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Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Titel: Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Vesper
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Team zu zeigen oder neue Impulse aufzunehmen, aber wenn das Voreinander, das einander Anschauen, Fragen und Hören, die Neugier aufeinander nicht gepflegt wird, gerät der andere aus dem Blick. Er wird so etwas wie ein außerhalb des eigenen Körpers liegendes Organ, eine dritte Hand. Nichts gegen Organe, aber sie sind ziemlich selbstverständlich. Und vor allem: Wir erkennen überhaupt nicht mehr das andere. Das Reizvolle. Das Geheimnisvolle. Das Aufregende.
    ◉
    Wie steht ihr miteinander im Dialog? Worüber sprecht ihr miteinander? Sprecht ihr über alles auf der Welt und sprecht ihr auch über euch? Gebt ihr euch ein offenes Feedback? Sagt ihr, wenn ihr verletzt oder gekränkt seid, wenn ihr findet, dass euer Partner sich unmöglich verhalten hat, oder behaltet ihr es für euch?

    Teilt ihr einander mit, was ihr fühlt, denkt, phantasiert? Oder habt ihr zwei getrennte Leben, eins mit dem Partner, das sorgfältig zensiert ist, und eines mit euch allein – oder vielleicht noch mit Freundinnen, denen alles über die eigene Person (und den eigenen Mann) erzählt wird?

    Wie ist euer körperlicher Dialog? Wie häufig berührt ihr euch? Und sind das Berührungen, die euch gefallen, von denen ihr euch wirklich berührt fühlt? Oder geschehen eure Berührungen schematisch? Ein Abschiedskuss mit gespitzten Lippen? Ein Gutenachtkuss über die Schulter hinweg? Welche Berührungen tauscht ihr aus, und welche vermeidet ihr, haltet ihr einander vor?

    Was für ein Paar seid ihr als Mann und Frau? Wie selbstverständlich
tauscht ihr Zärtlichkeiten aus, wie intensiv lebt ihr Sexualität miteinander, wie häufig, intensiv, befriedigend für beide berührt ihr einander?

    Welche gemeinsamen Werte verbinden euch, welchen Sinn erkennt ihr in eurer Liebe?
    Es ist gar nicht nötig, auf all diese Fragen gleich ausführliche Antworten geben zu können. Es ist jetzt auch noch gar nicht der Zeitpunkt, um über Veränderungen nachzudenken. Jetzt geht es erst einmal nur um eine Bestandsaufnahme.
    ◉
    Hoffst du darauf, irgendwann einen Partner zu treffen, der besser zu dir passt? Wie müsste dieser Partner sein? Beschreibe ihn ganz genau! Jetzt vergleiche ihn mit deinem Partner am Anfang eurer Beziehung!

    Als du deinen Partner kennenlerntest, was zog dich an ihm / ihr an?

    Was stößt dich heute ab?

    Gibt es einen Zusammenhang?

    Was ist aus dem Liebespotential vom Anfang eurer Beziehung geworden?

    Was ist mit deiner eigenen Schokoladenseite? Wo ist sie geblieben? Wo und wie lebst du sie heute? Und mit wem?
    Das Thema Anziehung und Abstoßung ist von großer Bedeutung für Paare. Und zwar deshalb, weil es für eine ganze Menge an Verwirrung sorgt. Die meisten Paare finden über eine mehr oder weniger große Anziehung zueinander. Häufig ist diese sexueller Natur: Ich möchte einfach ganz nah bei dem andern sein, am besten in ihn hineinkriechen.
    Aber, lieber Leser, nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich jetzt etwas desillusionierend tätig werde: Diese Anziehung hat selten etwas mit dem andern zu tun, sondern in den meisten Fällen mit dir selbst. Du darbst schon eine Weile
und sehnst dich nach einem Menschen, dem du ganz nah und verbunden sein kannst. Da ist er nun. Das wunderbare Gefühl, das du in seiner Nähe hast, ist ein wenig das gleiche, wie wenn du lange Zeit sehr gefroren hast und nun in der warmen Badewanne liegst. Oder wenn du einen langen Flug hinter dir hast und endlich in einem Bett liegst. Oder wenn du in der Wüste gedürstet hast und nun zu trinken bekommst. Dieses gute Gefühl verbindest du mit diesem Menschen und möchtest es am liebsten immer wieder haben.
    Schlimmstenfalls lässt dich dieser Mensch immer wieder dürsten, in der Kälte stehen, es ungemütlich werden und erlöst dich anschließend stets durch innige Momente aus deinem Elend. Das sind die katastrophalen Beziehungen, die immer nur das Gleiche wiederholen, sich aber tiefer und tiefer graben und auf dramatische Weise mit Liebe verwechselt werden. Das ist keine Liebe, sondern es entwickelt sich so etwas wie ein Suchtverhalten: Du bist der Stoff, der macht, dass ich die Angst vor dir nicht mehr fühle. Du bist der Stoff, der die Wunden, die du mir geschlagen hast, lindert.
    Wenn sich das ständig und ständig wiederholt, entstehen diese Lieben, von denen einer oder beide sagen: Es gibt einfach eine unglaubliche Anziehung! Ich lebe zwischen Himmel und Hölle! Wenn du in einer solchen Beziehung lebst, solltest du

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