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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Tod meines Vaters, aber ich mußte erst warten, bis alles geregelt war.«
    »Du — du hast uns alle an der Nase herumgeführt?« fragte Elinor völlig erstaunt.
    »Ja, so kann man es wohl nennen. Aber schließlich ging es ja nur mich an.« Margaret merkte, daß sie vor lauter Verzweiflung ein wenig laut geworden war und fügte bittend hinzu: »Ich wollte doch immer schon aufs Land ziehen.«
    »Aber warum hast du das nicht gesagt?« fragte Philippa.
    »Weil ihr beiden ein solches Theater gemacht hättet, daß es einfacher war, es auf diese Weise zu tun.«
    Sie starrten Margaret an, als ob sie sie heute in einem völlig neuen Licht sähen — und so war es ja auch. Aber noch gaben sie nicht auf. Margaret war nicht sehr standhaft. Mit der Zeit würde sie schon nachgeben, wie sie bis jetzt immer nachgegeben hatte. Die Auseinandersetzung wurde immer heftiger.
    Plötzlich klang von der Veranda her ein leichter Schritt und Cecily tauchte auf. Sie war überrascht und offensichtlich auch ein wenig verärgert, ihre Cousinen hier anzutreffen. Was war los? Maggie wirkte blaß und Elinors Gesicht war dafür um so lebhafter gefärbt. Philippa sah sie mit diesem unangenehmen, sarkastischen Ausdruck an, der bei ihr schon zu einer Gewohnheit geworden war und sie älter erscheinen ließ als sie in Wirklichkeit war.
    Cecily schaute von einer zur anderen. »Hallo miteinander. Ist das eine Gerichtsverhandlung? Marge, was ist hier los?«
    Alle drei nahmen sich zusammen. Cecily erfuhr bald die ganze Geschichte und lachte zu Margarets großer Erleichterung, um dann ihren Arm schützend um die Stiefmutter zu legen.
    »Na und? Warum soll sie denn nicht machen, was sie will? Ihr habt doch eure Wohnungen. Wenn jemand Grund zur Klage hat, dann bin ich es — ein armes, heimatloses Geschöpf.«
    Das war zuviel für Philippa. Gepreßt sagte sie: »Das habe ich gern! Wir wissen doch alle, daß du es dir in deiner Wohnung gutgehen läßt und deine Freunde zum Wochenende mit herausbringst, sooft du willst.«
    Aber sie wußten, daß die Schlacht verloren war. Margaret allein hätte sich vielleicht einschüchtern lassen, obgleich sich in dieser Hinsicht bei den Nichten plötzlich unangenehme Zweifel anmeldeten, doch mit Cecily auf ihrer Seite war Margaret des Sieges sicher. Sie alle wußten, daß es auf Cecily ankam. Sie tauschten einen resignierten Blick und beschlossen, die Sache mit Würde zu tragen.
    »Na gut«, sagte Elinor mit eindrucksvollem Achselzucken. »Wie gesagt, es ist ja deine Angelegenheit. Anscheinend willst du nicht auf uns hören.«
    »Und was wird mit dem Haus?« warf Philippa ein. »Es war für uns doch immer ein Zuhause.«
    »So hat es Onkel Hervey auch gemeint«, ergänzte Elinor tadelnd. »Er hat immer gesagt, dort werden wir ein Heim haben, was immer auch passieren mag.«
    »Kann Peter dich denn nicht mehr ertragen?« fragte Cecily unverblümt. »Ich könnte es ihm nicht verübeln.«
    Ihre beiden Cousinen wandten sich wütend gegen sie. Selbst Philippa verlor ihre Ruhe und schrie: »Dir ist es anscheinend ganz gleichgültig, was dein Vater wollte. Margaret bedeutet dir mehr, als er dir jemals bedeutet hat.«
    Eine Art von böser Genugtuung erfüllte Margaret. Es stimmte. Cecily war mehr ihr Kind als Herveys. Sie vergaß nie den Tag, als sie vor elf Jahren voreinander standen und sich ansahen, als das Kind dann langsam auf sie zukam und ihr die kleinen, dünnen Arme um den Hals legte. Seitdem hatte sie immer auf der Seite ihrer jungen Stiefmutter gestanden. Ja, was auch geschah, auf Cecily konnte sie sich verlassen.
    Dem Mädchen schien die Auseinandersetzung Spaß zu machen. Sie sagte fröhlich: »Für dich wäre es am besten, Philippa, wenn du versuchen könntest, deinen eigenen Haushalt richtig zu führen. Das wäre auch für Desmond besser. Was dich angeht, Elinor, so hast du Marge doch seit ewigen Zeiten nur ausgenutzt.«
    Elinor entgegnete giftig: »Schließlich war es ja nicht Margarets Haus, es gehört uns dreien.«
    Was für eine häßliche, gewöhnliche Szene, dachte Margaret erschrocken. Ihre Stimme zitterte, aber sie sagte sehr gelassen: »Natürlich ist mir das klar, Elinor, ich habe das nie vergessen. Deswegen ist es mir auch so leichtgefallen, aus dem Haus wegzuziehen. Ihr müßt jetzt selbst entscheiden, was ihr damit machen wollt.«
    Dagegen gab es keinen Widerspruch. Die vernünftigen Worte brachten die anderen wieder zu Verstand, und sie sahen sich schweigend an. Dann sagte Philippa in dem freundlichen Ton,

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