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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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sich gelassen hatten, entdeckte Aaniya weit, weit unten viele kleine Punkte, die sich zu bewegen schienen.
    „Flieg ein bisschen tiefer, Grom“, sagte sie hoffnungsvoll.
    Grom grollte leise, dann zog er einen weiten Bogen. Langsam ließ er sich tiefer und tiefer fallen. Die Punkte wurden größer und bald schon erkannte Aaniya, dass es sich dabei um Niwis und freilaufende Kühe handelte.
    „Sie sind tatsächlich alle frei!“, rief Aaniya freudig. „Aber wo ist Goran?“ Beunruhigt flogen ihre Augen von links nach rechts und suchten nervös das Land ab.
    „Hab etwas Geduld, Aaniya“, beruhigte sie Grom. „Wir finden Goran auf jeden Fall.“
    „Aber was ist, wenn sie ihn mitgenommen haben?“
    „Dann holen wir ihn uns zurück.“
    Bange Minuten vergingen. Die Sonne stand nun so knapp über dem Horizont, dass ihre grellen Strahlen Aaniya stark blendeten. Plötzlich stürzte sich Grom in die Tiefe. Aaniya verlor für kurze Zeit den Halt und rutschte weit auf Groms rechte Seite hinüber.
    „Was h ast du?“, rief Aaniya verärgert, doch Grom antwortete nicht. Vielmehr setzte er zur Landung an. Es gab einen heftigen Ruck, dann verlor Aaniya den Halt. Sie machte einen Überschlag und purzelte über Groms Vorderfuß hinunter auf den Erdboden. Verdrossen rappelte sie sich auf und rieb sich den Po. „Was sollte denn das?“, fragte sie gereizt.
    „Schau mal genau hinüber zu dem kleinen Wäldchen“, knurrte Grom.
    Mit der flachen Hand beschattete Aaniya ihre Augen. Jetzt erkannte sie einen Mann, der mit Krücken unter den nahen Bäumen stand. Um ihn herum wuselten unzählige Niwis.
    „Goran!“, schrie Aaniya und machte ein paar schnelle Schritte, dann begann sie zu laufen.
    Nach wenigen Minuten warf sie sich Goran in die Arme. Beinahe hätte sie ihn umgerissen.
    „Vorsichtig, Aaniya. Ich bin verletzt“, lachte Goran und zeigte auf seinen bandagierten Fuß und die Krücken, die er fallen gelassen hatte.
    „Wo sind die Groglas hin?“, fragte Aaniya, während Goran sie auf die Stirn küsste.
    „Die sind plötzlich ganz fürchterlich nervös geworden. Ihre Unruhe wurde so groß, dass sie es nicht mehr aushielten und schnurstracks davonliefen. Es muss Exenias Macht gewesen sein, die sie nicht ertragen konnten.“
    Wieder küsste er Aaniya, diesmal auf den Mund. Nach einiger Zeit löste er sich von Aaniya und blickte sie verwundert an. „Du bist irgendwie anders“, sagte er nachdenklich. „Du fühlst dich so … so stark an.“
    „Exenia hat mir ihre Zauberkraft übertragen“, erklärte Aaniya verlegen.
    „Wirklich?“, staunte Goran. „Wie fühlst du dich?“
    „Ich fühle mich total verliebt“, entgegnete Aaniya lachend. „Verliebt in dich.“
    Gorans Ohren wurden rot. Aaniya blickte in seine offenen, hellblauen Augen und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus.
    „Ich habe da etwas für dich“, sagte Goran leise und zog eine Armspange aus seiner Hosentasche.
    „Meine Spange!“, rief Aaniya.
    „Ich habe sie in Ziromes Gemächern gefunden. Ich dachte, du würdest sie vielleicht gerne wieder haben.“
    „Danke, Goran“, sagte Aaniya tief gerührt. „Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet.“ Sie nahm Gorans Hand und zog ihn ganz nahe an sich heran. Dann küsste sie ihn, wie sie ihn noch nie geküsste hatte. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Es gab nur noch sie und Goran. Irgendwann, nach einer halben Stunde oder einer Minute schreckte ein wütendes Grunzen Aaniya aus der innigen Berührung. Erschrocken blickte sie um sich. Doch statt den Groglas, die sie befürchtet hatte, umringten sie zehn, zwanzig Schweine und scharrten mit ihren rüsselförmigen Schnauzen auf dem Erdboden herum.
    „Wo kommen die denn her?“, staunte Aaniya.
    „Wir haben sie aus Merzorus Ställen mitgenommen. Auch die Kühe und die Hühner. Die Niwis können sie gut brauchen, wenn sie sich hier auf dem Land eine neue Existenz aufbauen wollen.“
    Ein tiefes Grollen erfüllte plötzlich die Luft. „Aaniya, komm. Meine Kinder brauchen mich. Sie rufen nach mir“, knurrte Grom.
    Aaniya legte den Kopf s chief und lauschte. Tatsächlich, da waren drei zarte Stimmen zu hören: „Aaniya, unsere Zeit ist gekommen. Steh uns bei.“
    „Goran, komm“, sagte Aaniya aufgeregt. „Wir müssen zurück in Groms Höhle. Die Drachenbabys wollen schlüpfen.“
    Goran stützte sich auf seine Krücken und humpelte hinüber zu Grom, der nervös durch seine Nasenlöcher Flammen in die Luft blies. Mit Aaniyas Hilfe

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