Istanbul
der Bank aus der osmanischen Epoche erinnern (z. B. an Sultan Abdül Hamit II. oder an den Archäologen Osman Hamdi Bey), an die damaligen Banker (vorrangig Armenier und Griechen, für die Muslime war das zinsträchtige Geldwesen lange Zeit ein Tabu, die erste Muslimin wurde 1920 eingestellt) und generell an das Bankwesen jener Zeit.
Bankalar Cad. 11.
Arap Camii (Arabische Moschee)
Die Moschee mit ihrem viereckigen Glockenturmminarett sieht aus wie eine spätmittelalterliche Kirche. Genau das war sie einst auch. Dominikanermönche ließen sie in der ersten Hälfte des 14. Jh. errichten. Ihren heutigen Namen erhielt sie im 16. Jh., als das Gotteshaus aus Spanien vertriebenen Mauren als Moschee zur Verfügung gestellt wurde.
DieSynagogen von Galata
Das Gros der Synagogen Galatas wird von der jüdischen Gemeinde İstanbuls noch heute genutzt. Man schätzt die Zahl ihrer Mitglieder auf rund 22.000. Seit den schrecklichen Terroranschlägen radikaler Muslime auf die Neve-Shalom-Synagoge (Neve Şalom Sinagogu, Büyük Hendek Sok. 43) in den Jahren 1986 (23 Tote) und 2003 (ähnlich hohe Opferzahl) sind die noch heute genutzten Gebetsstätten nur noch mit einer Genehmigung zu betreten. Keine Genehmigung braucht man für einen Besuch des Schneidertempels (Schneidertempel Sanat Merkezi) in der Felek Sokak 5, einst eine Synagoge, heute eine Kunstgalerie mit interessanten Wechselausstellungen (Mo–Fr 10.30–17 Uhr, So 12–16 Uhr, Sa geschl., Eintritt frei). Ihr Name erinnert daran, dass das Gros der in İstanbul lebendenJuden dem Schneiderberuf nachging. Die ebenfalls genehmigungsfreie Zülfaris-Synagoge (Zülfaris Sinagogu) beherbergt heute das Museum der türkischen Juden (s. u.). Sehenswert, aber nur mit Genehmigung zu besichtigen, sind die Italienische Synagoge (İtalyan Sinagogu) am Şair Ziya Paşa Yokuşu 23 aus dem Jahr 1886 und die rund 100 Jahre alte Aschkenasim-Synagoge (Aşkenaz Sinagogu) in der Yüksekkaldırım Caddesi 27.
Sämtliche Informationen zum Erhalt einer Besuchergenehmigung (das Verfahren dauert ca. 4 Tage) unter www.musevicemaati.com .
Türk Musevileri Müzesi (Museum der türkischen Juden)
İstanbul Modern – Mekka der Kunst
Das sehenswerte Museum beschäftigt sich mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung auf dem Gebiet der heutigen Türkei von ihrer Flucht aus Spanien 1492 bis in die jüngste Vergangenheit. Es informiert über religiöse Riten und Bräuche, dabei insbesondere über Geburt, Beschneidung und Hochzeit, das türkisch-jüdische Pressewesen, aber auch über prominente Juden in der modernen türkischen Politik und Gesellschaft. Zudem werden deutsch-jüdische Universitätsprofessoren vorgestellt, die aus dem Dritten Reich an den Bosporus geflohen waren und starken Einfluss auf die Entwicklung des türkischen Bildungssystems nahmen.
Perçemli Sok. 1. Mo–Do 10–16 Uhr, Fr/So 10–14 Uhr, Sa geschl. Eintritt 3,50 €, erm. 1,50 €.
Yeraltı Camii (Unterirdische Moschee)
Die Moschee aus der Mitte des 18. Jh. besteht aus einem Irrgarten enger, dunkler Durchgänge und einem Wald gedrungener Säulen. Untergebracht ist sie in einem ehemaligen byzantinischen Verlies, das einst, so vermutet man, zum sog. Galatakastell gehörte. Von hier wurde in Gefahrenzeiten jene Kette über das Goldene Horn hinüber nach Sarayburnu gespannt, die feindlichen Schiffen die Einfahrt unmöglich machte.
İstanbul Modern
Das in einer Lagerhalle aus dem 19. Jh. untergebrachte Museum für moderne Kunst braucht internationale Vergleiche nicht zu scheuen. Der Kern der permanenten Ausstellung zur türkischen Kunst des 20. Jh. rekrutiert sich aus der rund 1200 Werke umfassenden Sammlung des Unternehmers und Museumsgründers Bülent Ezcacıbaşı. Die Sammlung spiegelt zugleich den Selbstfindungsprozess der türkischen Kunst wider, der auf die Jahrhunderte lang dominierende Miniaturmalerei folgte, bei der die Symbolik wichtiger war als die Darstellung der Wirklichkeit. Erst im 19. Jh. begann man die europäischen Stilrichtungen zu imitieren, anfangs noch recht unbeholfen, weshalb die türkische Malerei des 19. Jh. auch als „Primitivmalerei“ bezeichnet wird. Die Auseinandersetzung mit der europäischen Moderne forcierten in den 1930ern u. a. Exilprofessoren aus Deutschland. Die Tendenzen zu einer eigenständigen bildenden Kunst kam schließlich durch die Verschmelzung der Ideen westlicher Gegenwartskunst mit der Rückbesinnung auf althergebrachte Traditionen wie z. B. der Vorliebe für das
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