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Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord

Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord

Titel: Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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zerbrechen. Vielleicht könnte sie hier oben irgendwas aus Glas finden, sodass er gar nichts davon erfahren würde. Nur keinen Spiegel. Ein zerbrochener Spiegel brachte schließlich Unglück. Aberes musste hier oben irgendwas geben, das sie benutzen konnte. »Ich hab’s!«, schrie sie.
    »Was denn?«
    »Nancys Glastiere. Ich werde eins von denen zerspringen lassen. Das wird sogar noch besser als ein Weinglas.«
    »Aber wird Nancy dann nicht sauer?«
    Bean stellte sich Nancys Miene vor und schob die Vorstellung rasch beiseite. »Nein. Siehat Millionen von Glastieren, und außerdem werde
     ich es wieder zusammenkleben, wenn ich fertig bin. Das merkt sie gar nicht.« Hoffentlich, fügte sie im Stillen hinzu.

    Ivy machte sich auf, um eine Spionagemission durch den Flur an Nancys Zimmer vorbei durchzuführen.
    »Die Luft ist rein«, berichtete sie beim Zurückkommen. »In ihrem Zimmer ist sie nicht.«
    »Alles klar«, sagte Bean. Sie holte tief Luft und schlich auf superleisen Zehenspitzen zur Tür.
    Nancys Zimmer war perfekt aufgeräumt. All ihre Bücher standen nach Farben geordnet im Regal. Ihr Strickgarn war in feste Knäuel
     aufgerollt. Ihre Freundschaftsarmbänder lagen sauber nebeneinander auf der Kommode. Und ihre Glastiere standen in zwei langen, schnurgeraden Reihen auf
     ihrem Bücherregal. Wie eine Glastier-Armee. Nancy sammelte sie, seit sie fünf war. Sie hatte schlichte Katzen und Hunde und Schildkröten aus Porzellan –
     wie man sie überall kaufen kann. Doch sie besaß auch ein paar kostbareTierfiguren: winzige Delfine und Pferde und Schmetterlinge. Sie hatte ein
     wunderschönes Einhorn mit einem blauen Glashorn und einen Pfau aus Glas, der wie ein Regenbogen schimmerte. Den würde Bean nicht zerspringen lassen. Aber
     mitten in dieser Glastier-Armee hockte auch ein glitschig aussehender Tintenfisch mit acht Armen, die sich wanden. Das war das richtige Tier, entschied
     Bean. Seine Ärmchen waren dünn. Wahrscheinlich würden sie einfach abfallen, wenn Bean einen guten Schrei losließ. Und außerdem würden sie sich ganz leicht
     wieder ankleben lassen. Nancy würde das nie merken!

    Bean griff nach dem Tintenfisch und stopfte ihn sich unters Hemd, um auf der sicheren Seite zu sein. Dann schlich sie auf Zehenspitzen
     zurück in ihr Zimmer.

    »Ich hab’s«, sagte sie und stellte den Tintenfisch auf ihre Kommode. Sie holte ein paar Mal kurz Luft, um sich in die richtige Stimmung zu bringen, und sah den kleinen Tintenfisch mit starrem Blick an. Er hielt den kahlen Kopf schräg.
    »Bereite dich darauf vor, zu sterben«, sagte sie zu ihm und machte den Mund auf. Dannhielt sie inne und sah Ivy an. »Vielleicht solltest du dir besser die Ohren zuhalten.«
    »Okay.« Ivy steckte sich die Finger in die Ohren.
    Bean schrie so laut und schrill und zerschmetternd, wie sie nur konnte.
    Der Tintenfisch rührte sich nicht. Er bekam noch nicht einmal einen Knacks.
    Also schrie Bean noch einmal und lauter, als sie je zuvor geschrien hatte. Aber durch den ohrenbetäubenden Schrei hindurch hörte Bean noch ein anderes Geräusch – ein Poltern. Das war ihr Vater, der sehr, sehr schnell die Treppe hinaufrannte.
    In der nächsten Sekunde riss er die Tür auf. »Was ist los?! Was ist passiert?!«, rief er.Sein Gesicht war blassgrau.

    Bean hörte auf zu schreien. »Nichts ist los«, sagte sie. »Was ist mit dir los?«



JETZT KOMMEN WIR, MARY ANNING
    Draußen war es kalt. Die beiden Mädchen zwängten sich in Beans kleines Spielhäuschen.
    »Wie lange müssen wir hier draußen bleiben?«, fragte Ivy.
    »Ich weiß nicht. Er hat gesagt, bis zum Abendessen, aber das meint er sicher nicht so.« Bean seufzte. Sie wusste genau, dass er es so meinte. »Ist deine Mutter zu Hause?«
    »Nein, ich glaube, sie kommt erst später zurück.«
    »Verflucht.«
    »Wenn es anfängt zu regnen, lässt er uns doch rein, oder?«
    »Ja, aber ich glaub nicht, dass es regnen wird«, sagte Bean und spähte aus dem winzigen Fenster hinauf zum Himmel.
    »Mary Anning hat sich sogar bei Sturm und Gewitter auf die Suche nach Fossilien gemacht. Es hat ihr nichts ausgemacht«, sagte Ivy. »Sie baute sich einen Holzturm an den Felsen, auf dem sie das Skelett entdeckt hatte. Dann hat sie sich draufgelegt und den Ichthyosaurus aus dem Felsen gemeißelt, auch wenn der Turm wackelte und es in Strömen goss.«
    »Warum hat sie nicht einfach gewartet, bis der Regen aufhört?«, wollte Bean wissen.
    »Sie hatte Angst, dass die Knochen vom Regen weggespült

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