Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord
sind sie zu groß. Ihr könnt ja kommen und sie euch ansehen, wenn ihr uns nicht glaubt«, sagte Bean.
»Okay«, sagte Vanessa. »Das werde ich auch.«
»Ihr könnt alle kommen«, bot Bean an. »Ich lade euch alle zu einer Besichtigung der Dinosaurierknochen ein – bitte sehr.«
»Also gut. Und wann?«, fragte Emma.
»Ihr könnt heute Nachmittag kommen«, entschied Bean. »Aber nicht zu früh, weil Ivy und ich erst noch etwas Dinoforscherei machen müssen.«
»Es ist besser, wenn ihr heute kommt, um sie zu sehen«, sagte Ivy. »Wenn sie erst mal im Museum sind, müsst ihr Eintritt bezahlen! Komm, Bean.« Die beiden kehrten den Klettergeräten den Rücken zu und gingen hinüber zum Klassenzimmer.
NOCH MEHR KNOCHENARBEIT
Bean konnte den Schulschluss kaum erwarten. Endlich sagte Frau Aruba-Tate: »Kinder, stellt eure Stühle hoch!«, wie sie es immer tat. Ivy und Bean setzten ihre Stühle umgedreht auf ihre Tische – rumms, rumms – und eilten aus dem Klassenzimmer.
»Hey, wartet!« Leo rannte den überdachten Gang entlang und blieb atemlos vor ihnen stehen.
Sie warteten ab.
»Ist es echt wahr?«, fragte er.
»Ist was wahr?«, fragte Ivy beleidigt.
»Na, dass ihr Dinosaurierknochen gefunden habt?« Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
Wieder wurde Beans Gesicht ganz heiß. Leo war ihr Freund, und Freunde vertrauen einander. Er sollte ja nicht glauben, sie würden lügen. Das machte sie wütend. »Ja! Haben wir!«, schrie sie. »Und wir haben die Beweise! Jeder, der es nicht glaubt, kann kommen und es mit eigenen Augen sehen! Um vier Uhr! Heute! Bei mir zu Hause! Dinosaurier!« Sie sah Leo mit funkelnden Augen an. »Bring alle mit, die du kennst! Bring deine ganze blöde Fußballmannschaft mit, wenn du willst! Ist mir doch egal!«
»Puh«, sagte Leo. »Reg dich ab.«
»Würdest du uns bitte entschuldigen«, sagte Ivy immer noch eingeschnappt. »Wir müssen arbeiten.« Sie zog Bean am Ärmel weg.
Als sie die Treppe erreicht hatten, zupfte ein kleiner dünner Erstklässler Bean am Ärmel. »Ich hab gehört, ihr habt Dinosaurierknochen gefunden«, sagte er.
»Ja, das haben wir«, sagte Bean laut. »Wir haben Dinosaurierknochen gefunden.«
Er sah sie nervös an. »Kann ich sie sehen?«
»Ach so.« Bean hatte sich auf einen weiteren Kampf vorbereitet. Jetzt bemühte sie sich zu lächeln, während sie dem Jungen erklärte, wo sie wohnte. »Komm ruhig heute Nachmittag vorbei«, sagte sie.
»Okay«, lächelte er. »Kann ich meine Mutter mitbringen?«
»Bring mit, wen du willst.«
Als sie nach Hause gingen, sagte Ivy: »Mary Anning hat auch keiner geglaubt. Alle dachten, die Knochen seien bloß komisch geformte
Steine. Sie haben ihr gesagt, sie solle aufhören, ihre Zeit zu vergeuden. Aber am Ende behielt sie recht. Wen kümmert es schon, was andere denken?«
Bean machte einen großen Schritt über einen Riss im Gehweg. »Mir ist es nicht egal. Ich will, dass die anderen wissen, dass ich recht habe. Vor allem, wenn ich wirklich recht habe.«
Ivy dachte einen Augenblick darüber nach. »Aber du hast doch trotzdem recht, auch wenn sie es nicht glauben.«
»Kann sein.« Bean seufzte. »Es geht mir einfach besser, wenn andere Leute auch denken, dass ich recht habe.«
»Meistens denken die anderen nicht, dass ich recht habe«, stellte Ivy fest.
Bean nickte. Das stimmte. Eine Menge Leute konnten mit Ivys Ideen einfach nichts anfangen. Sie hatte schon genug Erfahrungen damit gesammelt, dass man ihr nicht glaubte. Das war wohl auch der Grund, warum es ihr nicht so viel ausmachte wie Bean. Ivy setzte ihre Ideen trotzdem um. Man kann machen, was man will, wenn es einem egal ist, was die Leute denken , dachte Bean. Aber dann muss man es oft allein tun.
Sie stiegen die Stufen zu Beans Veranda hinauf. »Was wir brauchen, ist eine gute Stärkung«, sagte Bean. »Wir haben noch eine Menge Ausgraben vor uns.«
»Ja, eine richtig gute Stärkung«, stimmte Ivy ihr zu. »Was hast du da?«
»Kekse«, sagte Bean. »Mit Schokolade.«
»Cool. Die können wir beim Ausgraben essen.«
»Wir sollten nicht zu laut sein«, fügte Bean hinzu. »Ich glaube, mein Vater ist wegen gestern noch ein bisschen schlecht drauf.«
Aber das war er nicht. Er begrüßte sie im Flur und strahlte über das ganze Gesicht. »Hallo, Mädchen!«, rief er aus. »Wie war es in der Schule? Habt ihr was gelernt? Wie viel ist zwei und zwei? Acht?«
Bean kicherte. Manchmal war ihr Vater echt albern. »Vier«, sagte sie.
»Ach Mensch,
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