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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Jeremy weiter, während Nate den Ball zu Charlie rüber-
kickte, der prompt darüber stolperte. Er war 1,85 m groß und hatte einen
Riesenschädel. Deshalb nannten ihn alle nur Frankenstein. Der blonde Anthony,
der sogar in total zugedröhntem Zustand der absolute Sportcrack war, hechtete
nach dem Ball, schoss ihn steil in die Höhe und köpfte ihn dann zu Jeremy
rüber. Er traf Jeremys Hühnerbrust, prallte ab und fiel ins Gras, wo Jeremy ihn
zwischen seinen Füßen hin und her rollen ließ.
    »Meine Fresse, haut das Zeug
rein«, murmelte Jeremy und zog sich die Hosen hoch. Sie rutschten ihm ständig
über die knochigen Hüften, egal wie eng er seinen Gürtel schnallte.
    »Du sagst es.« Nate nickte
träge. »Ich bin so was von breit.« Es juckte ihn unten an den Füßen. Er hatte
das Gefühl, die Grashalme würden durch die Gummisohlen seiner Turnschuhe
wachsen.
    Jeremy hörte auf, mit dem Ball
herumzuspielen. »Hey, Nate. Hast du Serena van der Woodsen eigentlich schon gesehen?«,
fragte er. »Ich hab gehört, dass sie wieder da ist.«
    Nate schaute sehnsüchtig auf
den Ball und wünschte, er könnte damit quer über die Wiese dribbeln und so tun,
als hätte er Jeremys Frage gar nicht gehört. Er spürte die Blicke der anderen
drei. Er bückte sich und zog den linken
    Schuh vom Fuß, um sich an der
Sohle zu kratzen. Verdammt, wie das juckte! »Ja, Montag«, sagte er beiläufig
und hüpfte auf einem Bein auf und ab.
    Charlie zog Schleim hoch und
spuckte ins Gras. »Wie sieht sie denn aus?«, wollte er wissen. »Ich hab gehört,
dass sie im Internat ziemlich auf die Kacke gehauen hat.«
    »Ja, hab ich auch gehört.«
Anthony saugte gierig an der Tüte. »Angeblich hat sie es in ihrem Zimmer mit
mehreren Typen gleichzeitig getrieben. Ihre Zimmernachbarin hat sie verraten.«
Er gluckste. »Konnte die sich kein Hotelzimmer leisten, oder was?«
    Charlie kicherte. »Sie soll ja
auch gekalbt haben. Doch, ganz im Ernst. Sie hat in Frankreich ein Kind
gekriegt und gleich dagelassen. Jetzt wird es von irgendwelchen Nonnen
aufgezogen und Serenas Eltern zahlen dafür. Voll filmreif, das Ganze.«
    Nate glaubte kein Wort. Er
ließ den Schuh fallen und setzte sich ins Gras. Dort zog er sich den anderen
Turnschuh und beide Strümpfe aus. Er sagte nichts, saß bloß da und kratzte sich
die nackten Fußsohlen.
    »Könnt ihr euch Serena mit den
ganzen Typen in ihrem Internatszimmer vorstellen? Uh, ah, Baby. Ja, gib's mir.
Fester, fester]« Jeremy ließ sich auf die Wiese fallen, rieb sich den
eingefallenen Bauch und lachte dreckig. »O Mann!«
    »Ob sie überhaupt weiß, wer
der Vater ist?«, überlegte Anthony.
    »Mit Drogen soll da ja auch
einiges gelaufen sein«, warf Charlie ein. »Hat wohl gedealt und war dann selbst
total drauf. Auf was genau, weiß ich nicht. Aber sie war den ganzen Sommer über
in so 'ner Drogenklinik in der Schweiz. Wahrscheinlich nachdem sie geworfen
hat.«
    »Mann, ganz schön abgefuckt!«
Jeremy schüttelte den Kopf.
    »Du hast sie doch auch mal
geknallt, oder, Nate?«, sagte Charlie.
    »Von wem hast du das denn?«
Nate runzelte die Stirn.
    Charlie grinste und machte
eine wegwerfende Bewegung. »Keine Ahnung, Mann. Von irgendwem. Wo liegt das
Problem? Die Alte ist doch heiß.«
    »Geht so, ich hab schon
Bessere genagelt«, sagte Nate, was er gleich im nächsten Moment bereute. Was
redete er denn da für eine Scheiße?
    »Klar, Blair ist auch ein
scharfes Gerät«, stimmte Charlie ihm zu.
    »Die geht im Bett bestimmt ab
wie 'ne Rakete«, sagte Jeremy.
    Anthony zeigte auf Nate und
kicherte albern. » Der Alte macht schon schlapp, wenn er bloß dran denkt!«
    Nate schüttelte lachend den
Kopf und versuchte, sich gleichzeitig ihre Worte aus den Ohren zu schütteln. Er
ließ sich ins Gras zurückfallen und starrte in den leeren blauen Himmel. Wenn
er den Kopf ganz weit nach hinten bog, sah er die Dächer der Penthousewohnungen
auf der Fifth Avenue, in denen Serena und Blair wohnten. Er ließ das Kinn nach
vorn sinken, sodass über ihm wieder nur der blaue Himmel war. Nate war viel zu
dicht, um über irgendwas nachzudenken. Er blendete das Geblubber seiner Kumpels
weg und versuchte, alle Gedanken auszuschalten, bis sein Hirn so leer und blau
war wie der Himmel. Aber Serena und Blair kriegte er nicht aus dem Kopf. Nackt
schwebten sie über ihm, und beide säuselten: »Du weißt genau, dass du mich
liebst.« Nate lächelte und schloss die Augen.

 
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