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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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schwebenden Ebenen lösen und die Oberstadt in der Schwebe zurücklassen mußten. Zumindest nahm man das an.
    Den größten Teil des Jahres besorgte man sich das Wasser aus einer Quelle, die sich am Fuße der inneren Cañonwand befand; sonst verpflegte man sich aus Stengeln, die man der Vegetation am Fuße des Berges entnahm.
    Ismael bedankte sich für diese Informationen. Dann fragte er sie, warum man sie dazu bestimmt hatte, die Forschungsgruppe anzuführen. Sei es nicht vernünftiger, wenn sie als die vielleicht einzige überlebende Frau auf der Roolanga blieb? Sie erwiderte, daß die Mitglieder der Familie des Großadmirals mit allerlei Privilegien ausgestattet seien, die die anderen Menschen nicht besaßen – und daß sie deshalb auch mehr Verpflichtungen übernehmen müsse. Solange kein anderes Mitglied ihrer Familie gefunden werde, sei es ihre Pflicht, sich an die Spitze eines jeden gefährlichen Unternehmens zu stellen.
    Die Logik dieser Begründung blieb Ismael verborgen. Wenn Zalarapamtra jemals wieder Leben tragen wollte, mußte die Stadt über Frauen verfügen, die in der Lage waren, Kinder zu gebären.
    Sie kletterten über Steinhaufen und verbranntes Holz hinweg, umrundeten Vertiefungen, die wie Bombentrichter aussahen und sprangen manchmal über sie hinweg. Eine Druckwelle schien den Boden an vielen Stellen aufgerissen zu haben. Die unterirdischen Kammern waren eingestürzt und lagen voller Gesteinstrümmer.
    Niemand war zu sehen. Man fand nicht einen einzigen Knochen.
    „Das Biest frißt alles, sogar Knochen“, sagte Namalee. „Sobald es eine Stadt vernichtet hat, läßt es sich auf ihr nieder, schiebt die Tentakel in jedes Loch hinein und tötet mit seinen Stacheln jeden, der noch am Leben ist. Dann zieht es die Leichen zu sich hinaus und frißt sie. Wenn es alles aufgefressen hat, schläft es ein, erhebt sich später wieder und hält nach anderer Beute Ausschau.
    Seit ich lebe, hat es drei Städte vernichtet: Avastshi, Prakhamashri und Manvrikaspa. Es kommt, tötet und läßt nur wenige lebend hinter sich zurück.“
    „Aber einige verschont es?“ fragte Ismael.
    Er entdeckte Spuren einer schmutzigweißen Substanz und fragte sich, ob die Bestie irgendeinen Schleim absonderte.
    „Avastshi und Manvrikaspa waren völlig leer“, sagte Namalee. „In Prakhamashri entgingen dem Ungeheuer eine Frau und zwei Kinder, weil der Eingang der Kammer, in der sie sich versteckt hielten, von einem Erdrutsch verschüttet wurden.“
    „Und gelangten diese Städte zu einer neuen Blüte, als die Walfänger zurückkehrten?“ fragte Ismael.
    „Nur Prakhamashri existiert heute noch“, sagte Namalee. „Zwar kehrten auch zu den anderen Städten Walfänger zurück, die Töchter ihrer Großadmirale an Bord hatten. Aber sie waren nur wenige und hatten großes Pech. Irgendwann standen sie plötzlich völlig ohne Frauen da. Die überlebenden Männer gingen auf ihre Schiffe zurück und flogen mit gerefften Segeln davon. Sie atmeten den Duft ihrer kleinen Götter und den des großen ein, den sie auf dem Flaggschiff mit sich führten. Schließlich warfen sie die Götter über dem salzigen Meer über Bord und sprangen ihnen nach. Die Schiffe trieben steuerlos umher, bis auch sie schließlich dem Land entgegenfielen.“
    Ein nationaler Selbstmord, dachte Ismael. Wenn alle Staaten dieser Welt solche Sitten haben, ist es kaum zu glauben, daß die Menschheit derart lange überleben konnte. Aber ich habe den Eindruck, daß nicht mehr allzu viele Menschen unter dieser roten Sonne leben.
    Während der Felsboden unter ihren Füßen zitterte, näherte sich die Gruppe langsam dem Cañon. Um sie herum gab es nichts als Ödnis, und die Stille war so absolut, daß sie lediglich von den Suchern selbst gelegentlich unterbrochen wurde. Dann hörten sie einen Schrei, und einen Moment später erschien aus einem Loch in der Nähe der Cañonmündung ein Kopf, dem sich zunächst einer und dann zwei weitere hinzugesellten. Eine Frau, ein Mann und zwei kleine Mädchen waren dem Stacheltod der Purpurbestie entkommen.
    Und ebenso waren sie den Männern von Booragangah entwischt, die kurz nach der Bestie aufgetaucht und inzwischen wieder verschwunden waren.
    Sie waren in die tiefste Kammer zurückgekehrt und hatten einen riesigen Stein vor den Eingang geschoben, an dem der Mann jahrelang gearbeitet hatte. Da sie für Notzeiten vorgesorgt hatten, hatten sie sich von eingelagerter Nahrung und Wasser ernähren können. Sie konnten von Glück sagen,

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