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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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besonders gut ging. „Ist alles nicht so schlimm, schöne Frau“, meinte er mit aufmunternder Stimme. „Die Röntgenaufnahmen zeigen zwar eindeutig einen Bruch kurz vor dem Handgelenk, aber das bedeutet mindestens fünf Wochen Urlaub.“
    Mit einem warmen Lächeln blickte er Bea an. Schöne braune Augen, dachte Bea und lächelte zurück.

In den Sigral-Bergen
     
     
      A ls Bea kurz vor Mittag das Krankenhaus verließ, war ihre Stimmung ziemlich gut. Ihre Hand tat fast gar nicht mehr weh und jetzt hatte sie frei! Jetzt konnte sie so lange sie wollte in Issilliba bleiben und Aaniya sein.
    Daheim angekommen aß sie schnell ein Streichwurstbrot mit Essiggurken und machte es sich dann im Bett bequem, nachdem sie die dunkelblauen Vorhänge zugezogen hatte. Wie erleichtert war sie, als sie ihren Arm endlich ablegen konnte. Beas Gedanken wanderten kurz zu Manfredo, dem netten Pfleger, doch dann konzentrierte sie sich auf ihren Körper. Bald wich die Anspannung von ihr und eine wohlige Wärme breitete sich in ihr aus. Das kribbelnde Strömen, auf das sie begierig gewartet hatte, erfasste ihre Beine, ihren Bauchraum, ihre Brust und den Kopf, … in der dämmrigen Dunkelheit hinter ihren geschlossenen Augenlidern erschien in ganz weiter Ferne der winzige blaue Schimmer. Mit überschlagender Freude in ihrem Herzen lief Bea auf ihn zu …
     
    Aaniya und Emma hatten den Wilden Wald längst hinter sich gelassen. Sie waren nun auf dem Weg zur Mühle, in der Goran mit seinem Vater und den beiden Brüdern Midsch und Joschi lebte. Da Gorans Zuhause in Richtung der Sigral-Berge lag, bedeutete dieser Abstecher keinen großen Zeitverlust. Wieder führte sie ihr Weg an unzähligen kleinen Seen und Teichen vorbei. Noch am ersten Abend nach ihrer Begegnung mit der Königin der Fliegen hatte Aaniya am Rand eines ausgedehnten Schilffeldes zwei Schutzamulette aus Pflanzenhalmen hergestellt, in die sie Exenias Perlen kunstfertig einarbeitete. Eine dieser Ketten trug sie nun um ihren Hals, die andere wollte sie Goran geben, wenn er tatsächlich mit ihr kommen würde, was sie allerdings sehr bezweifelte.
    Das Wetter war in den letzten Tagen konstant schön gewesen, wie es sich für einen echten Hochsommer gehört, und es sah nicht danach aus, dass es sich so schnell ändern würde. Keine Wolke war am hellblauen Himmel zu sehen. Als Aaniya und Emma nur noch zwei Stunden Fußmarsch von ihrem Ziel entfernt waren, trat aus südlicher Richtung ein großer Bach in Erscheinung, der ihnen den weiteren Weg wies. Mit ihrem Rucksack auf dem Rücken und Emma auf der Schulter wanderte Aaniya in der Mittagssonne an der munteren Strömung entlang und diskutierte über Goran.
    „Ich glaube immer noch nicht, dass Goran mit mir nach Zudromo gehen wird“, sagte Aaniya zu ihrer kleinen Begleiterin. „Du hast selbst gesagt, er kann dich nicht hören. Wie soll ich ihn dann davon überzeugen, dass er mit mir auf die Suche nach einem Zauberstein kommt? Glaubst du, er wird mir die Geschichte mit Exenia einfach so abnehmen? Das Einzige was er machen wird, ist, mich auszulachen. Er wird meinen, ich hätte den Verstand verloren.“
    „Du kenn st ihn doch, und er kennt dich“, warf Emma ein.
    „Na und? Wir waren gemeinsam auf Handelsreisen, ja. Aber da waren immer noch andere dabei. Wir haben eigentlich nie viel miteinander gesprochen.“
    „Wieso nicht? Ihr müsst doch viele Tage unterwegs gewesen sein?“, wunderte sich Emma.
    „Ja, schon. Aber Goran ist ein bisschen unerwachsen. Ich glaube nicht, dass du etwas davon verstehst, Emma, ehrlich.“
    „Ich dachte, er ist älter als du?“
    „Ja, das ist er. Um ein Jahr. Aber Männer bleiben länger kindisch. Frauen sind um einiges voraus.“
    „Das ist dann aber schlecht für dich“, meinte Emma bedauernd.
    „Richtig. Es war auch nicht meine Idee, Goran als meinen Begleiter auszuwählen.“
    „Ich meinte jetzt nicht Goran“, widersprach Emma.
    „Ich verstehe dich nicht“, sagte Aaniya verwirrt.
    „Es ist schlecht für dich, wenn die Männer so weit hinterher sin d. Ich denke da an Hannes“, erklärte Emma.
    „Was weißt du davon?“, fuhr Aaniya erstaunt und wütend zugleich die kleine Fliege an.
    „Nun, ich lebe doch bei euch“, wehrte sich Emma aufgebracht. „Da bekommt man so etwas doch mit.“
    „Hannes ist ein Baby . Ich werde nie mit ihm zusammenkommen. Auch wenn mein Vater es einmal so geplant hat.“
    „Aber du bist noch am Zweifeln, Aaniya, ich weiß es.“
    „Du weißt nichts“,

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