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Istanbul

Istanbul

Titel: Istanbul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bussmann
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erhebt sich der Büyük Çamlıca, dergroße Pinienhügel. 261 m misst er, Pinien gibt es darauf auch, aber mindestens genauso viele Rundfunk- und Fernsehantennen. Trotzdem genießt man von hier eine berauschende Aussicht über den Bosporus, auf Beyoğlu und die moderne Skyline von Levent, auf das Goldene Horn, auf Sultanahmet und bis auf die Prinzeninseln. Im Süden kann man an klaren Wintertagen selbst den verschneiten Bergzug des Uludağ bei Bursa ausmachen. Auf der Hügelspitze befindet sich ein schöner, schattiger Park mit Spazierwegen und Lokalen. Neben Liebespaaren treffen sich hier überwiegend konservative Familien. Nicht minder schön ist übrigens der Küçük Çamlıca, derkleine Pinienhügel nebenan.
    Anfahrt : In Üsküdar steigt man vor dem Eminönü-Fähranleger in B 9 ÜD (Richtung Ümraniye) und sagt dem Fahrer, dass man am Eingang zum Küçük Çamlıca (gesprochen etwa „Kütschück Tschamledscha“) aussteigen will. Von dort ist der Weg zum Büyük Çamlıca ausgeschildert (ca. 15 Min. zu Fuß). Achtung: Aufgrund der U-Bahn-Arbeiten am Üsküdar Meydanı ändern sich die Abfahrtsstellen immer wieder, stets nochmals nachfragen! Von Kadıköy starten nördlich des Busbahnhofs an der H. Paşa Rıhtım Cad. Dolmuşe zum Küçük Çamlıca.

Üsküdar
    Die Festung Anadolu Hisarı
AmBosporus (asiatische Seite)
    Am anatolischen Ufer des Bosporus, nördlich von Üsküdar, wechseln sich Kleinstädtchen mit herrschaftlichen Palästen ab. Die Hektik hält sich hier noch in Grenzen.
    Bis in die 70er Jahre des 20. Jh. lag das asiatische Bosporusufer im vergessenen Abseits der Millionenmetropole. Mit dem Bau der Brücken von Europa nach Asien kam die Kehrtwende. Die ländlich geprägten Ortschaften wurden urbanisiert und wuchsen mehr oder weniger zusammen. Trotzdem ist rechts und links der verkehrsreichen Küstenstraße Beschaulichkeit noch immer Trumpf. Das Ufer ist heute eine bevorzugte Adresse der Schönen und Reichen, die hier in luxuriösen Yalıs weilen. Von Land aus verbergen sie sich oft hinter hohen Mauern mit Stacheldraht und Videokameras. Vom Bosporusdampfer lassen sich diese prächtigen alten Bosporusvillen besser ausmachen.
    Zu den nettesten Orten gehören Çengelköy , Kanlıca , Beykoz und Anadolu Kavağı . Letzterer ist v. a. wegen seiner Fischlokale bekannt. Dazwischen thronen der Beylerbeyi- Palast (Beylerbeyi Sarayı) und der Küçüksu-Palast (Küçüksu Kasrı), Sommerresidenzen der Sultane aus dem 19. Jh., die Interessierten heute als Museen offen stehen. Auch eine spätmittelalterliche Verteidigungsanlage kann man besichtigen, die Anatolische Festung (Anadolu Hisarı).

Üsküdar
Sehenswertes (von Süd nach Nord)

    Beylerbeyi Palast (Beylerbeyi Sarayı)
    Bei dem gleichnamigen Städtchen, im Schatten der Bosporusbrücke, liegt dieses prächtige Palais. Sultan Abdül Aziz ließ es zwischen 1861 und 1865 als Sommerresidenz und Gästehaus errichten. Unter anderem nächtigten hier Kaiser Franz Joseph von Österreich, König Edward VIII. und Kaiserin Eugénie von Frankreich. Letzterer gefiel der Aufenthalt so gut, dass sie sich ein Fenster ihres Gästezimmers für den eigenen Palast in Paris kopieren ließ.
    Heute führt eine rund 30-minütige Tour durch die Räumlichkeiten, vorbei an japanischen und chinesischen Vasen, böhmischen Lüstern, seidenen Teppichen, einer 60 kg schweren Uhr (ein Geschenk des Zaren Nikolaus II.) usw. Interessant sind die Lehnen der Polsterstühle und Sofas im Empfangsraum. Sie haben einen nahezu rechten Winkel, damit die Besucher in angemessen steifer Haltung vor dem Sultan zu sitzen kamen. Nach der Besichtigung laden gemütliche Fischrestaurants an der Fähranlegestelle von Beylerbeyi zum Verweilen ein.
    Çayırbaşı Cad. (Bushaltestelle Çayırbaşı). Tägl. (außer Mo/Do) 9.30–17 Uhr. Nur mit Führung (auf Türkisch und Englisch). Eintritt 5 €, Türken die Hälfte.
    Çengelköy
    Nach dem Fall Konstantinopels wurden hier angeblich jede Menge Schiffsanker gefunden, was dem einfachen Dorf (dt. „Ankerdorf“) seinen Namen bescherte. Heute ist der Ort bekannt für seine saftigen Gurken und Birnen, die man am Montagsmarkt erstehen kann, aber auch für seinen Teegarten Çınaraltı Çaybahçesi . Der lauschige Platz im Schatten einer uralten Platane bietet herrliche Ausblicke auf den Bosporus. Nördlich von Çengelköy liegt die streng bewachte Offiziersschule (Kuleli Askeri Lisesi), die 1860 unter Sultan Abdül Mecit errichtet wurde.

    Anadolu Hisarı

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