Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
Verweigerer eines Problemgesprächs. Oft führen sie nicht enden wollende Gespräche über Probleme im Beruf, mit einem Chef, einem Kollegen, sprechen über verpasste oder unerfüllte Chancen usw. Wenn es aber um sie selbst geht, eine tiefe Ehrlichkeit sich selbst und ihrem Partner gegenüber, dann blockieren sie.
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Welches Risiko vermeidest du, wenn du ein BPG -Verweigerer bist?
Viele Männer denken strategisch. Sie zeigen sich nur partiell. Von jung an sind sie es gewohnt, Teile von sich nicht zu offenbaren. Und die neue Internet-Gesellschaft fördert dies ganz ungemein. Sie begeben sich mit ihren Gefühlen zu einer Maschine, die ihnen scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten des Ausagierens gibt: Wut, Neugier, »schmutzige« Phantasien usw.
Jungs lernen schon früh, sich wegen ihrer Gefühle zu schämen, ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Ein BPG weckt Gefühle, die überwältigen könnten. Scham, Angst,
Traurigkeit zum Beispiel. Ein BPG verlangt auch das Gegenteil von Weinerlichkeit, Jämmerlichkeit, Ängstlichkeit, ein BPG verlangt Mut, Standhalten, wirklich ehrliches da sein! Ein BPG verlangt, dass man aufmacht, Dinge von sich preisgibt, die man sonst für sich behält. Ein BPG verlangt einen ganzen Mann, eine ganze Frau und die Bereitschaft zu einem Abenteuer: Man weiß nicht, wohin es geht, das Ende ist unbekannt, wenn es denn überhaupt ein Ende gibt. Aber nur durch diesen Mut, diese Ehrlichkeit kommt Intimität zustande.
Wenn du das Risiko der Ehrlichkeit nicht wagst, vermeidest du letztlich Nähe. Aber warum tust du das?
Viele Menschen haben Angst, nicht mehr geliebt zu werden, wenn sie sich wirklich zeigen, wie sie sind. Dabei ist die Selbstoffenbarung ein menschliches Urbedürfnis. Es gibt Männer, denen es leichter fällt, sich vor Prostituierten zu offenbaren als vor der eigenen Frau. Dort haben sie keine Angst, verlassen zu werden. Verurteilt und verlassen. Vor Prostituierten und Therapeutinnen. Auch denen werden die Abgründe offenbart, die Dinge erzählt, die ansonsten die Seele mit Scham verstopfen. Dort darf das sein. Prostituierte und Therapeutinnen kennen sich mit den Abgründen der menschlichen Seele aus. Da wird gezahlt und man geht. Und es gibt eine Sicherheit, dass man nicht verraten wird. Prostituierte und Therapeutinnen garantieren Verschwiegenheit.
Investition hat natürlich etwas mit dem Thema Geben und Nehmen zu tun, und dennoch gibt es wichtige Unterschiede. Eine Investition ist etwas, das ich hineingebe. In der Hoffnung, dass ich einen Ertrag herausbekomme. Aber ohne Sicherheit. Wenn ich eine Wohnung suche und Zeit und Mühe und Kreativität und Geld investiere, um Zettel an Straßenmasten anzubringen, die ich mit einer kleinen Zeichnung von Hund und Frau, so schön ich kann, und mit besonders eleganter Schrift versehe: Paartherapeutin sucht Dreizimmerwohnung, mein Hund kläfft nur bei Feuer und
drohendem Einbruch, als Belohnung gebe ich fünf Stunden Paartherapie umsonst, dann ist keinesfalls sicher, ob ich auch eine Wohnung vermittelt bekomme, aber ich habe etwas angeschoben, meine Energie in die Sache gesteckt, und irgendwas wird schon geschehen, und sei es, dass jemand mir die Rückmeldung gibt, ich solle lieber diesen angestrengten Humor unterlassen.
Von nix kütt nix, sagt man in Köln. Und das stimmt. Irgendetwas ist geschehen, das dich, das euch in die Krise gebracht hat, irgendwas muss geschehen, damit ihr wieder rauskommt. Was also willst du investieren?
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Was hast du am Beginn dieser jetzigen Beziehung investiert, um deinen Partner in dich verliebt zu machen?
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Was hast du beim ersten Mal getan, da du deine Liebste verletzt hast, um es wiedergutzumachen?
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Was hast du am Anfang investiert, um deinem Liebsten eine Freude zu machen?
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Welchen Zusammenhang siehst du zwischen Liebe und Geld?
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Was hältst du von dem Spruch: »Liebe geht durch den Magen«?
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Wann machst du Geschenke?
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Was drückst du damit aus?
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Welche Geschenke machst du?
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Was drückst du damit aus?
In manchen Ländern werden Kamele, Kühe, Ziegen usw. für Frauen geboten. Sie geben dafür ihre Unschuld, also die Sicherheit, dass die Kinder von diesem Mann sind. In Indien geben die Familien der Mädchen den Familien der Männer Geld und Geschenke, damit die Mädchen geheiratet werden (das ist heute übrigens verboten). Immer wird durch diese Art ritualisierter Investition etwas ausgedrückt, entweder Wertschätzung oder auch Abwertung. Auch durch deine
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