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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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dem Gedanken, dass ihre Schwester dort für so lange Zeit eingesperrt sein würde.
    In einem kleinen, nur wenige Meter von der Scheune entfernt liegenden Gebäude brannte noch Licht. Wie von einem Lasso eingefangen, fühlte sie sich angezogen. Sie steuerte auf das Haus zu, auch wenn sie sich vorhielt, dass es schon spät war und dass sie um diese Zeit niemanden mehr stören sollte.
    Jack war vor Jahren in diesen Neubau gezogen, weil er sein eigenes Leben führen wollte. Eigentlich müsste sie umkehren, aber sie wollte gerade jetzt so gern mit jemandem reden, und er war der Einzige, der dazu bereit sein könnte.
    Als sie klopfte, ging die Tür sofort auf. Vor ihr stand Jack in Jeans und Hemd, mit bloßen Füßen und zerzaustem Haar.
    „Hab ich dich geweckt?“, fragte sie.
    „Nein. Mom hat mir erzählt, dass du heute Abend zurückkommst. Ich dachte mir, dass du vielleicht noch vorbeikommen würdest …“
    Katie wollte ihn fragen, wie er darauf käme, wollte wissen, warum er ihr die ganze Zeit aus dem Weg ging, wenn ihm ihre Gedanken doch so vertraut waren. Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf, aber sie behielt sie für sich.
    Stattdessen stand sie einfach nur stumm da, bis er endlich die Hände ausstreckte und sie in die Arme nahm.
    „Erzähl, was passiert ist.“ Jack zog sie ins Haus und schloss die Tür.
    Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Sie erzählte von dem Unfall und gab wortgetreu wieder, was die Ärztin gesagt hatte, und schließlich saß sie auf seinem Sofa mit einem Glas Brandy in der Hand.
    Jack hockte ihr gegenüber auf dem schweren Sofatisch und stellte detaillierte Fragen zu Josies Genesungschancen.
    Katie umfasste ihr Glas mit beiden Händen. „Ich habe Josie angeboten, nach Los Angeles zu kommen, um mich um sie zu kümmern. Aber das will sie nicht.“
    „Dallas hat in ein paar Wochen Sommerferien und kann Josie während der schlimmsten Zeit helfen. Ist das richtig? Sollte ich nicht doch …?“, stammelte sie unsicher und hob ihren Blick nicht vom Glas.
    Jack sah sie liebevoll an. „Sie ist deine Schwester, und du fühlst mit ihr. Aber du hast andere Verpflichtungen. Willst du etwa mit Shane nach Los Angeles ziehen?“
    „Das wäre nicht gut für ihn. Gerade beginnt er, sich hier einzuleben.“
    „Würde Josie dich nicht um Hilfe bitten, wenn sie dich wirklich bräuchte?“
    „Ich weiß es nicht.“ Katie zuckte die Schultern. „Ich weiß eigentlich gar nichts mehr.“
    Er strich ihr zärtlich über die Wangen. Die Wärme seiner Hand strömte zu ihrem Herzen, heilte und tröstete. Als er sie wieder fortnahm, hätte sie beinahe geweint.
    „Du hast noch Zeit, darüber nachzudenken. Josie bleibt ja vorerst im Krankenhaus. Sollte Dallas später überfordert sein, kannst du immer noch neu entscheiden.“
    Sie atmete tief durch. „Danke, dass du mir zuhörst. Ich kann …“
    „Was kannst du?“
    „Es war irgendwie seltsam, dass wir vier Geschwister endlich mal wieder alle zusammen waren. Das passiert so gut wie nie. Wir leben in alle Winde verstreut.“
    Die vier waren die Kinder von Aaron und Gloria. Jack kannte sich aus in der Familiengeschichte der Fitzgeralds, Katie hatte durchaus noch andere Geschwister. Es gab ja noch Robin und Dallas, Suzannes Kinder aus ihrer ersten Ehe. Und dann noch Blair und Brent, die jüngsten Sprösslinge aus Suzannes Ehe mit Aaron. Aber mit David, Josie und A.J., den drei ältesten Kindern, hatte Katie in den ersten elf Jahren ihres Lebens ein festes Team gebildet.
    „So ist das Leben“, stellte Jack lakonisch fest.
    „Es gefällt mir aber nicht, dass wir so selten zusammen sind.“
    Jack lächelte sie an. „Das gebe ich wohl am besten an die entsprechenden Autoritäten weiter.“
    Das erste Mal seit Tagen überzog ein Lächeln ihr Gesicht. „Danke.“
    Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Brandy. Erst jetzt wurde ihr seine Nähe bewusst. Ihre Knie berührten sich.
    Sie hob das Glas. „Und danke auch für den Drink.“
    „Gern geschehen.“
    Sie stellte das Glas ab und kreuzte die Arme vor der Brust. „Wie kommt es nur, dass die Menschen so leicht zusammenkommen und dann irgendwann wieder auseinandergehen?“
    „Ich habe geheiratet, habe ein Kind von diesem Mann, und doch lässt mich der Gedanke an ihn völlig kalt. Wenn Shane nicht wäre, hätte ich längst vergessen, dass es ihn überhaupt gibt. Wie ist das möglich?“, fragte sie ohne die Hoffnung auf eine Antwort.
    „Wir verändern uns.“
    „So sehr? Bist du heute anders als

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