Istanbul
Wasserpfeifencafés auf eine Pause ein. Dem Bosporus zugewandt liegt ein paar Schritte hinter der Nusretiye-Moschee das Kunstmuseum İstanbul Modern . Deutlich weniger Zulauf hat der benachbarte Sanat Limanı („Kunsthafen“) – zu Unrecht: In der ehemaligen Lagerhalle werden oft spannende Ausstellungen zeitgenössischer Kunst präsentiert.
Von Tophane bzw. Fındıklı gelangen Sie bequem mit der Straßenbahn nach Karaköy (und weiter mit der Tünel-Bahn nach Beyoğlu) bzw. Eminönü/Sultanahmet. Von Kabataş, der nächsten Straßenbahnhaltestelle gen Norden, bringt Sie die „Kurzmetro“ (Fünikuler) hinauf nach Taksim.
Man kann aber auch über die bergauf führende Boğazkesen Caddesi wieder zurück nach Beyoğlu spazieren und dabei einen Blick in die eine oder andere Galerie des Viertels Tophane werfen. Die neuen Galerien samt zugezogener Kreativszene sind den konservativen Bewohnern des Viertels ein Dorn im Auge. Als im Herbst 2010 mehrere Galerien gleichzeitig Vernissagen veranstalteten und sich die Gassen mit Wein trinkenden Hipstern füllten, kam es zum Aufruhr – mehrere Verletzte und Festnahmen waren die Folge.
Galata und Karaköy
Sehenswertes in Galata und Karaköy
Galata Mevlevihane (Mevlevi-Kloster)
Der Mewlewija-Orden gehörte einst zu den bedeutendsten Derwischorden und hat seine Ursprünge im 13. Jh. Ins Leben rief ihnCelaleddin Rumi, sein Ehrentitel war Mevlana („unser Meister“). Lehren und Anschauungen derDerwische beruhen auf demSufismus, der islamischen Mystik, die über die Auslöschung des Ichs die Vereinigung mit Gott anstrebt – z. B. durch geistige Versenkung, asketische Übungen, Musik und rituelle Tänze. Da sich die Derwischorden den sozial-politischen Reformen der neuen türkischen Republik widersetzten, wurden sie 1924 verboten. Die Riten der Mönche leben z. T. aber bis heute fort. Im achteckigen hölzernen Tanzhaus des ehemaligen Mevlevi-Kloster (1492 gegründet) finden gelegentlich Sufimusik-Konzerte statt, bei denen sich ein Dutzend Sufi-Anhänger mit wirbelnden weiten Röcken zu aufwühlender Musik drehen.
Darüber hinaus kann man – sofern nach Beendigung der jüngsten Restaurierungsarbeiten alles beim Alten bleibt – eine Ausstellung besichtigen, die sich vorrangig mit der Diwanliteratur, der klassisch-osmanischen Versdichtung, beschäftigt (für Besucher ohne Kenntnisse der arabischen Schrift uninteressant). Zu sehen gibt es außerdem eine kleine Auswahl des Klosterbesitzes: Derwisch-Kleider, antike Musikinstrumente, Gebetsketten, Gebetsteppiche und Koran-Ausgaben.
Galipdede Cad. 9. Das Museum war wegen Restaurierungsarbeiten 2010 geschlossen. Derwischzeremonien fanden 2010 auch imHocapaşa-Kulturzentrum, einem restaurierten Hamam, in Sirkeci statt (Hocapaşa Hamamı Sok. 3). Aufführungen tägl. (außer Di/Do) um 19.30 Uhr, Eintritt 25 €, erm. 15 €. Buchbar in vielen Reisebüros in Sultanahmet, Infos auch unter www.istanbuldervish.com .
Galata Kulesi (Galataturm)
1348 entstand der massive Rundbau als höchster Turm der genuesischen Befestigung. Einen Verteidigungszweck erfüllte er jedoch nie. Genutzt wurde der Turm als Gefängnis für Kriegsgefangene, astronomisches Observatorium, Unterkunft für die Mitglieder der osmanischen Militärkapelle und Absprungstelle für den angeblich ersten fliegenden Menschen der Welt: Der AbenteurerHezarfen Ahmet Çelebi soll im frühen 17. Jh. mit angeschnallten Flügeln vom Galataturm bis auf die asiatische Seite gesegelt sein. Unter dem kegelförmigen Dach des Turms befindet sich heute ein teuerer Nachtclub mit Bauchtanzshows.
Büyük Hendek Sok. Tägl. 9–20 Uhr. Eintritt auf den Panoramabalkon 5 €. Abendveranstaltungen inkl. Essen und Getränken satte 80 €/Pers., Reservierungen unter Tel. 0212/2938180.
Osmanlı Bankası Müzesi (Museum der Osmanischen Bank)
Die einstige Osmanische Bank – 1856 als englische Privatbank gegründet, 1863 zur Staatsbank erklärt, 1875 durch den Staatsbankrott kurz zahlungsunfähig und 1931 durch die Schaffung der Türkischen Zentralbank wieder in eine Privatbank umgewandelt – ist seit 2001 im Besitz der Garanti Bankası . Das dazugehörige Bankhaus ließ die Garanti Bankası 2010 umfangreich restaurieren, 2011 soll darin das bankeigene Kunst- und Kulturzentrum mit zwei innovativen Galerien einziehen. Wieder eröffnet wird dann auch das Museum der Osmanischen Bank , das hier schon vor der Restaurierung existierte. Bleibt alles beim Alten, wird es u. a. an prominente Kunden
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