Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
herumtragen.
Und dann die Altlast aus unserer jetzigen Beziehung: Fallengelassen werden, wenn wir uns fallenließen. Verraten werden, wenn wir unser tiefstes Inneres offenbarten. Gefühllosigkeit und Rohheit. Gleichgültigkeit, wenn wir Sehnsüchte äußerten. Ohne Antwort gelassen, ohnmächtig gemacht werden, wenn wir uns zeigten. Aggression, Abwehr, Kälte.
Frauen spüren sehr deutlich, ob sie benutzt werden oder geliebt. Sie tragen eine Wunde im Gepäck, wenn sie benutzt wurden. Und leider passiert es nicht selten, dass sie sich selbst benutzen, um von einem Mann Anerkennung oder Liebe zu bekommen.
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Setz dich nackt vor den Spiegel und betrachte deinen Körper: Welche Verletzungen trägt er an und in sich? Wie gebeugt ist dein Frausein, deine Männlichkeit schon von all den Lasten? Wie blass bist du schon geworden, weil du so lange nicht in deinem Strahlen gespiegelt wurdest?
Wie faltig bist du von all der ungenährten austrocknenden Zeit? Schreib deinem Körper einen Brief, in dem du ihm versprichst, was du tun wirst, um ihm zu helfen, heiler, saftiger, aufrechter zu werden.
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Mal ein Bild oder mach eine Collage oder nimm ein weißes Hemd und bemale oder appliziere darauf alle Verletzungen, die dir als Frau, als Mann jemals zugefügt wurden.
Beispiele:
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Das sinnliche Kind, dem auf die Hand geschlagen wurde, wenn es Essen mit Händen und Nase und Mund erkunden wollte.
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Das rundliche Kind, zu dem »Dicke« gesagt wurde.
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Das Mädchen, das mit dem Nachbarsjungen ganz unbefangen erprobt hat, wie Mädchen und Jungen unterschiedlich pinkeln. Das von der Nachbarin gesehen und an die Mutter verpetzt wurde, die es dem Vater sagte, der dann eine Tracht Prügel verabreichte.
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Die Pubertäre, die aus der Gruppe ausgegrenzt wurde, weil sie nicht cool genug war.
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Die Pubertäre, die keinen Freund abbekam, weil sie noch keine Brüste hatte.
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Der Pubertäre, der sich wegen seiner Pickel so schämte, dass er so tat, als interessiere er sich nicht für Mädchen.
Dies sind nur ein paar Beispiele. Es gibt kaum Menschen, denen so etwas oder Ähnliches nicht zugefügt wurde. Oft hat es verheerende Wirkung auf das weitere Leben gehabt.
Zeigt eurem Partner euer Werk und sprecht darüber, wie sich diese alten Verletzungen bis heute auf eure Beziehung auswirken. Entwickelt ein neues Verständnis füreinander. Tröstet euch gegenseitig. Bestätigt euch darin, dass dieser »alte Scheiß« heute nicht mehr gilt.
Vielleicht habt ihr in der Arbeit zu den Altlasten noch nicht den Mut gehabt, eurem Partner von denen zu berichten, die ihr als Frau, als Mann in eurer Beziehung mit
euch herumtragt. Dann tut es jetzt! Auch wenn es nur um mögliche Einbildung geht: Ich habe immer das Gefühl, dass du eigentlich Frauen mit großen Brüsten magst, und ich hab kleine – oder umgekehrt. Ich fühle mich mit meinen Brüsten von dir nicht geliebt. Zum Beispiel.
Ihr seid jetzt schon so weit, dass ihr euch damit nicht gegenseitig abwehren müsst. Dass ihr zuhören, nachfragen, auf den andern eingehen könnt. Wenn das Problem nur auf Einbildung beruht, liegt dem ja oft eine Altlast aus der Lebensgeschichte zugrunde. Dann nehmt euch die Zeit, macht euch die Mühe, euch diesem Problem intensiv zuzuwenden. In diesem Fall: Lasst die Brüste neue Erfahrungen machen, damit sich die Angst auflöst.
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Mach eine Liste von mindestens zehn Altlasten, die du innerhalb der nächsten Zeit abwerfen willst.
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Wie willst du das tun?
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Bitte deinen Partner um Unterstützung!
Ejaculatio präcox, Orgasmusprobleme, Selbstwertprobleme und Hemmungen wegen eines zu kleinen Schwanzes, zu kleinen oder großen Busens oder Ähnlichem ist eine Altlast für den Menschen, der darunter leidet. Das braucht Zuwendung und Liebe.
Sich allerdings um diese Probleme des Partners nicht kümmern, sie vom Tisch wischen, seine Ruhe haben wollen, sich keine Mühe machen wollen, keinen Trost, keine Zuwendung geben, das alles sind destruktive Verhaltensweisen, die der alten Wunde eine neue zufügen.
Opfer – Täter
Besonders in der sexuellen, der erotischen Begegnung gibt es die Notwendigkeit, sich mit destruktivem Handeln selbstkritisch
auseinanderzusetzen. In keinem Bereich unseres Liebeslebens sind wir so verletzlich wie da. In keinem so mächtig. In keinem so ohnmächtig. In keinem Bereich können wir unseren Partner so stark machen, so gesunden lassen, so den Rücken stärken, und in keinem Bereich können wir unseren Partner so
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