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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wollen, waren sie damit durchgedrungen. Aber diesmal sollte es anders sein. Nichts konnte sie dazu bewegen, wieder in die Stadt zu ziehen. Als sie an die bevorstehende Auseinandersetzung dachte, wurde ihr das Herz schwer.
    Dieser Kampf kam früher als erwartet. Elinor rief an: »Die Saunders ziehen noch früher aus als wir gedacht haben. Aber das hast du sicher gehört. Ein Segen, denn es hat wirklich keinen Zweck, sich draußen auf dem Lande zu vergraben. Du sagst, zwanzig Meilen sind nichts, aber es ist doch furchtbar lästig, wenn wir die Kinder für ein paar Stunden bei dir lassen wollen.«
    Margaret hörte sich zu ihrem eigenen Entsetzen mit lauter Stimme antworten: »Ich könnte sie ja selbst abholen.« Schrecklich, wenn Elinor sie beim Wort nahm.
    Aber ihre Nichte überhörte den Einwand und fuhr fort: »Phil meint, du willst das Haus nicht leerstehen lassen. Nun, da habe ich genau das richtige für dich. Peter hat ein Ehepaar aufgetrieben, das auf dem Land ein Haus haben will. Sie sind arm und können sich keine hohe Miete erlauben, aber sie würden das Haus und den Garten erstklassig in Ordnung bringen. Das heißt, solange bis du die Farm verkaufst. Das ist natürlich das einzige, was du damit tun kannst. Soll ich dir die Leute schon mal ’rausschicken?«
    Margaret riß sich zusammen und sagte sehr bestimmt: »Noch nicht Elinor. Ich muß mir das noch einmal überlegen. Ich lasse mich nicht gern drängen.«
    Elinors Stimme klang ungeduldig. »Aber vielleicht ergibt sich nicht so schnell wieder eine solche Chance. Nicht jeder will sich auf dem Land vergraben, vor allen Dingen in einem so großen, alten Haus. Und diese Leute haben wirklich ausgezeichnete Referenzen. Na ja, gut, Margaret, dann warte ich, bis wir darüber gesprochen haben. Ich komme morgen ’raus.«
    Margaret schlief schlecht in dieser Nacht. Sie haßte Auseinandersetzungen. Sie war auch nicht sehr gut im Argumentieren. Ihr Mut, der nie besonders gut entwickelt war, hatte in den Jahren der Unterwerfung noch gelitten. Nun stand ihr ein erbittertes Match bevor. Aber ich gebe nicht nach, dachte sie entschlossen. Ich habe ein Recht, mein eigenes Leben zu leben, oder zumindest das, was davon noch übrig ist. Ich habe alles getan, was Hervey wollte. Ich habe mich um die Kinder gekümmert, solange sie mich brauchten, jetzt fange ich nicht wieder von vorn an. Sie haben mich nicht mehr nötig, nicht ein bißchen. Elinor und Philippa nutzen mich nur aus. Ich bin für sie ein Babysitter und nichts weiter. Wenn mich eine wirklich braucht, dann ist es Cecily, aber die wird auf meiner Seite stehen. Sie ist immer verständnisvoll und hat den Verlust ihres Heims in der Stadt wirklich tapfer getragen. — Mit diesen Gedanken bewies Margaret wieder einmal, daß sie vollkommen blind war. Cecily fühlte sich nämlich gar nicht heimatlos, sondern hatte im Gegenteil an ihrer teuren Stadtwohnung viel Freude.
    Zu Margarets Entsetzen tauchten die beiden Nichten am nächsten Tag zusammen auf. Sie hatten sich ganz offen verbündet. Aber vielleicht war es auch besser, die Sache auf einen Schlag hinter sich zu bringen. Einen richtigen Krach — und dann wieder Ruhe. Also Margaret, reiß dich einmal zusammen!
    Sie waren kaum da, da ging es schon los. »Was den Verkauf der Farm betrifft, Margaret«, begann Elinor, »da weiß Peter einen guten Makler, mit dem er reden will. Er meint, du wirst einen recht ordentlichen Preis dafür bekommen, wenn du das Haus sofort anbietest.«
    Margaret holte tief Luft und gab sich einen Ruck, wie noch nie in ihrem Leben. »Was das betrifft, so habe ich mich entschlossen, die Farm nicht zu verkaufen.«
    Erst waren die beiden sprachlos, dann fielen sie über Margaret her. Bis auf die kleine Ecke ihres Verstandes, wo der hinterhältige Teufel residierte, stimmten sie sie beinahe um. Sie redeten beide gleichzeitig, zitierten ihre Ehemänner, führten als Argument an, wie unpraktisch es sei, eine Farm auf dem Land zu besitzen und nicht dort zu wohnen, und flehten um ein bißchen gesunden Menschenverstand. Als sie einmal Luft holen mußten, warf Margaret ein: »Es tut mir leid, aber es hat keinen Sinn. Ich will das Haus nicht verkaufen, weil ich hier wohnen werde.«
    Diese Erklärung schlug ein wie eine Bombe. Elinor fragte mit seltsam klingender Stimme: »Und wann bist du zu dieser verrückten Entscheidung gelangt?«
    Das Wort >verrückt< ärgerte Margaret. Nur deshalb war sie in der Lage, ganz ruhig zu antworten: »Eigentlich schon bald nach dem

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