Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Herz fassten und sagten: Ich brauche eine Stimulierung meiner Klitoris beim Sex, um einen Orgasmus zu bekommen, oder: Ich brauche im Vorspiel Oralsex, oder: Ich brauche es, dass du mich länger streichelst oder küsst, oder oder oder, habe ich in meiner Praxis noch kein einziges Mal erlebt, dass die Männer nicht dankbar waren über die Ehrlichkeit und es nicht aufgriffen. Ich habe auch noch kein einziges Mal erlebt, dass die Frauen danach nicht mit leuchtenden Augen und einer neuen Begeisterung für ihre Beziehung in die Therapie kamen, weil sie nämlich aufregende neue Erfahrungen gemacht hatten.
    Schlimm sind die Geheimnisse – sie töten die Intimität:
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    Ich habe eine sexuelle Vorliebe, die ich dem Partner nicht erzählen mag, weil er sie nicht teilt.
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    Ich befriedige mich lieber selbst, das ist weniger anstrengend als Sex.
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    Ich träume von jemand anderem, wenn ich mit meinem Partner Sex habe.
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    Ich möchte passiv sein, aber dann passiert gar nichts, also bin ich aktiv und sehne mich heimlich nach Passivität. All das und mehr gibt es. Sprecht es aus, macht den Mund auf!
    Es gibt einen großen Unterschied zwischen elementaren sexuellen Bedürfnissen und Beiwerk.
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    Mach eine Liste von mindestens fünf deiner elementaren Bedürfnisse, auf die du nicht bereit bist zu verzichten: z.B. Streicheln, Küssen, Oralsex, Penetration, Brüste berühren, manuelle Stimulierung usw.
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    Und dann gibt es die Kür. Schreib eine Liste von zehn deiner Bedürfnisse, auf die du auch verzichten kannst, die dir aber gut gefallen: Gefesseltwerden, Sex im Fahrstuhl oder auf dem Tisch oder an Orten, wo man überrascht werden könnte, Analsex, Sex mit Aphrodisiaka, Ölen, Gegenständen, mit Ritualen zum Beispiel.
    Dies sind die Fragen nach deiner Lebensqualität. Sexualität steht auf gleicher Stufe wie wohnen, essen, materiell sorgenfrei leben.
    Vorige Partner haben oft Maßstäbe gesetzt, über die man nicht weggehen sollte. Wenn man beim Sex an den vorigen Partner denkt, sollte man sich fragen, was fehlt, sollte es thematisieren und in die Sexualität möglichst integrieren.
    Ich bin mit einem Paar befreundet, das seit zwanzig Jahren verheiratet ist, zwei Kinder hat und wo beide arbeiten. Sie haben also nicht unbedingt ein Übermaß an Zeit. Er braucht mindestens zwei- bis dreimal die Woche Sex, sonst
bekommt er schlechte Laune. Sie selbst braucht es nicht so häufig, und manchmal wird es ihr zu viel, aber sie liebt ihn auch wegen seiner vitalen Libido. Sie fühlt sich von ihm seit zwanzig Jahren als Frau begehrt und bestätigt.
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    Wie ist dein sexueller Fingerabdruck, das heißt, welche Sexualität gehört einfach zu dir, unabhängig von einem Partner?
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    Wie häufig brauchst du Sex, um dich wohlzufühlen?
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    Wann und wo bevorzugst du Sex?
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    Wie und von wem bist du sexuell geprägt?
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    Welches Frauen- bzw. Männerbild hast du, und wie wirkt es sich auf deine Sexualität aus?
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    Welche Rollen spielst du in der Sexualität?
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    Wie lebst du in deinem Körper, wie pflegst du ihn?
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    Wie vital bist du?
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    Wie erfahren bist du sexuell?
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    Welche Erfahrungen willst du noch unbedingt machen, bevor du stirbst?
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    Und nun zur Besonderheit deines jetzigen Partners: Was macht deinen jetzigen Partner in der körperlichen Liebe einmalig und besonders für dich?
    Deine Libido trägst du immer bei dir wie einen Daumenabdruck. Dein Partner allerdings kommt dazu und sollte in seiner Einzigartigkeit auch gesehen werden. Außer er ist für dich austauschbar, das wäre für ihn nicht schön. Dann solltest du dich fragen, ob du ihn vielleicht nur benutzt.

Welche Sexualität willst du leben?
    Auch Sexualität braucht eine Vision. Wie möchte ich Sexualität leben? Was wünsche ich mir?
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    Gib deinem Partner einen intimen Wegführer zu dir und deiner Sexualität. Schreib zu jedem Punkt so viel, wie dir einfällt. Lass es einfach fließen, auch wenn es dir albern vorkommt:
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    Das Wichtigste, was du über mich beim Sex wissen musst, ist …
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    Was ich mir von dir öfter wünsche …
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    Was ich nicht so gerne mag …
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    Was du mich öfter machen lassen könntest …
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    Wie du mir zeigen könntest, dass du mich begehrst …
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    Wo ich am liebsten mit dir Sex hätte …
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    Was mir an dir als Liebhaber / Geliebte am besten gefällt …
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    Schreib deinem Partner einen Brief über deine sexuelle Idealvorstellung: Wie würde ein sexuell erfüllter Tag, eine Woche, ein Monat,