Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
Vom Netzwerk:
zu beenden. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Den gefallenen Troll sorgfältig umgehend, schlich Lily auf Zehenspitzen aus dem Schutz der Bäume und kroch den Zaun entlang bis zu einer kniehohen Steinmauer, die den Garten des Wohnheims vom Golfplatz trennte. Das war das perfekte Podium. Lily kletterte hinauf und stellte fest, dass sich die Kämpfenden auf dem Golfplatz näher an Forbes herangeschoben hatten. Bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte, holte sie tief Luft und schrie, so laut sie konnte: »Halt! Ihr müsst nicht mehr kämpfen! Ich bin ein Schlüssel! Ich kann euch nach Hause bringen!«
    Vom Fuße des Hügels drang drohendes Knurren zu ihr herauf.
    Sie blickte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
    »Oh, Scheiße.«
    Mindestens zwanzig Kobolde, Trolle, Werwölfe und Elfen hockten geduckt in den schwarzen Schatten am Fuße des Hügels. Und sie sahen gar nicht freundlich aus.
    »Lily!«, hörte sie ihren Großvater rufen. »Lauf!« Sein Schwert herumwirbelnd und nach allen Seiten Hiebe austeilend, rannte er, so schnell er konnte, auf den Hügel zu. Doch die Feeder waren zwischen ihr und den Rittern.
    Sie zwang sich, nicht von der Stelle zu weichen. Sie werden mir nicht wehtun . Tye hatte gesagt, dass die Feeder tief in ihrem Herzen keine Mörder waren. »Ich kann euch helfen!«, schrie Lily noch einmal zu ihnen hinunter. »Ihr könnt wieder nach Hause. Ihr könnt hier weg! Ihr könnt wieder frei sein!«
    Ein Werwolf mit roten Augen kam lässig den Hügel heraufgetrabt. »Ich bin frei, kleiner Schlüssel.« Die Reißzähne machten seine Stimme zu einer gruseligen Mischung aus Sprechen und Knurren. »Und deine Stärke wird mir helfen, frei zu bleiben.« Er stürzte sich auf sie.
    Lily sprang von der Mauer und rannte um ihr Leben.
    Hinter sich hörte sie die Feeder den Hügel heraufkommen und über die Steinmauer klettern. Sie preschte in das Wäldchen. »Helft mir! Haltet sie auf!«, schrie sie und schlug wie wild gegen die Stämme. Zweige schlossen sich dicht um sie und bildeten eine Barrikade.
    Der Wolf warf sich gegen das Geäst. Es bog sich unter seinem Gewicht und knackte. Lily ging in die Hocke und steckte beide Hände in das dichte Unterholz. »Wachst!«, schrie sie den Büschen zu. Die gehorchten und dehnten sich aus. »Haltet sie auf!«, befahl Lily.
    Als weitere Feeder in Lilys Wäldchen stürmten, schlang Unterholz sich fest um ihre Beine. In nächster Nähe schnappte der Wolf wütend mit seinen Reißzähnen um sich. Zweige brachen. Ein grauhäutiger Troll, ähnlich dem ersten, bahnte sich mithilfe eines Schwerts seinen Weg durch das Dickicht. Ein Einhorn stieß sein Horn, das dunkel war von Blut, mitten hinein in die Äste. Tiefer und tiefer zog Lily sich in das Gehölz zurück. Ihr brach der Schweiß aus. Die Tropfen fielen auf ihr T-Shirt. Ihr Herz hämmerte wie wild. Immer weiter wich sie zurück, bis sie gegen den Zaun auf der anderen Seite des Wäldchens stieß. Junge Triebe versuchten, sie abzuschirmen.
    Plötzlich war Grandpa da.
    Silberschwert in einer Hand, Messer in der anderen, machte er einen Riesensatz durch die Luft. Er wirbelte zwischen den Feedern umher, trat zu, holte aus, schwang die Klingen. So schnell bewegte er sich, dass seine Gestalt verschwamm wie ein Film, den jemand auf Schnellvorlauf geschaltet hatte. Die Feeder wandten sich von Lily ab und ihm zu. Grandpa focht und stach, die Klingen seiner Waffen blitzten im Licht der nun endgültig versinkenden Sonne.
    »Helft ihm!«, befahl Lily. Magie floss aus ihr heraus wie Blut aus einer Wunde und in die Bäume hinein. Sie fühlte sich benommen, als wäre die Luft dünner geworden. Ihre Beine gaben unter ihr nach. Sie fiel auf die Knie.
    Alle Bäume in ihrer Nähe ruckten nach vorne. Wurzeln rissen, als sie aus dem Erdreich gezogen wurden. Durch das dichte Geäst konnte Lily sehen, wie andere Ritter ihrem Großvater zu Hilfe eilten. Jake stieß eine gertenschlanke Elfe beiseite, während Grandpa den Wolf angriff, der Lily als Erster bedroht hatte. Ein anderer Ritter warf sich auf das Einhorn, wieder ein anderer stellte den zweiten Troll.
    Ein Mann ohne Gesicht spreizte die Finger. Feuer schoss hervor und ballte sich an den Fingerspitzen zu roten und orangefarbenen Kugeln.
    »Grandpa!«, schrie Lily entsetzt.
    Die Feuerkugeln schossen auf ihren Großvater zu. Er tauchte weg und rollte sich seitwärts ab. Die Flammenbälle krachten mitten in die Bäume hinein. Das entstehende Geräusch fühlte sich an, als würden

Weitere Kostenlose Bücher