Istanbul
für seine Strände bekannt, sondern auch für seinen leichten Baumwollstoff (Şile Bezi), der heute jedoch vorrangig im İstanbuler Stadtteil Üsküdar produziert und dann zu Blusen, Batikkleidern, Umhängetaschen und Ähnlichem für eine alternative Kundschaft verarbeitet wird.
Das Seebad Şile am Schwarzen Meer
Nahezu stündl. fahren Busse (Nr. 139) und Minibusse vom Stadtteil Üsküdar über Harem nach Şile (Dauer ca. 1 ½–2 Std., einfach 3,50 €), im Sommer oft voll. Abfahrt in Üsküdar gegenüber der Şemsi-Pascha-Moschee.
Kilyos
38 km nördlich von İstanbul liegt Kilyos, ein im Sommer stark frequentierter Küstenort mit wenig Charme. In dem einstigen Fischerdorf bestimmen Souvenirshops und charakterlose Hotels für vornehmlich russische Pauschaltouristen das Bild. Im Winter ist Kilyos allerdings wie ausgestorben. Die Strände um den Ort sind aber okay. Eine aufgedrehte Partygemeinde zieht im Sommer der trendige Solar Beach Club an. Wer es ruhiger mag, kann zu den Stränden bei Demirciköy (östlich von Kilyos) und Gümüşdere (westlich davon) ausweichen. Für alle Strände gilt: Schwimmen Sie nicht zu weit hinaus, es gibt tückische Strömungen.
Von Taksim (Busbahnhof) mit 25 T nach Sarıyer, dann weiter mit dem Minibus , Abfahrt der Minibusse nach Kilyos in Sarıyer an der landeinwärts führenden Hauptgeschäftsstraße Şehit Mithat Yılmaz Cad. auf Höhe von Hausnr. 82.
Polonezköy
25 km nordöstlich von İstanbul, umringt von üppig-grünen Hügeln, liegt die Ortschaft Polonezköy („Polendorf“). Der polnische Adelige Adam Jerzy Czartoryski erwarb hier in der Mitte des 19. Jh. für seine Soldaten, die sich am gescheiterten Novemberaufstand gegen die Russen in Polen (1830/31) beteiligt hatten, ein Stück Land. Steuerbefreiung und diverse Sonderrechte, welche die Polen durch die Unterstützung der Türken im Krimkrieg erhielten, machten eine Übersiedelung an den Bosporus zudem nach 1856 attraktiv. Heute ist Adampol, so der polnische Name Polonezköys, ein gepflegtes Dorf mit Giebelhäusern, geraniengeschmückten Balkonen und romantischen Obstgärten hinter Jägerzäunen. Bis vor ungefähr zwei Generationen wurde in Polonezköy noch fast ausschließlich Polnisch gesprochen, mittlerweile hat sich das geändert. Immerhin lebt man heute in erster Linie vom Wochenendtourismus der İstanbuler High Society. Es gibt zahlreiche gehobene Unterkünfte (die, so ist bekannt, diskret und ohne Nachfrage Verheirateten den Seitensprung ermöglichen und deswegen recht populär sind) und hervorragende türkisch-polnische Restaurants, die auch Schweinefleisch servieren.
Von Üsküdar mit B 15 (Abfahrt vom Busbahnhof bei der Hafenmoschee) nach Ortaçeşme und von dort die letzten 15 km mit dem Taxi (einfach 17 €, hin/zurück Verhandlungssache je nach Wartezeit).
Kızıl Adalar (Prinzeninseln)
Vor dem großen Ansturm:Strandbad in Kilyos
Aufgrund ihres rötlichen Gesteins nennen die Türken die Inseln Kızıl Adalar („Rote Inseln“). Der von Ausländern bevorzugte Begriff „Prinzeninseln“ stammt aus byzantinischer Zeit, als Verschwörungen gang und gäbe und die neun abgeschiedenen Inseln Verbannungsorte für unliebsame Prinzen, Prinzessinnen und Patriarchen waren. Während des Osmanischen Reiches lebten hier v. a. Griechen, Armenier und Juden. So ist es kein Wunder, dass die Zahl der Kirchen, Klöster und Synagogen die der Moscheen bei Weitem übersteigt.
Im 19. Jh. entdeckte die İstanbuler Oberschicht die Inseln als Erholungsort, und von Abgeschiedenheit kann seither keine Rede mehr sein. Viele İstanbuler besitzen eine Zweitwohnung auf den Inseln, und so wächst in den Sommermonaten die Einwohnerzahl sprunghaft an. Auf Kınalıada z. B., der ersten Insel, die das städtische Fährschiff anläuft, leben im Winter gerade mal 1500 Menschen, im Sommer sind es 15.000. Das zugebaute Eiland bietet kleine Kiesstrände (u. a. gleich neben der Fähranlegestelle), ein Zwischenstopp lohnt dennoch nicht.
Die nächste Station des Kursschiffes ist der malerische Hafen von Burgaz Ada . Darüber erhebt sich die griechisch-orthodoxe Kirche, die von schönen alten Villen umgeben ist. In einer davon lebteSait Faik (1906–54), der „türkische Mark Twain“. In seinem Haus erinnert eine kleine Ausstellung an ihn (Di–Fr und So 10–12 und 14–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr, Eintritt frei). Sait Faik gilt bis heute als einer der bedeutendsten türkischen Erzähler, seine bekannteste Anthologie „Ein Lastkahn namens
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