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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Woodsen wieder da ist, ja?«, sagte Jenny herausfordernd. Sie
steckte sich einen Löffel Grapefruit in den Mund und saugte daran. Dann zog sie
das weiße, ausgelutschte Häutchen mit zwei Fingern wieder heraus und legte es
auf ihren Teller. »Du müsstest sie mal sehen«, sagte sie. »Sie sieht echt total
cool aus. Irgendwie voll verändert. Ich meine aber nicht die Klamotten,
sondern das Gesicht. Irgendwie älter, aber nicht faltiger oder so. Wie Kate
Moss oder eins von diesen Models, du weißt schon. Die schon alles kennen und
alles gesehen haben und auf einer ganz anderen Ebene sind. Sie sieht irgendwie
voll erfahren aus, verstehst du?«
    Jenny wartete darauf, dass ihr
Bruder etwas sagte, doch der starrte nur in seinen Kaffeebecher.
    Das Leben ist zerbrechlich und absurd.
    »Willst du sie denn echt nicht
sehen?«, fragte Jenny.
    Dan dachte an das, was er von
Chuck Bass über Serena gehört hatte. Er hatte es nicht glauben wollen, aber
wenn Serena so erfahren aussah, wie Jenny sagte, war vielleicht doch was dran.
Womöglich war Serena wirklich das versauteste, verdrogteste und mit den
meisten Geschlechtskrankheiten infizierte Mädchen von ganz New York.
    Dan zuckte die Achseln und
deutete auf den Berg ausgelutschter Grapefruitkadaver auf Jennys Teller. »Das
ist so was von widerlich«, sagte er. »Kannst du nicht Pop-Tarts zum Frühstück
essen wie normale Menschen?«
    »Was hast du gegen Grapefruits?«,
fragte Jenny. »Die schmecken voll erfrischend.«
    »Ja, aber dich Grapefruits
essen zu sehen, törnt ab. Es ist ekelhaft.« Dan stopfte sich den letzten Bissen
Donut in den Mund und leckte die Schokoglasur von den Fingern, um das Drehbuch
nicht zu beschmieren.
    »Dann schau nicht hin«, sagte
Jenny. »Außerdem hast du meine Frage noch nicht beantwortet.«
    Dan blickte auf. »Welche
Frage?«
    Jenny stützte die Ellbogen auf
die Tischplatte und beugte sich vor. »Wegen Serena«, sagte sie. »Ich weiß doch,
dass du sie sehen willst.«
    Dan guckte wieder auf das
Manuskript hinunter. »Muss nicht sein«, sagte er achselzuckend.
    »Klar, glaub ich dir sofort!«
Jenny verdrehte die Augen.
    »Du, übernächsten Freitag ist
eine Party. So ein Riesenevent, um Geld zur Rettung der Wanderfalken im
Central Park zu sammeln. Wusstest du eigentlich, dass es da Falken gibt? Ich
nicht. Na, jedenfalls wird das Ganze von Blair Waldorf organisiert, und du
weißt ja, dass sie die beste Freundin von Serena ist. Also ist Serena auf jeden
Fall auch da.«
    Dan las weiter in dem Drehbuch
und ignorierte seine Schwester. Jenny ignorierte die Tatsache, dass Dan sie
ignorierte, und redete weiter.
    »Wir müssen uns jetzt nur noch
überlegen, wie wir auf diese Party kommen.« Sie griff nach einer
Papierserviette, die auf dem Tisch lag, zerknüllte sie und warf sie ihrem Bruder
an den Kopf. »Jetzt komm schon, Dan!«, bettelte sie. »Wir müssen da hin!«
    Dan ließ das Drehbuch fallen
und sah seine Schwester mit ernsten und traurigen braunen Augen an.
    »Jenny«, sagte er. »Ich hab
keinen Bock auf diese Party. Ich geh nächsten Freitag wahrscheinlich zu Deke,
um PlayStation zu spielen, und fahr danach nach Brooklyn und mach was mit
Vanessa und ihrer Schwester und ihren Freunden. Genau wie jeden Freitag.«
    Jenny trommelte mit den Fersen
gegen die Stuhlbeine wie ein kleines Mädchen. »Aber warum denn nicht, Dan?
Warum willst du nicht auf die Party?«
    Dan schüttelte den Kopf und
lächelte bitter. »Wie wär's mit: weil wir nicht eingeladen sind? Weil wir auch
nicht eingeladen werden? Gib's auf, Jen. Tut mir Leid, aber find dich damit
ab. Wir gehören nicht dazu, das weißt du ganz genau. Wir leben nicht in
derselben Welt wie Serena van der Woodsen oder Blair Waldorf oder irgendeiner
von denen.«
    »O Mann, du bist so ein
Laschi! Manchmal könnte ich dich echt...« Jenny drehte die Augen zur Decke. Sie
sprang auf, knallte ihr Frühstücksgeschirr ins Spülbecken und begann, wie eine
Wilde mit einem Schwamm daran herumzu- schrubben. Schließlich wirbelte sie
herum und stemmte die Hände in die Hüften. Sie hatte ein Nachthemd aus rosa Flanell
an, und ihre braunen Locken standen wie Drahtwolle vom Kopf ab, weil sie mit
frisch gewaschenen Haaren ins Bett gegangen war. Sie sah aus wie eine keifende
Miniatur- Hausfrau - mit einem Vorbau, der ungefähr zehnmal zu groß für ihren
Körper war.
    »Ist mir egal, was du sagst.
Ich geh auf jeden Fall auf die Party! «, schrie sie.
    »Auf welche Party?« Ihr Vater
stand plötzlich in der

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