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Isau, Ralf - Neschan 03

Titel: Isau, Ralf - Neschan 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lied der Befreiung Neschans Das
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und Gimbar waren zu keiner Äußerung fähig. Din-Mikkith nickte.
    »Ich habe versucht es davon abzuhalten«, sagte Yonathan mit glasigem Blick. »Aber es antwortete, dass sie es ›totpieken‹ wollten und das ließe es sich nicht gefallen.«
    »Ich glaube, ich werde mit diesen Traumfeldern nie richtig warm werden«, murmelte der Kapitän.
    Das grausige Schauspiel wiederholte sich noch ein paarmal. Galal war zu sehr gereizt worden, als dass es sich nun davon abhalten ließ seine Rache völlig auszukosten.
    Noch während Menschen und Behmisch das grausige Schauspiel verfolgten, schnellten wieder die Körper der drei Bolemiden aus dem Wasser, Saugnäpfe hefteten sich an die Bordwand und Tentakel umschlangen die Reling.
    »Entschuldigt«, setzte der Prinz das Gespräch fort, als sei in der Zwischenzeit nichts geschehen, »wir können uns nicht lange außerhalb des Wassers aufhalten. Wie es scheint, hat Euer Freund die meisten der Temánaher vor dem Ertrinken bewahrt.«
    Yonathan stutzte. »Wie meint Ihr das?«
    »Sie sind jetzt Bestandteil seines Körpers. Vermutlich verdaut er sie gerade.«
    Aus Gimbars Richtung ertönte ein lautes Stöhnen.
    Es dauerte eine Weile, bis Yonathan sein inneres Gleichgewicht zurückgewonnen hatte. »Ich werde später mit Galal darüber sprechen. Doch zuvor lasst mich Euch für Eure Hilfe danken, Prinz Schachusch. Ich wage nicht mir auszumalen, was ohne Euren Beistand mit uns geschehen wäre.«
    »Dies hier ist unser Königreich. Niemand wird sich Freiheiten herausnehmen, die ihm nicht zukommen. Entweder der Fremde ist unser Feind, dann passiert mit ihm das, wovon Ihr heute Zeuge wart, oder er ist als Verbündeter akzeptiert, dann darf er seinen Zoll bezahlen und Weiterreisen.«
    »O ja!«, seufzte Kaldek.
    »Ihr könnt nicht behaupten, dass wir Euch gegenüber jemals unverschämt gewesen wären, Kapitän. Ein oder zwei Fässer Wein haben noch keinen Handelsfahrer arm gemacht.«
    Der Kapitän verzog keine Miene. »Ich hoffe, Ihr gestattet, wenn ich in diesem Punkt eine andere Meinung vertrete, Prinz.«
    Schachusch setzte einen Schwall Wasser frei. »Natürlich, Kapitän. Solange Ihr Euren Zoll entrichtet, dürft Ihr denken, was Ihr wollt.«
    »Trotzdem haben wir allen Grund Euch zu danken«, ergriff wieder Yonathan das Wort.
    »Bedankt Euch bei Galal. Es hat uns gerufen. Zwar patrouillierten wir schon seit einiger Zeit in dieser Gegend, weil wir die temánahische Flotte beobachteten, aber ohne Galal wären wir vielleicht trotzdem zu spät gekommen.«
    »Ich werde es weitergeben«, versprach Yonathan.
    »Dann wollen wir uns verabschieden; wir müssen wieder in unser Element zurück.«
    »Einen Moment noch!«
    »Ja?«
    »Erlaubt mir eine Frage, Prinz.«
    »Stellt sie, aber schnell.«
    »Ihr kennt wahrscheinlich Galals Kurs. Werden wir dort auf eine Insel stoßen, vermutlich nicht besonders groß, mit einem karminrot glühenden Vulkan darauf und wahrscheinlich mit einer Dampfwolke, die aus dem Berg aufsteigt?«
    »Schalnasch-Chuss!«, antwortete der Bolemiden-Prinz sofort. »Das bedeutet in unserer Sprache: ›kalte Insel‹. Ich kenne sie und Ihr seid auf dem richtigen Kurs. Ich wünsche Euch Yehwohs Segen bei Eurem schweren Vorhaben, Geschan. Ihr werdet ihn brauchen können.«
    »Wie weit ist es noch bis zu der…?«
    Bevor Yonathan seine zweite Frage vollenden konnte, hatte Schachusch einige fremdartige Schnalzlaute ausgestoßen und war mit seinen stummen Begleitern wieder ins Meer getropft.
    »Soviel zum Thema schleimige Freunde«, sagte Gimbar, ohne Yonathan dabei anzublicken.
    »Unheimlich kurz angebunden, dieser Bolemiden-Prinz«, fügte Yomi hinzu.
    »Zumindest wissen wir jetzt, dass wir auf dem richtigen Kurs sind«, tröstete sich Yonathan. »Wir…«
    Die Weltwind schwankte. Einige Male neigte sie sich von backbord nach steuerbord, schaukelte wieder zurück und verharrte schließlich in einer stabilen Lage.
    »Das Traumfeld hat uns wieder«, meinte Kaldek ohne jede Begeisterung.
    Gimbar verzog das Gesicht. »Hoffentlich ist es inzwischen satt.«

    »Galal?«
    »Ja, Yonathan.«
    »Du hast dich heute sehr schlecht benommen, Galal.«
    »Stimmt ja gar nicht.«
    »Ich hatte dich gebeten den Männern im Wasser nichts zu tun.«
    »Es hat ihnen ja nicht weh getan.«
    »Trotzdem.«
    »Sie waren viel schlechter. Sie haben mir weh getan.«
    »Wenn jeder Gleiches mit Gleichem vergilt, wird nie Frieden in der Schöpfung herrschen. Du hättest sie besser am Leben gelassen.«
    »Das verstehe ich

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