theorie ausgenommen.«
    »Aha.«
    »Und
wie ist nun deine Theorie?« Josef hielt es vor Spannung fast nicht mehr auf
seinem Stuhl.
    »Dieselben
Gruppen treffen sich nur deshalb immer wieder, weil sie dieselben
Trinkgewohnheiten haben.«
    »Toll,
Max. Die Leute treffen sich, weil sie auf ein Bier gehen. Großartig! Diese
einmalige Erkenntnis wird unser ganzes Dasein verändern. Mein Gott. Da lebt man
jahrelang Seite an Seite mit einem Genie wie dir und merkt es nicht einmal.«
Franz schüttelte hämisch grinsend den Kopf. Dann hob er erneut sein Glas an den
Mund.
    »Ich
sage nur Dreibiertrinker und Achtbiertrinker«, konterte Max mit einer Miene,
die jedem Geheimdienstmitarbeiter auf dieser Welt gut zu Gesicht gestanden
hätte.
    »Ach?«
Franz bestellte per Handzeichen die nächste Runde bei der pummeligen blonden
Kellnerin, die sich mit einem bunten Kreuzworträtselheft hinter den kleinen,
dunkelgebeizten Tresen verzupft hatte.
    »Dreibiertrinker
sitzen mit Dreibiertrinkern zusammen. Achtbiertrinker sitzen mit
Achtbiertrinkern zusammen. Das ist unsere natürliche Weltordnung. Zumindest
soweit es uns Menschen in der bayrischen Landeshauptstadt angeht.« Max zeigte
auf sich und seine Freunde und dann auf die beiden Jungs von der Straße am
Nebentisch.
    »Geh,
so ein Schmarrn.« Franz nahm dankbar nickend das neue Glas entgegen, das ihm die
Kellnerin in die Hand drückte. »Mal trinkt man drei Bier und mal trinkt man
acht Bier. So wird ein Schuh daraus.«
    »Eben
nicht. Ein Dreibiertrinker, der ausnahmsweise einmal acht Bier trinkt, wird
deshalb nie und nimmer zu einem Achtbiertrinkertisch wechseln. Dort müsste er
nämlich jedes Mal acht Bier trinken und wäre somit auf der Stelle kein
Dreibiertrinker mehr, sondern ein Achtbiertrinker. Umgekehrt gilt das natürlich
genauso. Da schaut ihr, was?« Max blickte triumphierend in die Runde.
    »Genial!«,
platzte es aus Josef heraus. Seine braunen Augen glänzten wie die eines jungen
buddhistischen Mönches, der zum ersten Mal im Leben einen kleinen Zipfel vom
Nirwana erblickt hatte.
    »Na ja.
Also, da ist auf jeden Fall was dran«, gab nun auch Franz zu. Er kratzte sich
nachdenklich am Hinterkopf.
    »Sag
ich doch.« Max lächelte seine Freunde weiterhin überlegen an. »Verdammt, und
wenn es nun doch der gleiche Typ war, der mich in meinem Treppenhaus
ausgeknockt hat?«, fiel es ihm dann auf einmal ein.
    »Was?«
Franz schreckte aus seinen tiefgründigen Gedanken über Dreibiertrinker und
Achtbiertrinker auf. »Kannst du deine Gedankensprünge in Zukunft wenigstens
kurz vorher ankündigen? Wer soll denn da noch mitkommen?« Er setzte ein
vorwurfsvolles Gesicht auf.
    »Also,
ich verstehe gerade auch nicht, was du meinst.« Josef zuckte ratlos mit den
Schultern.
    »Mich
hat vorhin, als ich von Woller kam, am Stachus einer vor die Trambahn
geschubst. Ich konnte mich gerade noch mit einer Hechtrolle retten.«
    »Ohne
Schmarrn?« Josef machte große Augen.
    »Ohne
Schmarrn.«
    »Und du
meinst, es hat mit dem Anschlag auf dich in deinem Treppenhaus zu tun?« Franz
war mit einem Schlag hellwach.
    »Kann
sein, Franzi. Oder Woller hat ihn beauftragt, nachdem wir bei ihm waren. Kann
aber auch genauso gut sein, dass es dieser Typ war, der mir letzten Sonntag die
K.-o.-Tropfen ins Bier geschüttet hat. Da wusste ich noch gar nichts von
Woller. Oder eben der, der mich am Vormittag nach dem Knast in

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