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Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Titel: Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Vesper
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Freundinnen tun. Überhaupt wollte sie sich wieder mehr mit Freundinnen treffen;

    Franz deutlich zeigen, wenn sie Lust auf körperliche Nähe hat und auch deutlich ihren Frust zeigen, wenn er sich ihr nicht zuwendet und sie nicht befriedigend berührt;

    nicht mehr auf Franz warten, wenn sie Essen gemacht und ihn gerufen hat, er aber in beruflichen Dingen, Internet, Telefonaten hängenblieb.
    Franz wollte:
    •
    eine Grenze ziehen zwischen Zuhause und Beruf. Berufliche
Telefonate, E-Mails und so weiter wollte er nicht mehr zu Hause erledigen;

    spielen lernen, Dinge einfach tun lernen, ohne dass er damit etwas erreichen musste;

    Andrea sofort zeigen, wenn er Lust auf sie hatte, dem nachgehen und es nicht aufschieben;

    seine Qualitäten als Verführer und Eroberer benutzen, um Andrea zurückzugewinnen;

    sich mit seinem Selbstwertgefühl, seiner inneren Leere auseinandersetzen;

    Entspannung auf andere Weise suchen als durch Alkohol oder Masturbation;

    sich Andreas Wert vor Augen halten und ihr zeigen, dass er sie wirklich will.
     
    Die nächsten Fragen, die Andrea und Franz sich in der Therapie stellten, kannst auch du jetzt beantworten:
    ◉
    Was sagst und tust du in der Situation, die immer wieder für Konflikte sorgt?

    Wie fühlst du dich dabei? Was gewinnst oder verlierst du durch dieses Verhalten auf kurze Sicht?

    Wie, denkst du, wirkt dein Verhalten auf dein Gegenüber?

    Wie wirkt sich dieses Verhalten auf lange Sicht negativ auf dich aus?
    Nun kannst du ein Verhalten überlegen, das erfolgsträchtiger wirkt:
    ◉
    Was sagst oder tust du, um mit dieser Situation gut zurechtzukommen?

    Welche Gefahren sind mit diesem Verhalten verbunden?

    Wie, denkst du, wirkt dein Verhalten auf dein Gegenüber?

    Wie wirkt sich dieses Verhalten auf lange Sicht positiv für dich und andere aus?
    Das sind einfache Fragen, aber bei Andrea und Franz führte es zu bedeutsamen Aha-Erlebnissen.
    Andrea stellte fest, dass sie ihr Gefühl als Frau viel zu sehr von Franz’ Begehren abhängig gemacht hatte. Sie ist eine äußerst sinnliche, attraktive Frau, die keine Mühe hat, von anderen Männern Aufmerksamkeit und Bestätigung zu bekommen. Diese anzunehmen und sich daran zu freuen hatte sie bisher als »gefährliches Spiel mit dem Feuer« angesehen und vermieden. Was ja auch seine Berechtigung hatte – allerdings war das, wie es jetzt lief, ein vielleicht noch gefährlicheres Spiel mit dem Feuer, denn um sich in einer Situation als unbegehrte, sexuell unerfüllte Frau einzurichten, war Andrea viel zu leidenschaftlich und zu sinnlich.
    Franz stellte fest, dass er seinen Fokus viel zu stark auf seine Lust und seine Erektion gerichtet und in einen Leistungsdruck geraten war, Andrea zufriedenzustellen, statt sich an ihr zu freuen. Er wollte wieder genießen, dass er der Mann war, der Andrea »haben« durfte, berühren, küssen, anschauen, lieben. Und wenn er dabei keine Erektion, keine sexuelle Lust entwickeln würde, wäre es in Zukunft auch egal, weil es ihm auf den Spaß mit Andrea, den sinnlichen Genuss an ihr, ankam.
    Andrea und Franz haben eine bemerkenswert offene und lebendige Beziehung entwickelt. Selbstverständlich gibt es bei ihnen auch Konflikte, aber die bleiben punktuell und werden bereinigt.
     
    Ich erlebe es immer wieder: Eine glückliche Partnerschaft ist möglich. Es verlangt jedoch, die Aufmerksamkeit auf die Beziehung, auf den Partner und auf sich selbst als Partner zu richten. Es bedeutet immer wieder, bereit zur Veränderung zu sein. Wer aber bestimmt, was verändert werden soll? Durchsetzung und Anpassung haben mit dem Thema Macht zu tun.

Wer hat die Macht? Wer ist oben,
wer ist unten?
    Über Bestimmer und Anpasser
    Macht ist ein Thema, das die Liebe mehr durchzieht, als wir wahrhaben wollen. Immer wenn ich in Therapien sage: Ich glaube, du führst gerade einen Machtkampf!, ernte ich eine wütende Auseinandersetzung. Machtkampf? Ich? Was für eine Beleidigung! Oder wenn ich das Thema anschneide in Bezug auf Sexualität, gucken mich Männer wie Frauen zumeist ungläubig an. Macht? In Verbindung mit der hehren körperlichen Liebe? Wir sind doch keine Sadomaso-Typen! Besonders Frauen wehren massiv ab, an Macht interessiert zu sein. Oder aber auch interessierter sein zu
sollen
, um die eigene Macht deutlicher zu spüren und klarer damit umzugehen.
    Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Paartherapieausbildung bei Michael Cöllen. Er gab mir ein

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