Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
können. Ihre Fähigkeit, andere Menschen von sich zu überzeugen.
Sie hat mit Freundinnen, mit einer Therapeutin, mit einem Headhunter gesprochen.
Sie hatte Geldprobleme, aber sie hat ihre Ausgaben drastisch reduziert und sich auf das besonnen, was ihr wirklich wichtig war. Viele hatten sie für verrückt erklärt, weil sie eine Situation verließ, die andere erstrebenswert fanden, sie hatte einen guten Job, mit ihrem Mann hatte sie ein Haus gebaut, und er liebte sie, aber sie wusste ganz genau, dass sie zugrunde gehen würde, wenn sie daran hängenbliebe. Sie hatte Angst, es nicht zu schaffen, aber sie hat an ihrer Entschiedenheit festgehalten und das Vertrauen in sich selbst täglich verstärkt.
Die drei wichtigsten Dinge, die den Erfolg bewirkt haben: auf die eigene Intuition hören, das eigene Selbstvertrauen stärken, aus der Lähmung kommen und aktiv werden.
Die Gefühle, die sie damals am häufigsten hatte, waren Entschiedenheit, Angst, Lebendigkeit und dann Erleichterung und Selbstvertrauen.
Was sie über ihre Stärken und Schwächen gelernt hat, war vor allem, dass sie sich selbst verliert, wenn sie ein Leben führt, das nicht wirklich ihres ist, und dass sie trotz aller Angst in der Lage ist, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und zu gestalten.
Was würde sie heute anders machen? Sie lächelte, als ich diese Frage stellte, und sah Franz liebevoll an: »Rechtzeitig anhalten und den Rückwärtsgang einlegen, wenn ich dabei
bin, mich zu verlieren, und die Situation ändern, so dass ich vielleicht nicht gehen muss.«
Franz antwortete ebenfalls ehrlich und offen auf die Fragen:
Er wusste gar nicht, womit er begonnen hatte. Er hatte einfach begonnen. Nein, sagte er dann, begonnen habe ich mit dem klaren Willen. Ich wollte das! Auch bei seinen Fähigkeiten war er sich gar nicht sicher. Ja, sagte er dann nachdenklich, vor allem habe ich wohl meine Intelligenz eingesetzt. Ich habe Strategien entwickelt. Ich wusste zum Beispiel ganz genau, was man tun musste, um eine Frau rumzukriegen. Das habe ich dann getan. Richtig mit Schlachtplan. Wie Kriegsführung. Eroberungen eben.
Eingebunden hat er niemanden. Doch, sagte er dann, ich habe die anderen benutzt, um mein Selbstwertgefühl zu stärken. Die Kumpel, die mich bewundert haben, weil ich die Frauen kriegte, an die sie sich nicht rantrauten. Die Kumpel in der Kneipe, die mich bewundert haben, weil ich ganz locker Bier trinken konnte, obwohl ich so etwas Schwieriges machte wie meine Physik-Promotion. Bestürzt sagte er: »Eigentlich habe ich alle immer nur benutzt, um mich wertvoll zu fühlen, auch die Frauen. Dahinter steckt bei mir eine ziemliche Leere.«
Probleme waren immer konkret, und die hat er mit klarem Verstand, Überlegung und entsprechendem Handeln bewältigt. Drei Dinge, die den Erfolg seiner Vorhaben bewirkt haben: der glasklare Wille, die intelligente Strategie und sein Tunnelblick. Wenn er etwas will, zieht er es durch.
An die Gefühle konnte er sich auch nicht mehr gut erinnern, doch dann sagte er leuchtenden Auges: Als ich Andrea kennenlernte, spürte ich überall Feuer, Schmetterlinge, eine riesige Lebendigkeit und Präsenz.
Was er über seine Stärken und Schwächen gelernt hat, kam auch eher stockend. Die Stärken lagen auf der Hand: Er konnte vollkommen fokussiert, präsent und unbeirrbar
ein Ziel verfolgen. Die Schwächen? Wenn das Ziel erreicht war, wenn die Normalität begann, dann suchte er sich das nächste Ziel, dem er hinterherjagte.
Was er anders machen würde? Auch das wusste er nicht so genau. »Ich glaube«, sagte er dann, »ich würde mal gucken, ob ich dieses Ziel wirklich anstrebe, weil es für
mich
von Bedeutung ist, oder ob ich es nur verfolge, um meinen Wert vor anderen zu steigern.«
Aufgrund all dieser Erkundungen ist es möglich, sich neue Fragen zu stellen.
◉
Welche Fähigkeiten willst du jetzt nutzen, um dein Ziel zu erreichen, der Partner zu sein, der du gern sein möchtest?
◉
Welche Schritte willst du gehen?
◉
Womit beginnst du?
Andrea sagte, sie wolle ihre Intuition nutzen, ihr Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeit, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie wollte:
•
sich um ihren Körper kümmern, Sport machen, zur Kosmetikerin gehen, zur Massage;
•
die schönen und auffälligen Kleidungsstücke aus ihrem Schrank holen und auch zur Arbeit anziehen;
•
die Dinge tun, die sie gerne tat, die Franz aber nicht teilte: ins Museum, ins Theater, ins Kino gehen. All das wollte sie mit
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