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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Goldstücke!“
    „Venezianische Goldstücke“, stimmte er amüsiert zu. Nur Lucia konnte so gierig sein. „Bereite deine Lieblingsarie vor, mein Schatz. Vor dem Volk von Rom möchtest du doch sicher dein Bestes geben.“
    „Ich werde üben und nochmals üben, das verspreche ich dir, Antonio.“ Mit nachsichtigem Lächeln streckte sie die Hand aus und tätschelte ihm die Wange. „Für deine Hochzeit , nicht wahr? Für deine Hochzeit.“
    „Das hier, meine Damen, ist das große Kolosseum.“ Reverend Lord Patterson hielt feierlich inne und deutete mit seinem Spazierstock aus dem Kutschenfenster. „Wo heidnische Krieger zur Unterhaltung Cäsars kämpften und unzählige Opfer wegen der Willkür eines skrupellosen Diktators erschlagen wurden.“
    „Gütiger Gott!“, flüsterte Miss Wood tief beeindruckt. „Wenn man bedenkt, dass all das in diesen Mauern dort geschah! Lady Diana, Sie erinnern sich doch an das, was Sie über die Gladiatoren im Kolosseum gelesen haben, nicht wahr?“
    Lustlos betrachtete Diana durchs Kutschenfenster die gewaltige steinerne Ruine, die neben ihnen aufragte. Während der letzten drei Tage hatte sie sich um Edwards willen sehr bemüht, Begeisterung zu zeigen und sich für das zu interessieren, was ihn interessierte.
    Doch es fiel ihr nicht leicht, zumal das alte Rom für Edward das interessanteste Gesprächsthema war.
    „Aber Onkel, so haben Sie doch ein Einsehen“, meinte Edward und nutzte das Halbdunkel in der Kutsche, um Dianas Hand zu ergreifen. „Sie können doch nicht erwarten, dass eine so wohlerzogene Dame wie Lady Diana Ihre blutrünstige Begeisterung für heidnische Krieger teilt, die sich vor tausend Jahren gegenseitig erschlagen haben.“
    „Aber Seine Gnaden der Herzog erwartet, dass seine Töchter ein gewisses Maß an Wissen über die Vergangenheit besitzen, Mylord“, protestierte Miss Wood mit Nachdruck. „Natürlich sind keine so ausgeprägten Kenntnisse wie bei Jungen notwendig, aber doch so viel, dass sie sich von gewöhnlichen Frauen unterscheiden und eine Unterhaltung führen können, die Seine Gnaden und andere Gentlemen erfreut.“
    „Dann möchte ich als Gentleman sprechen, Miss Wood“, sagte Edward und hob Dianas Hand, um einen Handkuss anzudeuten. „Mir wäre es lieber, wenn Lady Diana, was Cäsars verderbte Gewohnheiten betrifft, ihre Unschuld behielte. Besser, sie genießt die Schönheit des Ortes, als dass sie an die Schändlichkeiten denkt, die einst dort stattfanden.“
    Diana lächelte gerührt. Es schien ihr allerdings, als würde er mehr die Unwissenheit als die Unschuld verteidigen, doch um seinetwillen übersah sie dieses Detail. Noch nie hatte sie einen solchen Fürsprecher gehabt.
    Aber Miss Wood war nicht bereit, schon aufzugeben. „Ich stimme mit Ihnen darin überein, dass Seine Gnaden die Unschuld seiner Tochter bewahrt sehen möchte, Mylord. Doch er wünscht auch, dass sie sich ein wenig Gefühl und Verständnis für die größere Welt des Kontinents, einschließlich des Kolosseums, aneignet.“
    „Ich möchte etwas vorschlagen, Miss Wood.“ Bemüht, Frieden zu stiften, beugte Reverend Lord Patterson sich vor. „Lassen Sie meinen Neffen Lady Diana doch ein, zwei Augenblicke ins Innere begleiten, damit sie selbst einen Blick in das Kolosseum werfen kann. Sicherlich wird das Mondlicht die raue Wirklichkeit des Ortes aus den Gedanken der jungen Dame verbannen und ihr helfen, die angemessene Ehrfurcht vor seiner Geschichte zu bewahren.“
    „Eine ausgezeichnete Idee!“ Diana war sofort bereit, aus dem Wagen zu springen. Während der letzten Tage hatten sie unter so strenger Bewachung gestanden, dass sie der Möglichkeit, endlich einmal mit Edward allein zu sein, nicht widerstehen konnte. „Das heißt, wenn Lord Edward dazu bereit ist …“
    „Es wäre mir eine Ehre, Mylady.“ Edward zeigte den gleichen Eifer wie Diana und griff nach der Türverriegelung. „Wann kann man das Kolosseum besser besichtigen als bei Mondschein?“
    „Bei Mondschein, ach wirklich?“ Miss Wood erhob sich von ihrem Sitz. „Das würde ich auch sehr gerne sehen.“
    Edward machte ein langes Gesicht. „Das ist nicht nötig, Miss Wood. Das heißt, ich glaube nicht, dass …“
    „Sie müssen nicht mitkommen, Miss Wood“, bat Diana. „Bitte, bitte! Sie können uns schon ein wenig vertrauen.“
    Aber die Gouvernante schüttelte den Kopf. Sie gab sich immer noch die Schuld daran, dass Mary in Paris durchgebrannt war. Und seit damals war sie fest

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