Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord
Sekunde lang sogar drei. Aber das war alles. Ich wünschte, im Buch würde stehen, wie der Junge das gemacht hat.«
»Hast du dir auch einen Löffel an die Nase gehängt?«, fragte Drew.
»Klar hab ich das«, sagte Emma. »Aber er ist sofort abgerutscht.«
»Vielleicht hat der Junge ein klebriges Gesicht«, sagte Ivy. »Vielleicht schmiert er sich ja sogar was ins Gesicht, um es klebrig zu machen.«
»Kann sein«, sagte Emma, »aber vergiss es. Ich habe keine Lust mehr, mir Löffel ins Gesicht zu hängen.«
Alle schwiegen. Bean wollte nicht als Angeberin gelten. Schließlich kann niemand Angeber leiden. Sie hatte vor, mit den Dinosaurierknochen zu warten, bis jemand anderes davon anfing, einen Weltrekord zu brechen. »Wie lief es mit den Rädern?«, fragte sie Zuzu.
»Supergut«, sagte Zuzu.
»Du hast es echt geschafft?«, fragte Ivy. »Du hast einhundertundelf Räder geschlagen?«
Alle waren schwer beeindruckt. »Wow!« – »Das ist ja toll!« – »Dann kommst du ja auch ins Buch der Rekorde, stimmt’s?«
Zuzu machte den Reißverschluss an ihrer Jacke auf und zu. »Ich hab keine hundertelf Räder geschafft. Ich hab
zweiunddreißig geschafft.« Sie sah in die Gesichter der anderen. »Das ist eine ganze Menge. Ich hab mit Sicherheit den Rekord der Emerson-Schule gebrochen.«
Ein kurzes Schweigen entstand, während alle darüber nachdachten. Dann fragte Bean: »Bist du hingefallen, oder was ist passiert?«
»Ich bin in den Zaun gekracht«, sagte Zuzu. »Ich hab mir lauter Splitter eingerissen.«
Sie hielt ihr Knie hoch. Es sah aus, als hätte sie Pfeffer unter der Haut.
»Autsch«, sagte Ivy. Sie konnte Splitter nicht ausstehen.
»Ich wette, ich hätte es geschafft, wenn mein Garten einen Kilometer lang wäre«, sagte Zuzu.
»Eric ist heute nicht zur Schule gekommen«, sagte Vanessa. »Ich frag mich, ob er fünfhundert Schokonüsse gegessen hat.«
»Hat er nicht«, meldete Dusit. »Er hat hundertzwölf gegessen. Dann wurde ihm schlecht, und er musste spucken.«
»Aber hundertzwölf sind doch nicht viele.«
»Er hat sie nicht gekaut«, erklärte Dusit. »Er hat sie nur runtergeschluckt.«
»Igitt«, sagte Emma. »Das ist ja ekelhaft.«
»Seine Mutter ist total sauer auf ihn«, sagte Dusit düster. »Sie hat ihm das restliche Geld weggenommen.«
»Und was ist mit dir, Bean?«, fragte Vanessa. »Hast du dir alle Strohhalme in den Mund stecken können?«
»Strohhalme?« Die Strohhalme hatte Bean schon fast vergessen. »Ach so, nein. Aber Ivy und ich haben einen anderen Weltrekord aufgestellt …«
»Wie viele hast du denn reingekriegt?«, erkundigte sich Zuzu.
»Was? Ach so. Vierundvierzig. Aber hört mal her«, sagte Bean. »Ivy und ich haben gestern Nachmittag einen anderen Weltrekord aufgestellt.« Sie hielt inne und wartete ab.
»Und?«, fragte Vanessa. »Was für einen Rekord?«
»Wir sind die jüngsten Palä-onto-logen der Welt!«
Eine kurze Schweigepause entstand.
»Was ist das?«, fragte Drew.
»Jemand, der Dinosaurierknochen ausgräbt«, sagte Bean. »Und genau das haben wir getan. Wir haben gestern siebzehn Dinosaurierknochen in meinem Garten ausgegraben. Und heute graben wir noch mehr aus. Und dann setzen wir sie alle zu einem Dinosaurierskelett zusammen!«
Keiner sagte ein Wort.
»Ist das nicht cool?«, fragte Bean. Was war denn mit den anderen los?
»Habt ihr nicht«, sagte Dusit schließlich.
»Haben wir doch!«, rief Bean aus.
»Siebzehn Dinosaurierknochen? Nie im Leben«, sagte Emma.
»Doch im Leben«, sagte Bean beharrlich.
Zuzu und Emma tauschten vielsagende Blicke. Bean spürte, dass ihr Gesicht knallrot wurde.
»Man findet nicht einfach so Dinosaurierknochen«, sagte Vanessa im Ton einer Erwachsenen. »Dinosaurierknochen liegen nicht einfach so herum.«
»Manchmal schon«, sagte Ivy. »Deswegen hat Mary Anning sie ja auch gefunden.«
»Bis gestern war Mary Anning noch die jüngste Dinoforscherin der Welt«, sagte Bean im erneuten Versuch, die anderen zu überzeugen. »Jetzt sind Ivy und ich das.«
»Ihr könnt nicht einfach behaupten, ihr hättet einen Weltrekord gebrochen. So kommt man nicht in das Buch der Rekorde«, sagte
Vanessa. »Ihr müsst es auch beweisen.«
»Wir können es beweisen«, sagte Ivy. Auch sie warein bisschen rot geworden. »Schließlich haben wir die Knochen!«
»Und woher sollen wir wissen, dass es keine Hühnerknochen sind, die ihr selber in der Erde vergraben habt?«, fragte Vanessa.
»Es sind keine Hühnerknochen. Dafür
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